20. Lahnsteiner Bierseminar
„Eine sensorische Achterbahnfahrt“

Kein engumrissenes Leitthema, sondern ein ungeheurer Abwechslungsreichtum erwartete die Teilnehmer des 20. Lahnsteiner Bierseminars am 17. Januar 2013 im Schalander der Lahnsteiner Brauerei. Dr. Markus Fohr hatte sich für dieses Mal entschlossen, seinen Schrank mit den Bierspezialitäten zu öffnen, die sich in den vergangenen Wochen und Monaten bei ihm angesammelt hatten, und diese einfach mal querbeet zu verkosten.

Die Eröffnung machte das brauereieigene Altbier, das die Seminarteilnehmer erstmals als Version in der Flasche verkosten durften – hopfig-aromatisch und kräftig bitter, ein würdiger Vertreter seines Stils. Schon als zweite Position kam eine Aromabombe – vier kleine Fläschchen eines Eisbock-Experiments der Lahnsteiner Brauerei. Aus einem 50 Liter Fass Schneebock waren durch wiederholtes Ausfrieren gerade mal zehn Liter Eisbock geworden. Sämig, fast schon ölig; rund und kräftig – ein intensives Geruchs- und Geschmackserlebnis.

Das Landbier Dunkel des Willinger Brauhauses, das wir anschließend aus einem etwas schwierig anzuzapfenden Partyfass verkosteten, erwies sich demgegenüber leider ein wenig wässrig und dünn. Obwohl ohne Geschmacksfehler, fiel es doch nach dem kräftigen Eisbock im direkten Vergleich deutlich ab.

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schwierig anzuzapfen

Intensiver, kräftiger wurde es wieder mit dem „Clan“ der Marke BraufaktuM, einem schottischen Ale mit ausgeprägten Aromanoten. Wie immer bei den BraufaktuM-Produkten stach die Flasche durch ein wertiges, edles Design hervor.

Nun aber rauschte die sensorische Achterbahn in ein etwas längeres, tiefes Tal. Leider wiesen die folgenden fünf Biere von drei Brauereien alle eine leichte, untypische Säure auf – vielleicht zu lange zu warm gelagert, vielleicht auf dem Transport arg belastet, vielleicht mit zu wenig Sorgfalt abgefüllt? Wer weiß. Wir verkosteten sie trotzdem, merkten aber, dass hier doch das Geschmackserlebnis etwas zu wünschen übrig ließ.

Einen steilen Anstieg gab es aber dann zum Ende des Seminars, als ein Höhenflug auf die Seminarteilnehmer wartete, der rein rechnerisch neue Rekorde erzielen sollte: Zwei kleine Fläschchen Brewmeister Armageddon warteten mit einem angeblichen Alkoholgehalt von 65% auf. Vorsichtig wurden winzige Schnapsgläschen mit diesem starken Stoff gefüllt. Überraschend mild, mit einer kräftigen Hopfenherbe und einem runden, malzigen Körper – wir vermissten die alkoholische Schärfe, die wir bei 65% erwartet hätten, und sofort kamen erste Zweifel an diesem angeblichen Rekord auf.

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Armageddon

Sei’s drum – insgesamt zehn spannende Biere, die wir verkostet haben, und dieses Mal in einem geruchlichen und geschmacklichen Auf und Ab, so dass es uns wirklich an eine Achterbahnfahrt erinnerte.

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