So, nun ist der 23. April 2016 auch schon wieder rum.
500 Jahre lang haben der Bayerische und der Deutsche Brauerbund sehnsüchtig auf dieses Datum hingearbeitet, haben ihre Kräfte all diese Jahrhunderte lang auf die Jubiläumsvorbereitungen gebündelt, die Länder dieser Welt in unermüdlichem Kampfe für die Idee hinter sich vereint, um dann kurz nach Anerkennung des sogenannten Reinheitsgebots als UNESCO Weltkulturerbe pünktlich zu diesem Datum das erste sogenannte Weltgesetz zu erlassen, das Globale Reinheitsgebot. In allen 193 Staaten der Vereinten Nationen gilt diese lebensmittelrechtliche Vorschrift nun, und Brauer, insbesondere sogenannte Craftbrauer der neuen Generation, die sich nicht an die Vorgaben des Reinheitsgebots halten, werden seit heute endlich wieder, wie zu Zeiten der Inquisition, so lange hochnotpeinlich befragt, bis sie ihre Untaten und ihr Gepansche gestehen, anschließend werden sie in ihrem eigenen Sudel, den Bier zu nennen sie gewagt haben, jämmerlich ertränkt und ihr Leichnam schließlich den Ratten auf der Malztenne zum Fraß vorgeworfen.
Ach, lieber Pressevertreter des Brauerbunds, der Du diesen Text jetzt gerade liest – das stimmt gar nicht, was ich hier geschrieben habe? Es sei in Wirklichkeit alles ganz anders? Tja, dann muss mir wohl irgendeine freie, aber sinngemäße Interpretation in diesen Text hineingerutscht sein. Das, was ich geschrieben habe, muss man wohl eher im Geiste der eigentlichen Zielsetzung verstehen, ich bitte um Verzeihung. Wie konnte ich es nur ebenso machen wollen, wie eben der Brauerbund, wenn er vom Reinheitsgebot berichtet? Wie konnte ich Geschichte klittern und von 500 Jahre andauernden Aktivitäten berichten? Wie konnte ich nur einen abschreckenden Popanz aufbauen, der Realität werden würde, wenn man so handele, wie es der Brauerbund fordert? Wie konnte ich nur, wie konnte ich nur?
Habe ich wirklich nicht erkannt, dass so etwas in der BRD, der Brauerbunddominierten Republik Deutschland, natürlich nicht jedem zusteht? Das Volk, wenn schon nicht zu belügen, dann doch immerhin mit überaus frei interpretierten Tatsachen irrezuführen und zu manipulieren? Quod licet Jovi, non licet bovi.
Ich gelobe Abbitte, und setze meinen heutigen Text noch einmal neu an:
So, nun ist der 23.April 2016 auch schon wieder rum.
Ein wichtiger Tag für Deutschland und die Welt. Ein Tag, den die UNESCO vor vielen Jahren zu einem besonderen Tag erkoren hat: Der …
Welttag des Buches!
Seit über 20 Jahren werden weltweit Veranstaltungen auf diesen Tag gelegt, die Lust am Lesen machen sollen, die Kinder, Jugendliche und Erwachsene dazu bringen sollen, mehr Zeit mit Büchern zu verbringen, sich mit ihnen zu vergnügen und zu bilden.
Volker R. Quante & Jürgen Roth
Eine ganz besondere Veranstaltung gab es diesbezüglich am Abend des 23. April 2016 in Münster, im Sportheim des Sportvereins Blau-Weiß Aasee. Der bekannte Bierbuch-Autor Jürgen Roth und meine Wenigkeit, der völlig unbekannte Bierblogger Volker R. Quante, lasen im Rahmen einer Bierverkostung mit insgesamt zwölf verschiedenen Fass- und Flaschenbieren aus ihren Werken. Jürgen überzeugte mit literarisch anspruchsvollen Wortgewittern, während ich selbst mit einem Strauß bunter Reiseberichte unterhielt. Zwei völlig unterschiedliche Schreibstile, zwei völlig unterschiedliche Charaktere. Was uns beide verband: Das Thema Bier.
die Bücher wurden natürlich auch direkt zum Verkauf angeboten
Warum gerade an diesem Tag, am 23. April, das Thema Bier? Ach ich weiß nicht, ist aber auch egal. Fakt ist, dass es den Menschen gefallen hat. Mehr als zwei Dutzend Gäste waren dort, hatten einen gewaltigen Spaß an den gelesenen Texten, und noch mehr an den angebotenen Bieren. Und dass es ein schöner Abend war, davon zeugen a) der Wunsch nach Zugabe, b) die unten unter dem Link erreichbaren Bilder und c) die zahlreichen, direkt am Anschluss verkauften Bücher.
Also, wir notieren noch einmal: Der 23. April 2016 – ein wichtiger Tag. 21 Jahre Welttag des Buches. Gefeiert in Münster. Beim Blau-Weiß Aasee.
Signierstunde
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