Ein bisschen außerhalb der Altstadt mit ihren wunderbaren Grachten, nur wenige Schritte in Richtung Nordwesten, und an einer eher unattraktiven Straße, der Vredenburg, gelegen, findet man das kleine Restaurant Kloek. Auf den ersten Blick deutet überhaupt nichts darauf hin, dass es hier eine besondere Bierauswahl geben könnte, aber wie so oft, hatte mir mein schlaues Telefon nachdrücklich diese Adresse vorgeschlagen.
Es dauert einen Moment, bis ich endlich in der Lage bin, den extrem stark befahrenen Fahrradweg zu überqueren und die beiden nicht minder stark befahrenen Busspuren zu überwinden, aber schließlich stehe ich doch vor der kleinen Außenterrasse. Und nun sehe ich auch den kleinen Aufsteller: „Kloek – Food, Beer“ Und über der Eingangstür steht noch einmal in schlichter Aufschrift: „Local Beers and Clucking Great Chicken!“
Kloek
Ich gehe durch den mit durchsichtigen Kunststoffstreifen verschlossenen Eingang, schiebe die Plastikfolien an die Seite und trete ein. Nur wenige Gäste sind da, erst vor wenigen Minuten hat das Lokal aufgemacht. Für einen kurzen Moment stehe ich noch im Eingangsbereich, sehe mich einmal um, und da kommt schon die hübsche junge Kellnerin hinter der Theke hervor, begrüßt mich und fragt, wie sie mir helfen kann. Na, das ist ja mal ein freundlicher Empfang.
Hunger hätte ich nicht, aber ein leckeres Bier würde ich wohl gerne wollen, sage ich ihr, und sie erklärt mir, dass das Kloek stolz darauf sei, nur Produkte aus der Region Utrecht anzubieten, also seien auch die Spezialbiere alle von Brauereien der Stadt oder dem unmittelbaren Umland. Sie wedelt mit der Hand in Richtung Wand, auf der die Logos dieser Brauereien aufgemalt sind. Eine schöne Auswahl. Kleine und kleinste Brauereien, mir durch die Bank völlig unbekannt.
die Wand ist voller Brauereilogos
„Aber“, gibt sie mir bedauernd zu verstehen, „die meisten Biere leider nur aus der Flasche, nur ganz wenige vom Fass!“ Schade, aber insofern nicht schlimm, da ich mich sowieso auf ein Bier beschränken und dann weiter ziehen wollte. Und so empfiehlt sie mir das Hop Art I.P.A., ein Bier der Utrechter Wanderbrauerei Vandestreek, gebraut in den Braukesseln der Amsterdamer Brouwerij de 7 Deugden.
Orangefarben und kräftig trüb steht das Bier vor mir; auf dem Glas der Vandestreek-Brauer im typischen Hipster-Oufit. Ein schönes, fruchtiges Aroma, ein voller und malziger Antrunk und eine knackige Bittere auf der Zunge. Im ersten Moment ein hervorragendes Bier, erst nach ein paar Schlucken wird deutlich, dass die Bittere vielleicht ein wenig kratzig und zu lange nachhängend ist. Trotzdem, ich bin zufrieden.
Ich blicke durch das Lokal. Hell, aber nicht ungemütlich. Grobe Holztische, rustikal-modernes Design. Die Brauereilogos an der Wand gefallen mir, auch die grünlich illuminierte Bar mit den leider nur drei Zapfhähnen. Auf dem Tisch liegt die Bierkarte. Rund ein Dutzend Positionen dürfte sie umfassen, lauter winzige und unbekannte Brauereien. Schön!
die Einrichtung ist einfach, aber ansprechend
Würde ich jetzt auch noch essen wollen, so hätte ich eine große Auswahl an Hühnchen. Ein halbes oder ein ganzes, am Stück oder am Spieß, als Burger, Salat oder Filet. Mit Thymian, Rosmarin, Senf, Knoblauch, BBQ Soße, Ahornsirup oder was auch immer. Nach eigenen Angaben antibiotikafrei aufgezogen. Wer immer das kontrollieren mag und kann.
Ein schönes, kleines Lokal. Sympathisch. Insbesondere der wirklich persönliche Service durch die junge Dame, die sich auch jetzt, da sich der Laden langsam zu füllen beginnt, immer noch die Mühe macht, jedem neuen Gast entgegen zu gehen und ihn persönlich zu begrüßen. Als käme man nachhause.
Das Kloek Vredenburg ist täglich ab 16:00 Uhr durchgängig bis mindestens Mitternacht geöffnet, Küche ab 17:00 Uhr. Kein Ruhetag. Zu erreichen ist das kleine Bier- und Hühnchen-Restaurant problemlos mit dem Bus, die Haltestelle Vredenburg mit rund einem Dutzend Tag- und Nacht-Bus-Linien ist direkt vor der Tür und der Hauptbahnhof auch nur 300 m entfernt.
Kloek
Vredenburg 31
3511 BC Utrecht
Niederlande
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