In der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts hatte sich Dortmund zu einer Weltstadt des Bieres entwickelt – der berühmte Bierstil des Dortmunder Exports, international kurz „Dort“ genannt, war weltweit beliebt, und die Dortmunder Brauereien konnten gar nicht so schnell expandieren, wie die Nachfrage wuchs. Gleichzeitig wurde das Export auch als Arbeiterbier in der eigenen Region in gewaltigen Mengen getrunken.
Nach dem Ersten Weltkrieg kam es zu einer ersten Konsolidierung der Dortmunder Brauereilandschaft, und mit Dortmunder Union, Bergmann, Ritter, Thier, Stifts, Hansa und Kronen blieb nur wenig mehr als ein halbes Dutzend Brauereien übrig. Dieser Konzentrationsprozess setzte sich in den siebziger Jahren des 20. Jahrhunderts weiter fort, und mit der Übernahme der Hansa-Brauerei durch die Dortmunder Actien Brauerei DAB und dem Neubau der Brauerei auf dem Gelände der Hansa fand diese Konzentration einen Schlusspunkt. Alle großen Dortmunder Marken werden mittlerweile an der Steigerstraße in der DAB hergestellt.
Direkt neben der Dortmunder Action Brauerei befindet sich seit 2006 das Brauerei-Museum Dortmund. Es hat seine Wurzeln in einer Lehrsammlung der Kronen-Brauerei, die 1981 begründet worden war. Heute befindet sich diese Sammlung, zu einem ordentlichen und sehenswerten Museum erweitert, im ehemaligen Maschinenhaus der Hansa Brauerei.
Sowohl das eindrucksvolle und als Industriedenkmal wertvolle Maschinenhaus als auch die Exponate lohnen einen ausgiebigen Besuch. Neben der Geschichte des Brauwesens in Dortmund werden auch Bierflaschen, Zubehör, Brauutensilien gezeigt und in einer Multimedia-Installation in einer nachempfundenen Arbeiterkneipe kann man zahlreiche alte Filmausschnitte mit Werbung und Wissenswertem über Bier anschauen. Im Keller des Museums läuft ein Lehrfilm über die Bierstadt Dortmund, und im Eingangsbereich kann man Souvenirs kaufen.
Vom Maschinenhaus aus kann man einen Blick in das ehemalige Sudhaus der Hansa werfen – die schönen alten Kupferkessel sind an der Seite aufgeschnitten und geben dem Museumsbesucher den Blick in ihre technischen Innereien frei. An der Stirnseite hängt ein schönes Jugendstilmosaik, und mit ein wenig Glück – so, wie wir es am 21. September 2013 hatten – kann man auch an einer Verkostung der großen Dortmunder Biere teilnehmen und sich mit eigenem Gaumen davon überzeugen, dass das Gerücht, alle Biere der DAB seien gleich und trügen nur unterschiedliche Etiketten, nicht stimmt.
Das Museum in der Steigerstraße ist täglich ab 10:00 Uhr geöffnet, sonnabends erst ab 12:00 Uhr. Montags ist Ruhetag. Mit den öffentlichen Verkehrsmitteln erreicht man es problemlos (U-Bahn-Linie 41, Station Lortzingstraße), und vor dem Museum und den Nebenstraßen finden sich normalerweise auch ausreichend viele gebührenfreie Parkplätze.
Brauerei-Museum Dortmund
Steigerstraße 16
44 145 Dortmund
Nordrhein Westfalen
Deutschland
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