Die vierte „Wandertour de Bier“ führte uns nach Mittelfranken in den schönen Aischgrund, zwischen Neustadt a.d. Aisch und Bad Windsheim, auch bekannt als „Karpfenparadies“. Vom 12. bis 14. September 2014 bezogen wir Quartier im Landgasthof Fiedler in Oberroßbach.
Bereits nach Ankunft ließen sich einige Teilnehmer den ersten Karpfen im Landgasthof servieren, selbstverständlich bei leckeren Bieren aus einer nahegelegenen Brauerei.
Pünktlich um 14 Uhr machten sich die Teilnehmer bei Dauerregen auf die ca. 6 Kilometer lange Wanderstrecke nach Neustadt a.d. Aisch, unter Führung von „Schorsch“. Eine Wanderung? Nein! Eher eine Durchschlageübung wie sie manch einer aus seiner Jugendzeit bei der Bundeswehr noch in Erinnerung hat. Über geschotterte Straßen, steil abfallende und ansteigende Waldwege, Furten, Wasser von „unten“ und „oben“, erreichten wir Neustadt, ohne Ausfälle! Die hier geplante Stadtführung durch die Altstadt fiel dann witterungsbedingt auch sehr kurz aus. Alle hatten nur noch ein Ziel: Die Brauerei Kohlenmühle am nördlichen Stadtrand.
Hier versorgten wir uns erst mal mit einem „Böckla“ oder „Eiszeit-Weizen“ und gingen sofort zur Brauereibesichtigung über. Braumeister Döbler jun., Sohn des Braumeisters und Brauereibesitzers Döbler aus Bad Windsheim, erzählte die Geschichte der „Kohlenmühle“, und brachte uns die Funktionsweise seiner Brauanlage etwas näher. Bemerkenswert ist, dass das bereits erwähnte „Eiszeit-Weizen“ mit Wasser aus der Eiszeit eingebraut wird. Dieses wird mit Tanklastzügen aus großer Entfernung angekarrt.
Anschließend stärkten sich die Wanderer in der zugehörigen Gasthausbrauerei bei regionalen Schmankerln und leckeren Bierchen. Für den Heimweg standen dann zwei Großraumtaxen bereit. Im Landgasthof Fiedler ließen wir den ersten Tag bei Speis und Trank ausklingen.
Am Samstag, nach reichhaltigem Frühstück, ging’s bereits um 9.15 Uhr Richtung Dietersheim. Auf guten Wanderwegen und besserem Wetter erreichten wir pünktlich den Bahnhof von Dietersheim. Nach kurzer Bahnfahrt kamen wir in Bad Windsheim an. Ein Rundgang durch die Altstadt führte uns dann zum ersten Tagesziel, zur Brauerei Döbler. Braumeister Döbler sen. empfing uns und berichtete in seiner humorvollen Art über die lange Tradition seiner Brauerei. Bei leckeren Döbler-Bieren und deftiger Brotzeit stärkten wir uns für das nächste Tagesziel.
Gegen 14.30 Uhr war Abmarsch ins Freilandmuseum, welches wir nach kurzer Wegstrecke durch die Stadt mit etwas Verspätung erreichten. Von einem Pferdegespann mit einem „Schwager“ auf dem Bock, welcher gleichzeitig unser Museumsführer war, wurden wir schon erwartet. Wir erlebten das wirklich sehenswerte und äußerst interessante Freilandmuseum ganz gemütlich vom Wagen herab. Natürlich stiegen wir hin und wieder auch mal ab, um Gebäude und Gehöfte auch von innen in Augenschein zu nehmen. Das von einem Tourteilnehmer selbstgebraute „Belgisch Wit“ im 5-Liter-Fässchen wurde während der Besichtigungstour nebenbei geleert. Mit einem guten Trinkgeld konnten wir den etwas launischen „Schwager“ wegen unserer Unpünktlichkeit auch wieder besänftigen und verabschieden. Vor dem Museumsgasthaus machten wir es uns dann noch bei einem weiteren Fässchen Hausgebrauten und diversen Museumsköstlichkeiten gemütlich, bis wir den Heimweg mit der Bahn nach Dietersheim und von dort aus per Taxi nach Oberroßbach antraten. Bei gemütlichem Beisammensein, sowie Speis und Trank, ließen wir den Tag im Landgasthof „Fiedler“ ausklingen.
Am Sonntagmorgen, nach einem ausgiebigen Frühstück, verabschiedeten sich die Teilnehmer bis zur nächsten Tour, voraussichtlich weiter im Süden, Richtung Bodensee.
Text und Bilder: Siegbert Hahn
(Veröffentlichung mit freundlicher Genehmigung des Autors)
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