Die Bierbar Strefa Piwa, die Bier-Zone, ist aus dem gleichnamigen Getränkespezialitätengeschäft hervorgegangen, das sich in Krakau großer Beliebtheit erfreute. Biere aus Polen und der ganzen Welt waren hier verkauft worden, zunehmend mehr Spezialitäten standen in den Regalen, und relativ zügig bildete sich ein fester Kundenstamm heraus.
Und wie es immer so ist: Hat man sich erst einmal einen guten Ruf erarbeitet, dann beginnen, die Kunden und Gäste immer anspruchsvoller zu werden. Immer mehr Bierliebhaber mäkelten herum, dass es langweilig sei, im Geschäft so trocken über das Bier zu fachsimpeln. Nur darüber zu sprechen und es zu kaufen, um es dann alleine zuhause zu trinken, sei langweilig. Und so fiel schließlich die Entscheidung, eine eigene Kneipe aufzumachen.
Am 18. November 2011 eröffnete das Pub Strefa Piwa im Zentrum des alten jüdischen Stadtteils Kazimierz in Krakau. Bereits nach kurzer Zeit wurde es zu einer festen Größe in der Krakauer Bierszene, und seit 2012 ist das Strefa Piwa auch der Austragungsort des alljährlich ausgetragenen Nikolaus-Hausbrauwettbewerbs.
Von außen wirkt die Bierbar recht unscheinbar; erst auf den zweiten Blick sieht man durch das kleine Fenster eine mobile Zapfanlage stehen, und dahinter die mit einer bierigen Mindmap bemalten Wände. Nichts wie hinein, also.
Ein langgezogenes Gewölbe, das ist der erste Schankraum. Die Mindmap, die schon von außen zu sehen war, zieht sich über das gesamte Gewölbe hin und zeigt die Bierstile der Welt und ihre Beziehungen zueinander auf. Die Lampen über den Tischen sind aus 5-l-Partyfässchen konstruiert, und am Ende läuft man direkt auf die Theke zu. An achtzehn Zapfhähnen werden dort Bierspezialitäten aus Polen, Tschechien, Belgien, Italien, Deutschland gezapft. Drei große, schwarze Kreidetafeln informieren über die Biersorten, den Alkoholgehalt und die Herkunft, und für den, der es immer ganz genau wissen will, ist an jedem Zapfhahn auch noch das Etikett des jeweiligen Bieres angebracht.
Die Biersorten wechseln ständig durch, so dass auch für regelmäßige Gäste im Strefa Piwa immer für Abwechslung gesorgt ist. Und wem das nicht reicht – nun, für den stehen gegenüber der Theke auch noch Kühlschränke mit spannenden Flaschenbieren in allen Preisklassen.
Nach hinten schließt sich noch ein zweiter Gastraum an, nicht allzu groß, aber gemütlich. Auf der einen Seite hängt noch eine Fahne mit dem Wappen der ersten echten polnischen Craft-Brauerei Artezan, und auf der anderen Seite sind Bieretiketten so an die Wand geleimt, dass sie eine durchgehende Tapete ergeben.
Das Bier steht im Mittelpunkt, klar, aber Bier macht auch hungrig, so dass es auch ein paar Kleinigkeiten zu essen geben muss. Hier zeigt sich tschechischer Einfluss: Es gibt gebackenen Käse („Hermelin“), kräftigen Romadur oder sauer eingelegte Würste („Utopence“). Kleinigkeiten zwar nur, aber kalorienreich und sättigend, mithin eine gute Grundlage für eine intensive Bierverkostung.
Die Bierbar Strefa Piwa ist täglich ab 16:00 Uhr geöffnet; mit öffentlichen Verkehrsmitteln, insbesondere mit der Straßenbahn, ist Kazimierz aus allen Himmelsrichtungen problemlos zu erreichen, und dann sind es nur drei Minuten zu Fuß bis in die ulica Józefa.
Strefa Piwa
ulica Józefa 6
31-056 Kraków
Polen
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