Seit Sommer 2010 erscheint der Piwowar, der Bierbrauer, das Quartalsmagazin der polnischen Hausbrauervereinigung Polskie Stowarzyszenie Piwowarów Domowych.
Es hat eine Weile gedauert, bis dieses lesenswerte Magazin seine Linie gefunden und seinen Platz im Herzen der Haus- und Hobbybrauer in Polen errungen hat. Die ersten Nummern, beginnend mit der Nullnummer im Sommer 2010 als redaktionellem Testballon, begannen erzählerisch, berichteten von Aktivitäten der Hausbrauer, von Hausbrauwettbewerben, beschrieben aber auch schon die wichtigsten Zutaten zum Brauen und die spannendsten Bierstile, die es nachzubrauen gilt.
Unter wechselnder Chefredaktion, zunächst Ziemowit Fałat, der als Herausgeber des Bierliebhabermagazins Piwosz in den Jahren 1997 – 2002 schon Erfahrung mit derlei Arbeit gesammelt hatte, dann Andrzej Sadownik, dem ersten Vorsitzenden der polnischen Hausbrauervereinigung, und schließlich Maciej Piaszczyński, Hausbrauer, professioneller Brauer und ebenfalls mit Erfahrungen als Redakteur, hat das Magazin nun die richtige Mischung an Artikeln gefunden und ist – endlich – auch zu einer regelmäßigen Herausgabe jedes Quartal gekommen.
Berichte von Aktivitäten der polnischen Hausbrauer, Vorstellung der Hausbrauerszene in anderen Ländern, detaillierte Betrachtungen von Bierstilen – ganz aktuell: Belgisches Tripel –, Hilfestellung für Anfänger und professionelle Tipps für erfahrene, langjährige Hausbrauer – es ist nunmehr für jeden etwas dabei.
Faszinierend insbesondere die Professionalität der Beiträge über Hefezucht und -propagation oder die Chemie des Brauwassers und seine Aufbereitung. In Kreisen professioneller Brauer herrscht gelegentlich Staunen, auf welch hohem Niveau sich diese Abhandlungen bewegen, und zunehmend mehr Profis nehmen das Magazin zur Hand, um sich weiter zu bilden.
Dabei sah es zwischendurch phasenweise schlecht für den Piwowar aus. Waren die ersten Jahre durch großzügige Unterstützung der polnischen Großbrauerei Żywiec noch finanziell gesichert, begann nach deren Rückzug aus dem Sponsoring eine Hängepartie. Mittlerweile ist jedoch eine preiswertere Druckerei gefunden; die stetig wachsende Mitgliederzahl sichert mit ihren Jahresbeiträgen die Finanzen der Vereinigung und somit auch des Magazins, und durch angemessene Honorare finden sich nun auch genügend Gastautoren, die die Seiten des Piwowar mit spannenden und lehrreichen Informationen füllen.
Gedruckt wird das Magazin auf mattglänzendem Papier, mit lesefreundlicher Schrifttype und guter Fotoqualität. In erster Linie dient es als offizielles Vereinsorgan, es ist aber in ausgewählten Buchhandlungen und in diversen Bierfachgeschäften in Polen auch im Direktverkauf erhältlich – zu einem für deutsche Verhältnisse überraschend niedrigen Preis: 10,- PLN, knapp 2,50 EUR.
Piwowar
Kwartalnik Polskiego Stowarzyszenia Piwowarów Domowych
Mayday
Wrocław, 2010 – 2016
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