Nachtrag 23. Januar 2009: Heute führten uns unsere Wege erneut in den Park der Nationen in Lissabon, und siehe da: Heute hatte die República da Cerveja geöffnet – also nix wie hinein. Wir fanden in der völlig leeren Gaststube ein schönes Plätzchen am Fenster und freuten uns, als wir die Speisekarte aufschlugen: Vier handwerklich gebraute Biere (und weitere zwei Saisonbiere, die aber derzeit nicht verfügbar waren), die zwar nicht direkt hier vor Ort gebraut werden, aber nach speziellem Rezept irgendwo (wo genau, wollte uns niemand verraten) und ausschließlich für die República da Cerveja entstehen.
Insofern hatte unser Spaziergänger vom letzten September schon recht, dass hier nicht mehr gebraut würde, aber die Qualität und die Auswahl haben uns trotzdem überzeugt: Das hier ist „Bier vor Ort“, wenn auch nur im etwas erweiterten Sinne …
Wir ließen es uns nun nicht nehmen, auch eine Kleinigkeit zu essen, und wurden rundum positiv überrascht: Interessante, raffinierte und recht preiswerte Speisen. Gebackener Ziegenkäse mit Honig und Walnüssen, begleitet von feinstem grünen Salat, süßlich mariniert. Hmm! Und eine lange Liste von fantastischen Desserts, bei denen uns schon beim Lesen der Karte das Wasser im Munde zusammenlief …
Heute war zum Glück geöffnet!
Die Biere dazu ebenfalls lecker und ausdrucksstark, wenn auch beispielsweise das Weiss eine schon sehr eigenwillige Interpretation eines Weißbieres was. Aber trotzdem erfrischend und lecker. Das Artesanal und das Puro Malte standen dem Weiss in ihrer Ausdrucksstärke und Eigenwilligkeit in nichts nach, und das Weihnachtsbier Natal, von dem wir eines der letzten Gläser erhaschen konnten, erwies sich als helles, blondes, frisches und angenehm herbes Bier, das seinen hohen Alkoholgehalt von acht Prozent wunderbar kaschierte. Hiervon ein oder zwei Halbe schnell gegen den Durst gezischt, und der Abend ist gelaufen. Wunderbar in der Tradition der starken, blonden Biere aus Belgien, wie zum Beispiel Duvel.
Abgerundet wurde das Ganze durch extrem freundliches Personal, hübsche junge Damen und Herren, die uns wieselflink und aufmerksam verwöhnten.
Fazit: Nachdem der Eindruck im September letzten Jahres doch recht negativ war, war die Überraschung diesmal umso schöner. Und wir werden mit Sicherheit wieder herkommen, wenn es irgendwie möglich ist!
República da Cerveja
Am 19. September 2008 bummelten wir in Lissabon durch den Park der Nationen (Parque das Nações), als wir völlig zufällig und ungeplant auf die República da Cerveja stießen – nachdem Portugal ja eigentlich kein Bierland ist, hatte ich mir vorher noch nicht einmal eine Adressliste für den Eventualfall zusammengestellt …
República da Cerveja
Aber die Freude fiel genauso schnell wieder in sich zusammen, wie sie entstanden war. Erstens war die Wirtshausbrauerei gerade geschlossen, und kein Schild verriet uns, wann sie aufmachen würde, und zweitens verriet uns ein Spaziergänger, der sah, wie wir an der verschlossenen Tür rüttelten, dass es hier zwar einige leckere portugiesische Biere zu trinken gäbe, dass aber leider nicht mehr vor Ort gebraut würde, die Braukessel mithin nur noch zur Zierde dienten.
Schade. Und so erfassen wir wieder einmal eine Braustätte lediglich der Vollzähligkeit halber, ohne hier Bier getrunken zu haben, und insbesondere in dem Bewusstsein, dass auch hier einmal wieder mehr versprochen als gehalten worden ist.
República da Cerveja
Parque das Nações
Passeio das Tágides – Pav. SS – 041990
1990–280 Lisboa
Portugal
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