Hoppiness Beer & Food
Warszawa
POL

Wahrscheinlich kennt jeder von uns dieses End-Party-Problem. Man hat einen wunderbaren Nachmittag und Abend verbracht, schöne Gespräche, gutes Bier, harmonische Atmosphäre, und man wird langsam müde. Zeit, einen herrlichen Tag zu beschließen und ins Bett zu gehen.

Und dann kommt irgendjemand auf die Idee, ach, lasst uns doch noch auf ein allerletztes Bier woanders hin gehen. Nur noch eins, und dann ist gut.

Oft bleibt es dann nicht bei einem, sondern es werden viele, und am nächsten Morgen stellt man völlig übermüdet fest, dass der herrliche Tag doch besser vor diesem allerletzten Bier hätte enden sollen.

In einer ähnlichen Situation am 19. September 2015, nach einem langen Tag voller Diskussionen über eine mögliche paneuropäische Zusammenarbeit der Hausbrauer, wäre es angebracht gewesen, zurück ins Hotel zu gehen und auszuschlafen. Und der Bierbar Hoppiness einen Besuch an einem anderen Tag zu gönnen. Nicht, dass der 20. September 2015 nun mit einem gewaltigen Katzenjammer begonnen hätte, das nicht, aus dem Alter, vorprogrammierte Abstürze als persönliche Herausforderung anzunehmen, bin ich schon lange raus, aber ob der fortgeschrittenen Stunde und der Müdigkeit am Vorabend wurde der Bierbar Hoppiness leider nicht die gebührende Aufmerksamkeit zuteil, die angebracht gewesen wäre.

Hoppiness – gerade erst vor wenigen Wochen eröffnet. Perfekte Lage. Die kurze Fußgängerzone in der ulica Chmielna (Hopfenstraße, hört, hört!) hat sich zu einer wunderschönen Bar- und Restaurant-Zone entwickelt, und mittendrin nun Hoppiness.

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das Hoppiness-Logo

Das Logo der Bar erinnert auf den ersten Blick an das der erfolgreichen Kleinbrauerei Pracownia Piwa aus Krakau. Kunststück – denn das soll es auch. Die Bar Hoppiness ist als Patronatsprojekt der Pracownia Piwa entstanden. Gewissermaßen als das hauptstädtische Standbein der Brauerei. Kein Knebelvertrag, also nicht ausschließlich Biere der Pracownia im Ausschank, aber doch eine gewisse Dominanz. Von zwölf Zapfhähnen besetzt die Pracownia die Hälfte, sechs Stück. Die andere Hälfte ist Craft-Bieren befreundeter Brauereien und ausgewählten internationalen Craft-Bieren vorbehalten. Ein schöner, kameradschaftlicher Ansatz.

Aber es gibt nicht nur Craft-Bier, sondern hier im Hoppiness versucht man auch, etwas zum Essen anzubieten. Heiße Sandwiches und Burger, heißt die Devise bei den Speisen. Man möchte kein Restaurant sein oder werden, aber da, wie jeder weiß, Biertrinken hungrig macht, sind leckere und kräftige Burger sicherlich ein Wort!

Vor der Tür, im Bereich der Fußgängerzone, ein recht ausgedehnter Sitzbereich – bei gutem Wetter lässt es sich hier wunderbar aushalten, den Warschauern beim Flanieren zusehen und den hübschen Warschauerinnen hinterher sinnieren, wie sie auf unendlich hohen Absätzen kokett und gewandt über das grobe Pflaster stöckeln.

In der Tat, die Bar hätte mehr Aufmerksamkeit verdient. Eine etwas bessere Fotodokumentation. Konzentrierteren Genuss der angebotenen Biere. Eine sorgfältige Verkostung. All das ist der Müdigkeit zum Opfer gefallen – und mir bleibt nur, der Liste der unerfüllten Versprechen ein weiteres hinzuzufügen: Ich komme bald wieder, und dann bringe ich mehr Zeit und Aufmerksamkeit mit. Versprochen!

Die Bierbar Hoppiness ist täglich von 11:00 bis 00:00 Uhr durchgehend geöffnet; kein Ruhetag. Von der U-Bahn-Station Centrum aus sind es nur wenige Schritte, die Erreichbarkeit mit den Öffis ist somit nahezu perfekt.

Nachtrag 11. September 2016: Fast genau ein Jahr später bummeln wir die ulica Chmielna entlang und verspüren auf Höhe der Hausnummer 27 diesen unwiderstehlichen Drang, rechts abzubiegen und einzukehren…

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wer kann bei diesem Angebot nein sagen…

Eigentlich haben wir noch keinen Hunger, eigentlich noch keinen Durst. Aber trotzdem. Und wir werden nicht enttäuscht! Der Salat ist exzellent, und die Biere der Pracownia Piwa stehen ihm in nichts nach. Big Chmielowski und Magic Dragon – zwei herausragende Beispiele für intensiv schmeckende und trotzdem gut durchtrinkbare Biere mit verhältnismäßig wenig Alkohol. Ein bisschen abfallend das Iggy Hop Single Hop India Pale Ale mit Chinook von Hopium, bei dem der Hopfen leider ein wenig dumpf herüberkommt, und eine Enttäuschung dann das Kaskada Wit von Karuzela, bei dem jegliche fruchtige Frische und Spritzigkeit, die ein Wit doch eigentlich auszeichnen sollte, fehlt.

Trotzdem aber wieder schön, hier eingekehrt zu sein und am Rande der Fußgängerzone zu sitzen, den Warschauern beim Flanieren zuzusehen!

Nachtrag 4. Februar 2017: Wiktor Saczuk von der Rzemieślniczy Browar Jana stellt seine Biere im Hoppiness vor – eine schöne Gelegenheit, hier einmal wieder einzukehren und alte und neue Bekannte zu treffen.

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mit Ela Lucińska-Fałat

Wie immer ist es gut besucht, die Biere sind lecker (nicht nur die von Wiktor) und gut gepflegt, und Ela Lucińska-Fałat kümmert sich liebevoll um ihr Team und ihre Gäste. Schön hier!

Bilder

Hoppiness Beer & Food
ulica Chmielna 27/31
00-932 Warszawa
Polen

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