Aschinger Berliner Gasthausbrauerei
Berlin
DEU

Nachtrag 20. Dezember 2000: Der Aschinger Berliner Gasthausbrauerei war nur ein kurzes Leben beschieden gewesen. Angeblich aufgrund von Überschuldung in Folge von Mietstreitigkeiten ist die gesamte Aschinger-Gastronomie geschlossen worden; die Insolvenz umfasste damit auch die Gasthausbrauerei am Kurfürstendamm.

Aschinger Berliner Gasthausbrauerei

Über hundert Jahre lang, seit 1892 schon, war das Aschinger als riesiger Bier-Gastronomiebetrieb in Berlin eine Institution. Vergleichbar den großen Bierhallen in München waren auch die Stehbierhallen des Aschinger Anlaufpunkt für Bierdurstige aus allen gesellschaftlichen Schichten.

1989 wurde diese Traditionsgastronomie durch eine Gasthausbrauerei am Kurfürstendamm ergänzt. In urigem, regionalen Berliner Ambiente wurden hier einfache und süffige Biere gebraut, dazu gab es typische Brauhauskost, mit Berliner Einschlag: Erbsensuppe mit Schrippen, Eisbein und ähnliche deftige Dinge.

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urige Inneneinrichtung

Als ich unmittelbar nach der Öffnung der Grenzen, noch zu DDR-, aber schon zu DM-Zeiten, eine erste Erkundungstour mit dem Auto durch den „Wilden Osten“ machte, führte mich die Reise am 24. August 1990 auch bis nach Berlin, wo ich mir die Gelegenheit natürlich nicht entgehen lassen konnte, das Aschinger zu besuchen.

Der Besuch entsprach hundertprozentig den Erwartungen, die ich seinerzeit an die noch junge Institution „Gasthausbrauerei“ pflegte. Die Bierauswahl war zwar nicht besonders groß, aber das Bier war naturtrüb und ungefiltert. Eine Seltenheit damals, und eine echte Neuheit.

Und das Eisbein war genauso, wie man es sich vorstellt. Eine dicke, wabbelige Fettschicht, die jeden gesundheitsbewussten Ökotrophologen schreiend, sich dem Wahnsinn anheim gebend, aus der Gaststätte treiben würde, dazu Erbspüree, Kartoffelbrei und natürlich ein Senftopf, dessen Inhalt allein schon für eine kalorienreiche Hauptmahlzeit gereicht hätte.

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statt Bilder: ein Bierdeckel

In Summe also ein netter, wenn auch fotografisch nur eingeschränkt verwertbar dokumentierter Besuch in einer der ganz frühen Gasthausbrauereien Deutschlands.

Bilder

Aschinger Berliner Gasthausbrauerei
Kurfürstendamm 26
10 719 Berlin
Berlin
Deutschland

3 Kommentare

  1. Schade dass es eine so schöne Gaststätte nicht mehr gibt. Die Kellergewölbe waren schon sehenswert. Das Beste war, wenn man das Glas auf den Bierdeckel stellte und es leer war bekam man automatisch ein neues. Erst wenn der Deckel auf dem Glas lag war Schluss.

    • Ja, Heinz, es ist immer schade, wenn solche Traditionen verloren gehen und eine Lücke hinterlassen.

      Zum Glück ist die Berliner Bierszene trotzdem noch abwechslungsreich und farbenfroh.

      Mit bestem Gruß,

      VQ

  2. In der Gasthausbrauerei würde ich auch gerne mal vorbeischauen. Traditionsgastronomen haben eine besondere Aufgabe, finde ich. Sie kümmern sich darum, dass traditionelle Gerichte und Getränke nicht verloren gehen.

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