Premiere in der Region: Zur ersten Bierwanderung zwischen Seßlach, Untermerzbach und Kaltenbrunn konnte Wolfgang Korn am 1. Juli in Seßlach 25 Teilnehmer begrüßen. Warum nicht auch im Coburger Land auf den Spuren des Gerstensaftes wandeln, dachte sich der Rödentaler, der bereits seit vier Jahren solche Wanderungen in Bad Staffelstein organisiert. „Einerseits gibt es bei uns fast keine Brauereien mehr, andererseits existieren in kurzer Laufdistanz in Seßlach, Heilgersdorf und Kaltenbrunn noch drei Braustätten“, erläuterte der gebürtige Weitramsdorfer. So kam ihm die Idee auf einer neuen Route die Vergangenheit der Brautradition mit der Gegenwart zu verbinden.
Los ging es am Seßlacher Rathaus, wo Stadtführer Wolfgang Schott die aus Wildflecken angereisten Bierfreunde begrüßte. Anschließend zeigte der Holzbildhauer ihnen, was die ehemalige Ackerbürgerstadt in der Altstadt und rund um die Stadtmauer zu bieten hat. Besonders interessierten sich die Liebhaber des Gerstensaftes natürlich für das Kommunbräu, das im letzten städtischen Kommunbrauhaus Oberfrankens gebraute Bier, das sie bei einem Umtrunk kosteten. Seit 1335, als Kaiser Ludwig der Bayer Seßlach das Stadtrecht verlieh, wird in dem Ort Bier gebraut.
Nach dem Frühschoppen bei der „Geli“ (Gastwirtschaft Reinwand) liefen die Teilnehmer auf dem Bibelweg über den Christenstein nach Heilgersdorf. Zur Bierverkostung im Braugasthof Scharpf konnten sie sich mit Wurstplatten und Coburger Bratwürsten mit Kraut stärken. Auf dem Weg nach Memmelsdorf stoppte die Gruppe am Judenfriedhof, wo sie von Wanderführer Korn einiges über die jüdische Bevölkerung in Memmelsdorf erfuhren. Im Ort konnte dann die gut erhaltene Synagoge besucht werden. Petra und Hans-Dieter Speer luden die Teilnehmer auf ein Kellerbier ein, bevor die Besichtigung der ehemaligen Präcklein Brauerei im Ortskern auf dem Programm stand.
Nach Erreichen Untermerzbachs begrüßte der Künstler Gerhard Kanz, jetziger Eigentümer der ehemaligen Brauerei Nembach, die Bierwanderer und erzählte ihnen Wissenswertes über die frühere Braustätte. Bei einem Rundgang durch den Ortskern konnte Korn viel über die Brauereigeschichte von Untermerzbach berichten. Hier befanden sich mit den ehemaligen Brauereien Nembach, Schwarzer Adler und Baumann früher gleich drei Brauhäuser.
Bei der Traditionsbrauerei Schleicher in Kaltenbrunn fand die erste Bierwanderung zwischen Seßlach und Untermerzbach mit Abendessen und Bierverkostung ihr Ende. Weitere Bierwanderung sollen folgen. „Aus Zeitgründen plane ich eine Fortsetzung aber erst für 2018“, sagt Wolfgang Korn.
Autorin: Bettina Knauth
wiederveröffentlicht von Brauereiwanderungen im Staffelsteiner Land
mit freundlicher Genehmigung der Autorin
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