Das Hüchelner Urstoff Brauhaus GmbH & Co. KG und die dazugehörige Brauerei-Schänke im Frechener Ortsteil Hücheln liegen mitten in einem Wohngebiet in einer verkehrsberuhigten Straße. Im Schritttempo zockelt man gemächlich bis zum Brauhaus und kann dort sein Auto abends im Hinterhof parken.
Das Brauhaus selbst ist ein alter, urig und gemütlich wirkender, mit viel Grün bewachsener Ziegelbau. Links und rechts des kleinen Korridors, der in das Innere führt, sind die Schankräume, im Hochsommer bei herrlichstem Sonnenschein sind sie natürlich verwaist. Wenige Schritte weiter durch den Gang, und man findet sich im Innenhof der Brauerei wieder, der zu einem gemütlichen Biergarten ausgebaut ist. An allen vier Seiten umschlossen, sitzt man abgeschieden von der Hektik des Alltags unter dem dichten Blätterdach einiger Bäume; eine kleine Außentheke sorgt für blitzschnelle Bierversorgung, und das einzige, das optisch ein wenig stört, ist der große, metallisch glänzende Silo in der Ecke des Innenhofes.
Zwei Biersorten werden hier angeboten – ein Kölsch und das Urstoff. Beide Biere sind sehr malzbetont, geradezu süßlich, mit nur Spuren von Hopfenherbe – das Kölsch gefiltert, das Urstoff kräftig trüb mit einer fast schon orange wirkenden Farbe. Frisch und kühl, direkt aus dem Fass, sind sie lecker; trinkt man jedoch zu langsam und wird das Bier etwas wärmer, wird die Malzigkeit dominant und mastig, das Bier dann schnell sättigend. Also eher ein Zisch-Bier gegen den großen Durst, als ein Degustationsbier, bei dem man länger sitzen bleibt und gemütlich „vor sich hin verkostet“.
Die freundlichen Bedienungen servieren blitzschnell; zum Bier gibt es leckere und rustikale Speisen in großen Portionen. Der Hamburger oder Cheeseburger mit 200 g Hackfleisch ist eine gewaltige Portion, gleichzeitig qualitativ prima. Die Pächter, Ute und Michael Schneider, die den Ausschank erst Mitte 2012 übernommen haben, haben ihren Laden offensichtlich gut im Griff – es gibt nichts auszusetzen.
Die Brauerei selbst konnte ich während meines Besuches am 27. Juli 2013, einem Sonnabend, in den späten Nachmittagsstunden nicht besichtigen – hier war alles geschlossen. Angeblich braut hier trotz seines hohen Alters von fast achtzig Jahren immer noch der gleiche Braumeister wie in den fünfziger Jahren, Werner Hintermeier. Aber durch eine große Glasscheibe kann man an der linken Gebäudeseite wenigstens einen Blick in das altmodische Sudhaus werfen.
Die Schänke ist täglich außer montags ab 17:00 Uhr geöffnet; der Biergarten bei gutem Wetter am Wochenende auch schon ab 14:00 Uhr. Die Brauerei verkauft ihr Bier direkt ab Rampe an Werktagen zwischen 08:00 und 18:30 Uhr. Eine begrenzte Anzahl an Parkplätzen gibt es abends im Innenhof der Brauerei.
Nachtrag 5. Februar 2017: Nachdem der Pachtvertrag für das Brauhaus ausgelaufen war, kam das Ende für das kleine Brauhaus. In einer kurzen und sachlichen Meldung auf der Website wurde darauf hingewiesen, dass fortan geschlossen sei und das Inventar am 19. Februar 2017 auf einem Flohmarkt verkauft werden würde:
„Das URSTOFF-Team sagt ‚TSCHÜSS UND DANKE‘ – DAS URSTOFF ist ab dem 5. Februar 2017 geschlossen. – Mit einer stimmungsvollen Abschiedsparty haben wir das letzte Urstoff-Glas geleert. Wir sind alle traurig, aber leider war es uns nicht möglich nach Beendigung unseres Pachtvertrages trotz intensiver Bemühungen eine zukunftsorientierte Lösung für die Weiterführung des Objektes unter den gegebenen Eigentumsverhältnissen zu finden. – Wir bedanken uns bei unserem Team für die jahrelange Treue und tolle Zusammenarbeit und natürlich bei unseren Gästen, die das URSTOFF zu einem einmaligen Ort gelebter Geselligkeit und Freude gemacht haben. – Am Sonntag, den 19.02.2017 veranstalten wir in der Zeit von 12 Uhr bis 17 Uhr einen Auflösungs-Flohmarkt, bei dem wir unsere Gastronomie-, Inventar- und Kleinartikel verkaufen. Es sind alle herzlich willkommen.“
Schade!
Hüchelner Urstoff Brauhaus GmbH & Co. KG
Aegidiusstraße 56
OT Hücheln
50 226 Frechen
Nordrhein Westfalen
Deutschland
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