Mit gerade einmal etwas über 300.000 Einwohnern verfügt Island aber immerhin über zwei Großbrauereien und rund ein halbes Dutzend Mikro- und Handwerksbrauereien. Da könnte sich die eine oder andere deutsche Großstadt durchaus ein Beispiel nehmen.
Und mehr als das – die Biere der Kleinbrauereien sind auch nahezu überall auf Island verhältnismäßig problemlos zu bekommen. Das liegt natürlich zum einen an den Monopolgeschäften der Kette Vinbuðin, in denen, neben konzessionierten Bars und Restaurants, das Bier ausschließlich vertrieben werden darf (wenn man mal vom Leichtbier mit rund 3% Alkohol und weniger absieht). Dies ist Fluch und Segen zugleich – Fluch, weil man an die Monopolisten gebunden ist, Segen, weil diese über ein landesweites Vertriebsnetz verfügen und damit jedes alkoholische Getränk überall verfügbar machen können. Theoretisch jedenfalls.
Zum anderen liegt es aber auch an der Bereitschaft und Neugier der Isländer, in Sachen Bier immer wieder etwas Neues auszuprobieren, nicht immer nur bei den alten, uninteressanten Massengeschmäckern hängen zu bleiben. Man sieht dies in der teilweise sehr exzentrischen Mode, die in der Hauptstadt Reykjavík getragen wird, aber eben auch in der Mikrobrauerei-Szene.
Wer nur kurz auf Island ist und keine Möglichkeit findet, kreuz und quer über die Insel zu fahren und nach Stunden beschwerlicher Fahrt endlich eine der abgelegenen Mikrobrauereien vor Ort zu besuchen, hat im Duty Free Shop Fríhöfnin ehf. auf dem Flughafen in Keflavík die Möglichkeit, nahezu alle auf der Insel gebrauten Biere zu kaufen.
Das Angebot, das sowohl die beiden Großbrauereien als auch fast alle der Kleinbrauereien umfasst (soweit sie denn in nennenswerter Menge Flaschenbier abfüllen), ist durchaus beeindruckend; und auch in den kleineren Verkaufsstellen sind die meisten der Sorten präsent. Warum sie allerdings in einem der Lebensmittelgeschäfte unter der Überschrift „Salad“ präsentiert werden, wird wohl auf immer ein Geheimnis bleiben. Ob es an den von der Hefe abgesehen rein pflanzlichen Zutaten liegt?
Und in der Flughafenbar Loksins gibt es auch noch ein paar Spezialbiere vom Fass – nicht viele, aber immerhin. Deutsche Flughafenbars mit ihrem KöPi-Einerlei mögen sich bitte ein Beispiel nehmen.
Der Duty Free Shop auf dem Flughafen in Keflavík ist nach eigenen Angaben der einzige weltweit, der sowohl auf Steuern als auch auf Zölle (tax free & duty free) verzichtet und mit diesem Angebot allen an- und abkommenden Flugästen offen steht.
Fríhöfnin ehf.
Flugstöð Leifs Eiríkssonar
235 Keflavíkurflugvelli
Island
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