Was für eine tolle Überraschung! Der 10. Dezember 2008 wird wohl noch lange in meiner Erinnerung bleiben! Was eigentlich nur als kleiner Zwischenstopp für ein preiswertes Mittagessen geplant war, erwies sich als bierkulinarischer Glücksgriff – die Brauerei-Gaststätte Hummel in Merkendorf!
Wir hielten vor dem schlichten Brauereigebäude und betraten die ebenso schlichte, zweckmäßige und schon etwas „abgewohnte“ Gaststube pünktlich zur Mittagszeit. Als die Bedienung kam und uns fragte, was wir denn trinken wollten, und ich wie immer die Gegenfrage stellte, welche Biersorten es denn gebe, erntete ich ein breites, fast schon spöttisches Grinsen. „Suchen’s sich was aus – zwölf Sorten dürften schon langen!“ hieß es, und ich bekam ein Holzständerchen mit zwölf Flaschenetiketten vor die Nase gestellt.
Brauerei Hummel
Nun, ich machte mich an die Arbeit … Während wir – eher nebenbei … – unser Mittagessen zu uns nahmen, kämpfte ich mich tapfer durch die Liste der angebotenen Biere. Ein herrliches, mittelstark geräuchertes „Räucherla“ Märzen, ein runder, fruchtig aromatischer Weizenbock, ein heller und süffiger Leonhardi Bock, ein dunkler, kräftiger Winterbock. Dann das Kellerbier, ausdrucksstark und würzig, das grasig-herbe Pils, und ich spürte, wie meine Kondition langsam nachließ. Das Feixen meiner Frau spornte mich noch einmal an, aber nach dem hellen, bananigen und vollmundigen Weißbier und dem süffigen, goldenen Festbier war unwiderruflich Schluss. Ich kapitulierte.
Ein Bier war besser als das andere gewesen – ich war von einem Geschmackserlebnis in das nächste gestürzt, und es fiel mir schwer, nach zwei Dritteln der Strecke aufzugeben. Bestimmt hätten auch die noch fehlenden Biere den bereits getrunkenen in nichts nachgestanden – es war ein paradiesisches Erlebnis gewesen.
Blick auf die Theke
Und mindestens genauso schön war das Erlebnis, nach vier langen Stunden, nach einem reichhaltigen Mittagessen mit Dessert und Salat, nach Kaffee und Kuchen als Rahmenprogramm und all diesen vielen verkosteten Bieren eine Rechnung zu bekommen, die mindestens um die Hälfte niedriger war als erwartet. Neidisch schaute ich mich in der Nachbarschaft um, als ich aus der Gaststube heraus stolperte – hier müsste man wohnen und jeden Tag diese wunderbaren Biere genießen können!
Die Brauerei-Gaststätte Hummel hat täglich ab 09:00 Uhr durchgehend bis abends geöffnet, sonntags allerdings erst ab 15:00 Uhr (für den Frühschoppen kann man aber zwischen 10:00 und 12:00 Uhr kommen – nur zum Essen gibt’s dann halt nichts). Die Anreise empfiehlt sich mit dem Fahrrad oder dem Bus von Bamberg aus; mit der Regionalbahn ginge es bis Triesdorf mit einem guten Fußmarsch, oder man kommt doch mit dem Auto, wenn man einen Fahrer hat. Parkplätze sind jedenfalls vorhanden.
Brauerei Hummel GmbH & Co. KG
Lindenstraße 9
96 117 Memmelsdorf OT Merkendorf
Bayern
Deutschland
Hinterlasse jetzt einen Kommentar