Bier & Brauhaus – die einzig ernstzunehmende deutschsprachige Zeitschrift über Bier auf dem Markt. Seit 2009. Informationen über Bier, Brauereien, Hausbrauen, Veranstaltungen. Ein bunter Reigen rund um unser Kulturgut. Das Beste, das verfügbar ist.
Kunststück allerdings, denn Konkurrenz gibt es fast nicht. Vor Jahren mal gab es ein unsägliches Machwerk namens Bier Kultur!, das aber nach zwei oder drei Ausgaben – zum Glück! – wieder eingestellt wurde. Dann gibt es die Deutschland-Ausgabe des Magazins bier.pur, die aber nur zwei Mal im Jahr erscheint und mich bisher nicht durch ein inhaltsreiches, professionelles Konzept zu überzeugen vermochte. Und schließlich Ausgaben wie die Brauwelt des Hans-Carl-Verlags, die sich aber an die professionelle Szene der Brauer, Geschäftsführer und Händler richtet.
Wenig Konkurrenz also. Aber man ist mittlerweile bei Ausgabe 26 angelangt, im siebten Jahr. Das spricht für sich.
Feste Themen in jeder Ausgabe sind Brauerei-Porträts, Verkostungsnotizen, Vorstellungen von Bierstilen, Berichte aus der Hausbrauerszene und meistens auch Artikel für Sammler von Bierwerbemitteln. Für jeden ist etwas dabei. Die meisten Texte lesen sich flüssig, sind sachlich geschrieben, machen Lust darauf, sich mit dem Thema Bier auch zu beschäftigen, und so ist es kein Wunder, dass mit Erscheinen jeder neuen Ausgabe gegen Ende des Kalenderquartals die Inhalte auch im Internet in den entsprechenden Foren ausgiebig diskutiert und gewürdigt werden.
Wo Licht ist, ist aber auch Schatten. Herausgeber Markus Harms hat es in 26 +1 Ausgaben (es gab eine Nullnummer vor dem offiziellen Marktstart) nicht geschafft, die Schlussredaktion in den Griff zu bekommen. Die Ausgabe 26 aus dem Juni 2015 behauptet bereits auf der Titelseite, im Sommer 2016 erschienen zu sein; Silbentrennungen wie „HighFiv-e“ oder Satzfehler, wie in zwei nebeneinanderliegenden Spalten wiederholte Textbausteine und Satzfragmente, die dann in einem der beiden Kontexte natürlich völlig sinnentstellend fehl am Platze sind, finden sich in jedem Heft. Auch sind nicht immer alle Artikel mit einem Autorennamen gekennzeichnet, und angesichts des Inhaltes fragt man sich als Leser in diesen Fällen gelegentlich, ob es sich um versteckte Werbung halten soll, oder sich der Autor bewusst nicht offenbaren möchte, ihm sein eigener Artikel peinlich ist.
Neben diesen formalen Mängeln nervt die Selbstdarstellung des Bayerischen Brauerbundes, dem es immer wieder gelingt, mehrere Seiten mit inhaltsleeren, schwulstigen Formulierungen und Selbstbeweihräucherung zu verschwenden – Artikel, die man mit Bewunderung liest ob ihres reichhaltigen und blumigen Wortschatzes, die man dann aber ob des Fehlens brauchbarer Information sofort wieder vergisst.
Dass Markus Harms als Herausgeber dann in seinem Editorial „Ein Wort vorweg“ sprachlich holprig mit zu viel Gedanken für zu wenig Platz kämpft (und dann zu Lasten der deutschen Grammatik und der verwendeten sperrigen Metaphern meistens ehrenvoll verliert), sei ihm angesichts seines Engagements für diese Zeitschrift verziehen.
Wie gesagt, trotz kleinerer Mängel: Die einzig ernstzunehmende deutschsprachige Zeitschrift über Bier.
Das Magazin Bier & Brauhaus erscheint viermal jährlich. Es hat DIN A 5 Format (mir persönlich zu klein), umfasst rund 50 Seiten und ist mit 4,80 EUR für diesen Umfang angesichts recht weniger Werbeanzeigen noch angemessen teuer.
Bier & Brauhaus
Das Infomagazin für Biergenuss und Braukultur
Bieratelier Markus Harms
Herford, 2009 – 2015
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