Am 4. August 2006 hatte ich im Rahmen der Haus- und Hobbybrauertage 2006 die Gelegenheit, das Tettnanger Hopfenmuseum zu besichtigen. Eine schöne Ausstellung, die dem Besucher deutlich macht, dass Hopfen mehr bedeutet, als nur ein paar Ranken auf dem Feld anzupflanzen.
vor dem Museum stehen die saftig-grünen Hopfenranken
Neben einer kleinen Sammlung von Bierflaschen, deren Inhalt natürlich mit Tettnanger Hopfen gebraut worden ist, und ein paar Reklameschildern sind insbesondere die Dioramen schön, in denen Szenen aus dem Alltag der Hopfenpflanzer dargestellt werden. Neben einer kleinen Sammlung von Bierflaschen, deren Inhalt natürlich mit Tettnanger Hopfen gebraut worden ist, und ein paar Reklameschildern sind insbesondere die Dioramen schön, in denen Szenen aus dem Alltag der Hopfenpflanzer dargestellt werden.
Wer weiß schließlich schon, dass die Hopfendolden nach dem Trocknen seinerzeit in die großen Jutesäcke hineingestampft wurden? Ein Hopfenpflücker stieg in den aufgehängten Sack, und während seine Kollegen die Hopfendolden in den Sack schütteten, trat er auf der Stelle und stampfte die Dolden so fest. Langsam wurde die Schicht der festgestampften Dolden immer dicker, und mit jedem Schritt arbeitete der Stampfer sich ein paar Millimeter höher, bis nach geraumer Zeit der ganze Sack mit fest gepressten Dolden gefüllt war und der Stampfer seine schweißtreibende Arbeit beenden konnte.
Darstellung der Arbeit eines Hopfenstampfers
Dass das keine angenehme Arbeit war, kann man sich nach dem dreidimensionalen Schaubild und den plastischen Erläuterungen dazu gut vorstellen – alles am Körper und die ganze Kleidung kleben von den Hopfenharzen, der Staub kratzt im Hals trotz eines improvisierten Mundschutzes, und dort, wo der Schweiß sich mit den Hopfenharzen verbindet, juckt es auf der Haut. Nicht schön.
Darstellung des Hopfenzupfens
Nicht viel besser die Arbeit der Hopfenpflücker im Feld. Oder vielmehr der Hopfenpflückerinnen, denn meist waren es Frauen, die zum Teil von weither angereist kamen, um hier während der Hopfenernte gutes Geld zu verdienen. Frauen haben sich, so das Museum, als geschickter und schneller erwiesen, die kostbaren Dolden zu zupfen und ohne viel Blattwerk und Stiele zur Darre zu bringen; Männer haben angeblich nicht so schnell und nicht so sorgfältig gearbeitet und wurden lieber zu groben Arbeiten, wie zum Beispiel dem Hopfenstampfen, eingesetzt.
Eine sehenswerte und lehrreiche Ausstellung, und dass sie nebenbei auch Durst auf ein frisches Bier macht, ist ein angenehmer Nebeneffekt des Besuchs hier.
Das Tettnanger Hopfenmuseum ist im Winter donnerstags bis sonntags, im Sommer dienstags bis sonntags jeweils von 10:30 bis 17:00 Uhr geöffnet. Mit öffentlichen Verkehrsmitteln ist es leider nicht wirklich gut zu erreichen. Am besten sucht man sich einen schönen Frühlingstag aus und macht eine Wanderung von Tettnang bis zum Museum.
Tettnanger Hopfenmuseum
Hopfengut 20
88 069 Tettnang
Baden-Württemberg
Deutschland
Be the first to comment