Christian Fiedler
Bamberg – Die wahre Hauptstadt des Bieres

Bamberg genießt unter Bierliebhabern weltweiten Ruhm. Mögen andere Städte mehr Brauereien haben, einen größeren Bierausstoß, größere Biergärten oder mehr Wirtschaften – in der Summe seiner Eigenschaften ist und bleibt Bamberg unübertroffen.

Ob es das hier in der Stadt und der Region verankerte Rauchbier ist, die Vielfalt der Brauereien (auch wenn es nur noch rund zehn sind) oder die sprichwörtliche Gastfreundschaft der zurückhaltenden, wortkargen, aber unendlich freundlichen Franken – die Mischung macht’s. Und das noch dazu in einem Ambiente, das von der UNESCO geschützt ist.

Christian Fiedler
Bamberg – Die wahre Hauptstadt des Bieres

Mit dem Buch „Bamberg – die wahre Hauptstadt des Bieres“ hat Christian Fiedler im Jahr 2005 ein Buch präsentiert, in dem er die Brauereigeschichte der Stadt sorgfältig aufgearbeitet hat. 76 Braustätten Bambergs beschreibt er, viele davon leider schon lange nicht mehr in Betrieb, zum Teil schon abgerissen und fast spurlos verschwunden, zum Teil aber auch im Stadtbild noch überraschend präsent, wenn man denn nur die Augen öffnet und bewusst durch die Straßen wandert.

Im ersten Kapitel schlägt der Autor den Bogen von den alten, kleinen handwerklichen Brauereien hin zu immer größeren, technisch immer besser ausgestatteten Betrieben, bis zur industriellen Fertigung, und er erklärt so den Wandel in der Brauereiszene der Stadt. Trotz dieses Wandels sind Bierstile und Traditionen erhalten geblieben und fühlt sich der Biertourist um Jahrzehnte, wenn nicht Jahrhunderte in die Vergangenheit zurückversetzt, wenn er die historischen Schankräume der Stadt betritt.

die Bilder nehmen die Leser mit auf eine Zeitreise in die Vergangenheit

Anschließend arbeitet Fiedler die Stadt entlang ihrer Straßen und Stadtviertel ab. „Die Braustätten entlang der Königstraße“, „Die Braustätten auf dem Kaulberg“ oder „Die Braustätten in Gaustadt und Bug“ lauten die Namen der elf Kapitel. Zahlreiche Schwarzweiß- und Farbaufnahmen bebildern seine plastischen Beschreibungen, zahlreiche Quellen belegen die Informationen, grau hinterlegte Infokästen geben Anschrift, Gründungsjahr und weitere Fakten gebündelt an, während der Fließtext kurzweilig und unterhaltsam die Geschichte der jeweiligen Brauerei aufarbeitet.

Man kann hierhin und dorthin blättern, sich festlesen, wieder zurückgehen und hin und her springen. Man kann aber auch von vorne nach hinten in einem Rutsch durchlesen, ohne dass es langweilig würde. Egal, wie, aber ich bleibe bei der Lektüre immer wieder bei den Bildern hängen, mache gedanklich eine Zeitreise in längst vergangene Epochen. Die Bilder der Brauereien, die Biergarten- und Straßenszenen, sie zeigen uns, wie die Menschen seinerzeit gelebt, gearbeitet, getrunken und gefeiert haben.

die Quellen sind beeindruckend umfangreich

Fünfzehn Jahre ist das Buch nun alt, aber ich nehme es immer wieder gerne zur Hand, blättere hindurch und beginne mittlerweile auch schon, zu vergleichen, wie es „damals“, also 2005, war, und wie es heute in Bamberg aussieht. Neue Brauereien entstehen wieder, die Kreativbierszene macht sich auch in Bamberg breit – aber die neuen Bierstile gesellen sich zu den historischen Rauchbieren, den Ungespundeten, den hellen und dunklen Lagern, sie ergänzen sie, ohne sie zu verdrängen. Und so tragen auch sie mittlerweile zur Bamberger Bierszene bei und festigen den Ruf dieser Stadt als „wahrer Hauptstadt des Bieres“.

Christian Fiedler
Bamberg – Die wahre Hauptstadt des Bieres
Eigenverlag
Bamberg, 2005
ISBN 3-00-013723-8

2 Kommentare

    • Oh, je. Das wird schwierig. Weder bei Amazon noch bei eBay gibt es das derzeit gebraucht. Da hilft wohl nur, geduldig immer wieder zu schauen oder die Antiquariate in Bamberg zu durchstöbern.

      Mit bestem Gruß und Frohes Fest.

      VQ

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