Das Setka Pub war im Frühjahr 2011 gegründet worden, und zwar zunächst als einfache Kneipe für junge Leute mit zwei Zapfhähnen. Aber schon nach kurzer Zeit entschloss man sich, sich auf kreative Biere zu konzentrieren. Neue Räumlichkeiten waren auf der anderen Straßenseite rasch gefunden, und dort wurde dann aus der einfachen Kneipe ein Multitap. Zehn Zapfhähne zierten die kupferne Bar, und ein Labyrinth von kleinen Gaststuben zog sich durch den Keller des Gebäudes in der Sankt-Martin-Straße.
wer das Fässchen übersieht, findet den Eingang nie
Es war nicht einfach, sich in diesem Labyrinth zurechtzufinden, aber noch schwieriger war es, überhaupt den Eingang zum Setka zu entdecken. Wenn man nicht nach oben schaute und deswegen das Fässchen übersah, lief man am Gebäude mit der Hausnummer 8 achtlos vorbei. Und selbst wenn man das Fässchen registrierte, musste man den unauffälligen Eingang in zweiter Reihe, tief im Hauseingang verborgen, erst einmal finden und die schmale Treppe in den Keller hinabsteigen.
Hatte man das aber erst einmal geschafft, dann wurde man mit den besten Kreativbieren Polens belohnt.
urig und gemütlich
Und nicht nur geschmacklich hat sich das gelohnt – auch der optische Eindruck war nett. Die verschiedenen Räume waren mit allerlei „Gerümpel“ dekoriert, gemütliche Sofas standen in allen Räumen, und zentral, direkt hinter der Theke, gab es den Kühlraum, in dem die vielen Fässer standen. Durch ein kleines Fenster konnte man hineinblicken: KEGs und Einwegfässer, ein großes Kühlaggregat und ein unübersichtliches Durcheinander von Schläuchen, bei denen nur der Barmann wusste, welches Bier denn nun an welchem Zapfhahn hing, und welches Fass als nächstes geleert werden musste.
außer dem Barmann wusste niemand, welches Fass an welchem Hahn hing
Lustige Zeiten.
Die Öffnungszeiten waren für polnische Verhältnisse ungewöhnlich – man machte erst um 19:00 Uhr auf. Keine Chance also für ein Nachmittags- oder Feierabendbier. Dafür ging es dann aber auch meistens bis tief in die Nacht, und häufig ergab es sich auch, dass die durchhaltewilligsten Nachtschwärmer es sich auf einem der Sofas gar zu gemütlich machten und bis zum nächsten Morgen direkt hier im Pub ihren Rausch ausschliefen.
Immer wieder schön.
Beschwingt vom Erfolg der Craftbier-Szene entschloss sich die Besatzung des Setka Pub, sich auch als Brauer zu versuchen. Zunächst als Kontraktbrauerei, das heißt, ohne eigenes Sudwerk. Man mietete sich in anderen Brauereien ein und produzierte dort eigenes Bier, das auch unter der Marke Setka verkauft wurde. Offensichtlich mit großem Erfolg und wohl auch zu großem Zeitaufwand, und so kam es zum großen Abschied vom Setka Pub am 30. Januar 2016. Noch einmal wurden alle Freunde und Stammgäste zum Trockentrinken eingeladen, bevor irgendwann in den frühen Morgenstunden des 31. Januar der Schlüssel herumgedreht und das Kapitel Setka Pub endgültig beschlossen wurde.
Wie es nun weitergeht? Nach und nach wurden die Einrichtungsgegenstände des Pubs verkauft; parallel wurde fleißig weiter gebraut. Und wer weiß, vielleicht schaffen die Jungs von Setka auch bald den Sprung vom Kontraktbrauer zum „richtigen“ Brauer, das heißt, zur Brauerei mit eigenem Sudwerk.
Bis dahin gibt es genug Gelegenheit, die Biere der Browar Setka in den anderen Posener Multitaps zu probieren, beispielsweise im Ministerstwo Browaru oder im Piwna Stopa.
Setka Pub
Święty Marcin 8
61-803 Poznań
Polen
Hinterlasse jetzt einen Kommentar