Bereits 1766 gab es in Limburg sage und schreibe 39 Wein- und Gastwirtschaften, darunter auch einige Hausbrauereien, die ihr verkauftes Bier selbst herstellten. War dies damals der Notwendigkeit geschuldet, den Reisenden zwischen Frankfurt und Köln Kost und Logis sowie Erholung von den Strapazen einer Reise bieten zu können, so hat sich bis heute natürlich an der wirtschaftlichen Struktur der Stadt vieles geändert.
Zahlreiche Wirtshäuser und Weinstuben gibt es allerdings auch heute noch – nur, wo sind die Hausbrauereien geblieben? Sie sind verschwunden, und so lag es nur nahe, dass wir Hausbrauer Nassauer Land am 19. Oktober 2008 die Gelegenheit des Limburger Oktoberfestes (mit verkaufsoffenem Sonntag) nutzten, ein Schaubrauen zu veranstalten und unser Hobby, beziehungsweise dieses uralte Handwerk der interessierten Bevölkerung wieder neu zu präsentieren.
aufwändige Vorbereitungen
Zwar gab es zunächst ein paar kleinere Anlaufschwierigkeiten, da der Kornmarkt, auf dem wir unseren Stand aufbauen sollten, restlos zugeparkt war, aber mit ein wenig Geschick fanden wir doch noch eine Lücke für unseren Braukessel und unser Zelt. Und auch der Apfelkelterer und der Blumenhändler kamen irgendwie noch unter.
Der Morgennebel, der uns an diesem kühlen Oktobermorgen empfangen hatte, lichtete sich rasch, und genauso rasch hatten wir unseren Stand aufgebaut und den Braukessel angefeuert. Und mit zunehmendem Sonnenschein kamen auch zunehmend mehr interessierte Besucher. Bis Mittag hatte sich eine dicke Traube an Gästen um unseren Stand gebildet, und bis zum frühen Abend sollte sich daran nichts mehr ändern.
Blick in den Braukessel
Thomas Wüst, Thomas Möhlhenrich und Andreas Schwickert kümmerten sich fleißig um den Sud, Dirk Wagner organisierte umtriebig alles, was nebenbei zu erledigen war und versorgte uns mit einem steten Strom selbstgebrauten Bieres, das wir aus zoll- und steuerrechtlichen Gründen leider nicht verkaufen durften. Und ich selber stellte mich den ununterbrochen auf mich hereinprasselnden Fragen der Besucher.
Bereits am frühen Nachmittag hatten wir unser vorbereitetes Informationsmaterial verteilt, hatten gefühlte tausend Fragen beantwortet und spürten erste Erschöpfungssymptome. Erheblichen Auftrieb gab uns aber der feierliche Moment der Hopfengabe – durchgeführt von einer spontan gekürten, aparten Limburger Hopfenkönigin.
feierliche Hopfengabe
Dergestalt zum Weitermachen motiviert, hielten wir bis zum frühen Abend tapfer durch, und es war ein perfektes Timing, als zeitgleich mit dem Sonnenuntergang und dem Ende des verkaufsoffenen Sonntags der Besucherstrom abschwoll und der Sud heruntergekühlt war.
der Stand der Hausbrauer Nassauer Land
Ein kurzes und schnelles Fazit, bevor wir uns wieder in alle Himmelsrichtungen zerstreuten: Eine hervorragende Veranstaltung mit dem – für mich persönlich – bisher größten Besucherinteresse. Trotz leichter organisatorischer Schwierigkeiten und recht zaghafter Unterstützung durch die Stadt Limburg.
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