Nachtrag 14. August 2015: Wie die Bild-Zeitung heute berichtet, muss Michael Friedrich sein Brauhaus schließen. Und zwar nicht wegen eines Rechtsstreits um den Namen mit dem Carlsberg-Konzern, sondern wegen Streitigkeiten mit dem Vermieter. „Berühmtes Brauhaus in Chemnitzer Innenstadt schließt nach Zoff zwischen Bierkönig und Millionen-Investor“, lautet die bild-typisch primitiv formulierte Schlagzeile.
Karl’s Brauhaus Chemnitz
Karl’s Brauhaus in Chemnitz stand am 14. September 2007 auf dem Plan. Ein wenig unattraktiv in einem schmucklosen Betongebäude der 60er Jahre gelegen, innen aber urgemütlich. Eine uralt wirkende Brauanlage, offensichtlich schon lange außer Betrieb. Dachten wir jedenfalls – aber weit gefehlt! Unter der uralten Kupferhaube wird fleißig gewerkelt und gesotten, und der Brauer macht stolz mit einer Leuchtreklame auf seinen 1000. Sud vor wenigen Monaten aufmerksam. Leckeres Bier, preiswertes, rustikal-leckeres Essen.
draußen neuzeitlich-hässliche Zweckarchitektur
Und eine schlechte Nachricht, die uns mit auf dem Weg gegeben wurde: Die Carlsberg-Brauerei hat Karl’s Brauhaus wegen der angeblichen Ähnlichkeit des Namens verklagt und den Rechtsstreit gewonnen. Bis Ende des Jahres 2007 muss alles umbenannt werden. Ein Beispiel, wie der mündige Konsument mal wieder von den großen Konzernen für dumm verkauft wird. Nicht nur die Namen sind deutlich unterschiedlich – auch die Bierqualität. Der Biertrinker muss erst noch geboren werden, der das Industriebräu von Carlsberg mit den aromatischen Bieren aus Chemnitz verwechselt … Schade!
drinnen altertümliche Kupferkesselromantik
Muss Karl Marx, dessen x-Meter-hohe Büste als spätsozialistisches Relikt dem Brauhaus genau gegenüber steht und der daher auch Namensgeber für Karl’s Brauhaus war, jetzt auch umbenannt werden?
Karl’s Brauhaus Chemnitz – Die Hausbrauerei
Brückenstraße 17
09 111 Chemnitz
Sachsen
Deutschland
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