Klaus Gderra, Stefan Keil
Curt Schneider, Ernst Stürzenhofecker
Der Biergartenführer
Echte Biergärten in München und Umgebung

Zehn Jahre ist dieses kleine Büchlein schon alt, als es mir in die Hände fällt – in der Auslage vor der Bücherei im „Zum Mitnehmen“-Regal. Ausgelesen, abgeschrieben, aber zu schade für’s Altpapier. Vielleicht findet sich ja ein Bierliebhaber, der dieses völlig veraltete Bändchen mitnimmt.

Klaus Gderra, Stefan Keil, Curt Schneider, Ernst Stürzenhofecker
Der Biergartenführer
Echte Biergärten in München und Umgebung

Ja, es hat sich einer gefunden. Einer, der es nun sogar gelesen hat und viele, viele Anregungen für Ausflüge nach München daraus mitgenommen hat. Einer von den fast hundert Biergärten, die auf den rund zweihundert Seiten dieses Buchs beschrieben werden, wird schon noch existieren – auch nach zehn Jahren noch, und auch trotz der Corona-Pandemie. Wenn es also das nächste Mal nach München geht, dann werden nicht nur Geschäfte, Kirchen und Museen abgeklappert, sondern nach und nach auch ein paar Biergärten abgehockt.

Auf je einer Doppelseite beschreiben die Autoren die Biergärten, und zwar nur solche, die auch wirklich als klassische, oberbayerische Biergärten gelten. Sitzgruppen irgendwo unter Blätterdächern, mit Selbstbedienung und der eigentlich nur in dieser Region Deutschlands üblichen Regelung, dass die Gäste ihr Essen selbst mitbringen dürfen. Biergärten also, in denen ganze Großfamilien mit Körben und Taschen bewaffnet einen Tisch besetzen, ihn schön eindecken, Tischdecke, Teller, Besteck, Servietten und dergleichen mehr, bis hin zu Tischschmuck und Windlichtern, dabeihaben, es sich richtig gemütlich machen und dann ein ums andere Bier frisch von der Schänke geholt dazu trinken. Für die Fahrer vielleicht eher ein Radler oder etwas Alkoholfreies, für die Kinder eine zuckersüße Limo.

Die meisten Biergärten bieten in unmittelbarer Nähe, idealerweise auch noch gut von den Bierbänken aus einsehbar, einen Kinderspielplatz oder ein Freigelände, in dem die Kleinen herumtoben können, und schon ist das Idyll perfekt.

für jeden Biergarten eine Doppelseite

Blättert man, so wie ich, im eisekalten Februar durch dieses Buch, dann wünscht man sich auf der Stelle den Frühling herbei. Jetzt, hier und sofort!!! Auf dass es endlich wieder losgehen kann. Vom späten Vormittag an bis weit nach Einbruch der Dunkelheit im Freien sitzen, dem Rauschen der Kastanienblätter und dem Klirren der Masskrüge lauschen und die Zeit verrinnen lassen.

Drei Übersichtskarten (München, Großraum München, München und Umgebung) lokalisieren die Biergärten, die im Buch beschrieben werden, und auf jeder Doppelseite ist links der Biergarten in freier Prosa beschrieben, während es rechts einen kleinen Tipp für einen Ausflug oder eine Besonderheit im Zusammenhang mit diesem Biergarten gibt sowie eine kleine, strukturierte Übersicht mit Anfahrmöglichkeiten, Öffnungszeiten, Parkmöglichkeiten, Hinweisen auf das Essen (das für die angeboten wird, die nichts eigenes mitbringen), Kinderspielplätzen, Vor- und Nachteilen dieses speziellen Biergartens und einer kurzen, knackigen Wertung.

Ein herrliches Nachschlagewerk und Anlass, sich möglichst bald ein Bayernticket zu lösen und nach München zu fahren, durch die Biergärten zu streifen und abends mit dem letzten Bähnchen wieder in die Heimat zurückzujuckeln.

Klaus Gderra, Stefan Keil
Curt Schneider, Ernst Stürzenhofecker
Der Biergartenführer
Echte Biergärten in München und Umgebung
Alois Knürr Verlags-GmbH
München, 2012
ISBN 978-3-928432-48-1

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