Verkostungspaket
der Freudenberger Brauerei
Alwin Märkl

Feine Biere aus der Oberen Pfalz

Wir sind mit Freunden unterwegs in der Oberpfalz, und wie jeder weiß, ist es einfach, von mir ein Bewegungsprofil zu erstellen. Man folge einfach nur den in den Social Media veröffentlichten Bierbildern.

So kommt es, wie es kommen muss: „Du bist in der Oberpfalz?“, poppt eine Nachricht auf meinem schlauen Telefon auf. Den Absender, Herrn L., kenne ich noch nicht persönlich, aber wir sind über Facebook in Kontakt.

„Naja, so schwierig ist es nicht, das zu erraten …“, schreibe ich zurück.

„Geht’s noch nach Freudenberg?“, fragt Herr L. „Wenn Du möchtest, sag‘ ich Alwin Bescheid.“

„Nein, leider nicht. Unsere Freunde haben den Tag jetzt komplett anders verplant, das kriegen wir nicht mehr hin. Aber wir sind spätestens im Sommer wieder in der Gegend.“ Ich versuche, Optimismus zu verbreiten. Ob’s wirklich klappt? Weiß ja wegen Corona niemand …

„Ich sehe mal zu, vielleicht krieg ich‘s hin Dir was zu schicken“, lautet die nächste Nachricht, und ich mache große Augen. Das wäre natürlich sehr schön. Eine Bierkostprobe aus einer Brauerei, die ich nicht mehr schaffe, zu besuchen, das wäre prima!

Zwei Wochen später klingelt der Paketbote. Der Absender: Die Freudenberger Brauerei Alwin Märkl. Herr L. hat sein Versprechen wahr gemacht und mir eine Auswahl interessanter Biere aus Freudenberg geschickt.

Verkostungsnotizen

Alfred Mösenburger – Kettenschmiere – Märzen; Freudenberger Bier – Dunkel; Freudenberger Märkator – Dunkler Doppelbock; Freudenberger Pils


Brauerei Märkl – Alfred Mösenburger – Kettenschmiere – Märzen (5,5%)

Ein Bier, gebraut für Alfred Mösenburger, der als Schnaittenbacher Land- und Forstwirt unter Wald und Leben einen lesenswerten philosophischen Blog betreibt. Die Farbe ist kräftig gelb, das Bier ist glanzfein und trägt stolz eine kleine, aber lange haltbare Krone aus schneeweißem Schaum. Der Duft ist intensiv malzig und hat ein paar feine Noten nach noch nicht ganz reifen, grünen Getreidekörnern. Der Antrunk zeigt eine ausgewogene Spundung, auf der Zunge wird der Malzcharakter dieses Biers deutlich. Rund und voll ist es, zeigt eine spürbare, aber nicht zu zuckrige Malzsüße, und retronasal zuvörderst malzige, leicht ins Brotige gehende Aromen. Der Schluck ist weich, offenbart eine dezente, feine Bittere und leitet einen kurzen, angenehmen Abgang ein. Kräftig aromatisch und trotzdem ausgewogen.

Brauerei Märkl – Freudenberger Bier – Dunkel (5,4%)

Das dunkle Rotbraun dieses Biers leuchtet glanzfein in der Sonne. Der kremige, feste und leicht beigefarbene Schaum steht wie eine Eins und hält schier ewig. Schöne Trinkränder bleiben innen im Glas haften. Ein ganz leicht metallischer, mild-röstiger Duft leitet den Genuss ein. Der Antrunk ist überraschend spritzig – das Bier ist recht hoch gespundet. Auf der Zunge ist es trotzdem weich und gefällt mit weichen Malz- und Röstaromen, die retronasal ein wenig an frisch aufgebackene Brezen erinnern. Im Abgang werden diese Maillard-Aromen noch etwas stärker; eine feine Hopfenherbe begleitet sie und erzeugt einen ganz feinen Bitterreiz, der den Gaumen trocken macht und Lust auf den nächsten Schluck macht.

Brauerei Märkl – Freudenberger Märkator – Dunkler Doppelbock (8,5%)

Ich halte das Probierglas gegen das Licht. Feurig kastanienbraun leuchtet das blank gefilterte Bier, das von einer dünnen, beigefarbenen Schaumschicht bedeckt wird. Der Duft ist zwar nur zurückhaltend, aber wunderbar: Würzig-malzige Aromen, dunkle Früchte, Dörrobst. Ein bisschen Süßholz vielleicht noch und eine feine vanillige Note ganz im Hintergrund. So dezent und doch so komplex. Der Antrunk ist weich, geradezu samtig, und auf der Zunge offenbart sich die Aromenkomplexität nun mit voller Kraft, viel intensiver als eben noch in der Nase. Mächtige Malzsüße, die aber nicht klebrig wird, sondern nur gerade so süß ist, dass nichts verbappt. Darüber dann die schon beschriebenen Düfte – diesmal retronasal. Nur eine ganz leichte Hopfenherbe balanciert die Süße elegant aus. Der Schluck ist weich, lässt noch einmal viele Aromen ausgasen, und dann bleibt nach einem Moment neben der Erinnerung an das sensorische Feuerwerk noch eine dezent-alkoholische Wärme. Ein Genussbier!

Brauerei Märkl – Freudenberger Pils (5,2%)

Das Bier strahlt golden, ist glanzfein und trägt einen schönen, schneeweißen Schaum. Der Duft ist fein hopfig mit grünen Kräuternoten, einem Hauch Zitrone und angenehmen Heuakzenten. Der Antrunk ist spritzig und kräuterig-würzig, und auf der Zunge entwickelt das schlanke, aber nicht trockene Bier neben einer angenehm-ausgewogenen Hopfenbittere kräftige retronasale Aromen – diesmal aber in der Gewichtung verschoben: Kräuter, Heu und nur ganz feine Zitrusakzente. Es folgt ein harmonischer Abgang, der der Hopfenbittere noch ein wenig mehr Geltung verschafft und sanft abklingt.

Bilder

Freudenberger Brauerei
Alwin Märkl
Hauptstraße 11
92 272 Freudenberg
Bayern
Deutschland

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