Drei geschlossene Brauereien in Weismain (1/3)
Bekommt der Biertourist eine Stadtführung durch Weismain, so denkt er zunächst ganz lästerlich, was hier schon zu sehen sein solle. Eine Kleinstadt irgendwo in Oberfranken, ja, ganz nett anzusehen, aber in einer Viertelstunde ist man hier doch durch.
Spätestens.
Aber weit gefehlt. Nicht nur, dass es hier eine gewaltige, für diesen Ort völlig überdimensionierte Kirche zu sehen und zu besichtigen gibt, nein, man findet auch noch Spuren von drei mittlerweile geschlossenen Brauereien. Und natürlich die eine noch produzierende Brauerei am Rand der Altstadt, die Weismainer Püls-Bräu KG, doch dazu an anderer Stelle mehr.
Gasthof-Brauerei Fuchs
Unscheinbar, in zweiter Reihe stehend, ein einfaches zweigeschossiges Gebäude. Nichts würde vermuten lassen, dass in diesem Gebäude einmal eine Brauerei betrieben worden war, stünde nicht auf der Längsseite in großen, sauber aus dem weißen Putz herausgearbeiteten Buchstaben die stolze Aufschrift Gasthof-Brauerei Fuchs.
Irgendwann gegen Ende des 19. Jahrhunderts (eine Quelle spricht von 1896) wurde die Brauerei eröffnet, und laut einer anderen Quelle wurde der Braubetrieb 1969 hier endgültig eingestellt. Und nur noch in alten Erzählungen und in den Kisten und Schubladen der Bierdeckelsammler existiert die Brauerei weiter.
Gasthof-Brauerei Fuchs
Am Markt 8
96 260 Weismain
Bayern
Deutschland
Die Gaststätte der Brauerei Fuchs hatte den Betrieb bis in die Siebziger Jahre aufrecht gehalten. Soweit ich mich erinnern kann, wurde dieser ca. 1975 eingestellt. Gekostet habe ich das Bier leider nie, ich war noch zu jung.
Danke, Michael, für Deinen Kommentar.
Ich finde es immer sehr schade, wenn man über die Spuren einst erfolgreicher Brauerein stolpert und feststellen muss, wieviele geschlossen worden sind. Ich habe, da ich nicht aus dieser Gegend stamme, das Bier vom Fuchs auch niemals getrunken, wäre allerdings auch noch im illegalen Alter gewesen, als die Brauerei den Braubetrieb eingestellt hat.
Mit bestem Gruß,
VQ
Merkwürdigerweise ist eine meiner ganz frühen Kindheitserinnerungen mit dieser Gaststätte verbunden. Irgendetwas war an unserem Auto kaputt und mein Papa musste telefonieren. Das war wohl irgendwie an oder hinter der Theke möglich. Ich kann mich nur noch an eine mit vielen Männern „vollgestopfte“ mit Rauch erfüllte (so in meiner Kleinkinderinnerung) Gaststube erinnern. War eindrucksvoll ;-)
Schöne Aufbereitung der früheren Brauerein in diesem Blog! Gefällt mir!
Danke, Raimund, für Deine netten Worte.
Das waren die Zeiten damals: Telefone gab es noch nicht überall, aber in Gastwirtschaften hatte man eine gute Chance, eines zu finden (und es auch benutzen zu dürfen). Vermutlich gibt es noch unzählige weitere Anekdoten, die mit längst geschlossenen Brauereien und Brauereiwirtschaften verbunden sind, und ich finde es immer wieder schade, dass sie oft mit den Erinnerung an die Brauereien selbst verblassen.
Mit bestem Gruß, ein frohes Fest und ein gesundes, friedliches neues Jahr 2018,
VQ
Hallo Volker,
in der Brauerei Fuchs lief der Betrieb bis mindestens 1976/77. Meine Großeltern schickten mich damals als kleinen Bub manchmal mit einem Krug in einer Tragtasche zum Bier holen für die Brotzeit dorthin. Es war ein trübes, leicht bräunliches Bier mit einer ganz eigenen Note. Ich durfte dann natürlich auch mal probieren^^. Heute würde wohl kein Siebenjähriger mehr einen Krug Bier bekommen – andere Zeiten eben.
Hallo, Holger,
danke für Deinen netten, nostalgischen Kommentar. Ja, so waren die Zeiten. Lange ist es her, und viel hat sich verändert.
Cheers!
VQ