Brauerei Hellmuth
Burgkunstadt
DEU

Zwei geschlossene Brauereien in Burgkunstadt (2/2).

Traurig blicke ich durch die große Panoramascheibe des ehemaligen Brauhauses. Durch das schmutzige Glas sieht man im Inneren die Zwischendecke mit dem kreisrunden Ausschnitt, in dem früher einmal der Läuterbottich installiert war.

Wenn eine Brauerei schließt, dann ist die Technik immer das erste, was aus dem Gebäude herausgeholt wird. Ist sie noch einwandfrei nutzbar, dann finden Sudpfanne, Maische- und Läuterbottich in irgendeiner anderen Brauerei noch Verwendung, werden gegebenenfalls etwas umgebaut und angepasst.

Und wenn nicht, wenn alles hoffnungslos veraltet ist oder aus Geldmangel heruntergewirtschaftet wurde und schwerst reparaturbedürftig ist, dann kann man immerhin noch den Schrottwert des Metalls erzielen. Und der Rest des Gebäudes steht dann herum. Vielleicht findet sich ein Investor, vielleicht wird es abgerissen und das Grundstück anders genutzt, manchmal aber fristet es sein Dasein als Mahnmal für die Vergänglichkeit. Steht mitten im Stadtzentrum und gewährt einen frustrierenden Einblick in das ausgeschlachtete Innere. So, wie das Gebäude der ehemaligen Brauerei Hellmuth in Burgkunstadt.

Erst 1963 war sie gegründet worden. Links stand das Brauereigebäude, rechts die Brauereigastwirtschaft, so wie sie auch heute noch dort stehen. Aber nur 44 Jahre lang wurde hier gebraut, das Ende kam bereits 2007. Und auch wenn die Wirtschaft noch weiterbetrieben wird – das Fraa-Bier, wie das Lager aus der Brauerei Hellmuth genannt wurde, gibt es leider nicht mehr.

Bilder

Brauerei Hellmuth
Lend 9
96 224 Burgkunstadt
Bayern
Deutschland

2 Kommentare

  1. Die Gastwirtschaft der Brauerei Hellmuth und deren Wirtin Rita Deuerling, in „Borkuuscht“ nur die „Fraa“ genannt, war wohl seit der Gründung das Stammlokal meines Großvaters „Fritz“.

    Nachdem ich als Kind mehrmals und zuletzt 1975 das typisch oberfränkische Essen dort genießen durfte, war ich dieses Jahr (nach 45 Jahren!) wieder mal da. Es hat sich (fast) nichts verändert und das ist auch gut so!

    Das Fraa-Bier gibt es zwar nicht mehr, aber es schmeckt trotzdem lecker :)

    Übrigens: Die Wirtin Rita Deuerling ist seit 2020 jetzt auch offiziell ein „Borkuuschter“ Original.

    • Hallo, Holger,

      hab‘ herzlichen Dank für Deine Info. Es ist schön, von jemandem, der die Situation vor Ort gut und aus eigener Erfahrung kennt, etwas mehr über diese Brauerei und ihre Gastwirtschaft zu erfahren.

      Mit bestem Gruß,

      VQ

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