Es ist vermutlich nicht ganz schlecht, wenn ein Bierbuch einen Einband aus Kunststoff hat. So ist es, falls es mit seinem eigenen Thema unkontrolliert in Kontakt kommen sollte, immerhin leicht trockenzulegen und zu reinigen …
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Stephen Beaumont, Tim Webb
Pocket Beer Book
Auf etwas über 300 Seiten handeln die beiden Autoren des Pocket Beer Book, die bekannten Beer Writer Stephen Beaumont und Tim Webb, die ganze Welt des Biers ab. Oder doch eher die Biere der Welt?
Bereits in der zweiten Ausgabe werden in diesem „Indispensable Guide to the World’s Best Craft & Traditional Beers“ Brauereien und ihre Biere von allen fünf Kontinenten vorgestellt. Nach Regionen und Ländern sortiert gibt es jeweils eine kurze und knappe Darstellung dessen, was die Bierszene in der jeweiligen Region ausmacht (das reicht von ausführlichen und treffenden Beschreibungen bei den klassischen Ländern bis zu wenigen dürren Sätzen für Regionen, die nicht gerade als bieraffin bekannt sind), und dann folgen die wichtigsten Brauereien mit ihren Bieren auf jeweils einer Handvoll Zeilen.
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kurze und knappe Darstellungen
Kürzest mögliche Beschreibungen sind das. Nur Stichworte, und zu jedem aufgeführten Bier eine kurze Bewertung zwischen einem und vier Sternen. Keine Rezensionen, keine langen Geschichten drumherum – das würde den Rahmen dieses kleinen Büchleins komplett sprengen. Lediglich für gelegentliche Info-Kästen reicht es, in denen Empfehlungen für Bierbars und Taprooms in ausgesuchten Städten untergebracht werden.
In der Kürze liegt die Würze? In diesem Fall ja, denn anders wäre es nicht möglich, rund 4300 verschiedene Biere in diesem Buch aufzunehmen.
Die einzigen längeren Texte, die im Buch zu finden sind, stehen auf den ersten fünfundzwanzig Seiten. Eine Einführung in das Buch, ein paar Überlegungen, was Craftbier eigentlich ausmacht, ein paar Beschreibungen typischer Bierstile und einige Vorschläge, wie man Bier mit verschiedenen Speisen kombinieren kann.
Kein Buch, um es von A bis Z durchzulesen, aber eines, in dem man immer mal wieder blättern kann – vielleicht, um sich so Inspirationen für eine Bierreise zu holen.
Und was mir positiv im Gedächtnis bleibt, dass ist die implizite Definition des Begriffs Craft Beer, die sich im Untertitel des Buchs findet: Craft Beer ist offensichtlich alles, was nicht Traditional Beer ist: „… Craft & Traditional Beers“ heißt es dort.
Stephen Beaumont, Tim Webb
Pocket Beer Book
Octopus Publishing Group Ltd
London, 2014
ISBN 978-1-84533-916-6
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