Berlin weist mittlerweile eine vielfältig-bunte Hausbrauerszene auf, in der vom nur mal gelegentlich einen 20-Liter-Sud ansetzenden Kleinst-Hobbybrauer bis zum fast schon kommerziellen „Großproduzenten“ fast alles vertreten ist, und gelegentlich trifft man sich zum Hausbrauer-Stammtisch in einer der vielen Gasthausbrauereien oder Bierbars der Hauptstadt.
Das Treffen am 28. Februar 2014 gehörte sicherlich zu einem der kleineren; offensichtlich hatte der Termin nicht jedem gepasst. Aber klein heißt fein, und es heißt auch, dass man selbst in einer vollen Bar immer noch ein kleines Plätzchen findet, sieben Personen bekommt man immer noch irgendwie unter.
Drei völlig unterschiedliche Facetten der Berliner Bierszene konnten die Hausbrauer somit ohne großen Aufwand kennenlernen. Start und erstes Kennenlernen war zunächst im Metzer Eck in der Metzer Straße. Das Metzer Eck ist eine uralte, wenn nicht sogar die älteste Kneipe in Prenzlauer Berg, die Ur-Berliner Gemütlichkeit, leckere (wenn auch nicht sonderlich originelle) Biere, eine freundliche Bedienung und exzellentes Eisbein bietet. Bei Krušovice oder Schwarzbier der Marke Kamphenkel wurden die ersten Biergespräche geführt.
Zweite Station war die belgische Bier-Bar Herman in der Schönhauser Allee – extrem schlichtes Design und schummrige Beleuchtung treffen hier auf eine bunte Bierkarte mit rund hundert Positionen unterschiedlichster belgischer Biere. Vom Belgischen IPA Taras Boulba über Chimay Tripel und Bleue bis zu Rochefort 10 wurde verkostet, aber auch Hoegaarden Wit, Rodenbach Grand Cru, Saison Dupont und Vicaris Generaal standen auf dem Tisch – eine Reise durch die große Bierlandschaft des so kleinen Lands Belgien.
Und schließlich der dritte Akt des Hausbrauertreffens: Das Pfefferbräu, ebenfalls in der Schönhauser Allee. Eine vor gerade mal drei Monaten eröffnete Gasthausbrauerei, die unter dem Pfefferberg-Theater mit guten Bieren von Thorsten Schoppe und mit gehobener Küche aufwartet. Hier leidet man allerdings unter dem eigenen Erfolg – ohne Reservierung läuft gar nichts, und so mussten wir sieben Hausbrauer an einem Katzentisch im hinteren Bereich Platz nehmen, dort, wo während der gerade mal viertelstündigen Pause die Theaterbesucher ganz schnell auf ein Bier einlaufen.
Das hatte aber den Vorteil, dass wir uns in Ruhe unterhalten konnten, ohne gestört zu werden oder andere Gäste zu stören. Vom Brauen in Berlin führten die Gespräche und die gedankliche Bierreise durch ganz Deutschland, nach Polen, Belgien und ins Baskenland bis nach Tansania und Sansibar und wieder zurück, so dass trotz der sehr kleinen Teilnehmerzahl dieser Hausbrauer-Stammtisch als gelungen bezeichnet werden kann.
Danke an Hagen für die Initiative und an Malzwein nebst Frau, Akatu und Bwanapombe für die nette Gesellschaft und die interessanten Gespräche. Wenn auch kein Hausbräu verkostet werden konnte, war es doch ein rundum schöner Bier-Abend!
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