Bier vor Ort: Reise zu ungewöhnlichen Bieren

Kolumne
Conrad Seidl

Ein weitgereister Deutscher findet ungewöhnliche Biere – und findet sie überraschend gut

Wenn Deutsche über Bier berichten, dann berichten sie bevorzugt über deutsches Bier. Anderes ist für sie meist „gar nicht richtiges Bier“. Nicht nach dem Reinheitsgebot gebraut, also pfui. Gerade zum 500. Jahrestag des Reinheitsgebots sind viele Bücher erschienen, die ebendieses feiern.

Und dann gibt es aus dem Oktober-Verlag den bescheidenen Band „Bier vor Ort“ von Volker Quante. Im Brotberuf ist er als Offizier der Bundeswehr viel unterwegs – im Zivilleben ist er Hobbybrauer und Juror bei diversen Brau-Wettbewerben.

Er weiß, wovon er spricht; er weiß, wovon er schreibt. Und er nimmt die Leser seines BrunnenbräuBlogs (der Grundlage für das Buch ist) zu wenig beachteten Brauereien und in Bierlokale mit, die Touristen normalerweise nicht finden.

Die weniger bekannten Bierlokale

In Brüssel also nicht in die bekannten Bierlokale, sondern ins eher versteckte A la Bécasse – wo er allerdings auch selbst erst zweifelt, ob das Lambic Doux wirklich Bier ist (ist es!), in Pilsen besucht er eben nicht die weltberühmte Pilsner-Urquell-Brauerei, sondern die Gasthausbrauerei Pivovarský dvůr, wo er ein Blaubeer-Bier entdeckt, „knochentrocken, aber sehr fruchtig-aromatisch – ein hervorragendes Früchtebier, das sich sicherlich vor keinem belgischen Früchtebier verstecken muss“.

Leider hat er es in Österreich nur in zwei Brauereien – Stadl-Bräu und Gegenbauer – geschafft.

(Conrad Seidl, RONDO, 24.6.2016)

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