Im alten, ehemaligen Wiener Allgemeinen Krankenhaus (AKH) hat die Salzburger Stieglbrauerei eine Gasthausbrauerei mit dem passenden Namen Stiegl-Ambulanz im alten AKH eingerichtet, die wir am 29. Februar 2008 besuchten.
Ein weitläufig großer, mit seiner violetten Beleuchtung ein wenig kühl und tendenziell eher ungemütlich wirkender Schankraum empfing uns, an seinem Rande eine blitzblank glänzende Caspary-Brauanlage, und dahinter ein urgemütliches Kaminzimmer mit dicken Lederfauteuils und einem prasselnden offenen Feuer. Die Öffnung des Kamins hat die Treppenform des Stiegl-Logos – natürlich, an solchen Details merkt man, dass eine Großbrauerei hinter dem kleinen Brauhaus steht.
das Caspary-Sudwerk
Das angebotene Monatsbier, ein Alt, war recht lecker, das dauerhaft angebotene Paracelsus Hausbier eher ein uninteressantes Allerweltsbier, das zwar schmeckte, aber sich nicht von hunderten anderen einfallslosen Bieren unterschied.
Das Essen war allerdings nichts Besonderes. Nein, nicht nur nichts Besonderes, wir empfanden es sogar als eher schlecht. Der in der Speisekarte aufgeführte Käseteller zum Beispiel entpuppte sich als absolute Minimallösung: Ein paar winzige Käsebröckchen, ein knappes Dutzend Weintrauben und vier geöffnete Walnüsse. Als der Teller serviert wurde, dachten wir zunächst, man wolle uns auf den Arm nehmen. Das Brotstückchen dazu war winzig – wies aber immerhin die Besonderheit auf, dass es – wie die Kaminöffnung – die Form des Stiegl-Logos hatte. Nun, es ist bestimmt teuer, das Brot in dieser Form zu backen, und so glaubten wir auch zu wissen, warum in der Kalkulation für mehr Käse und Weintrauben kein Geld mehr zur Verfügung stand.
Blick in den Gärkeller
Da konnte dann auch der Blick in den Gärkeller mit den offenen Gärbottichen nichts mehr retten.
Der Vollständigkeit der besuchten Wiener Brauereien halber war’s gut, dass wir hier waren, aber wenn wir nicht gekommen wären, hätte es auch nicht geschadet…
Stiegl-Ambulanz im alten AKH
Alserstraße 4
1090 Wien
Österreich
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