Der Erlhof ist ein großer Landgasthof, der den kleinen Ort Erlheim dominiert. Er wurde im Jahr 1890 erbaut und befindet sich seit 1950 im Familienbesitz der Familie Erras. Er liegt im Zentrum, mit einem riesigen Parkplatz davor, und man sieht sofort, dass hier auch größere Mengen an Gästen abgefertigt werden können. Neben einer guten Küche mit Spezialitätenwochen (mit Schwerpunkt auf Produkten aus der eigenen Metzgerei) wirbt man auch mit dem selbstgebrauten Laurenzi-Zoigl, den es in insgesamt vier verschiedenen Sorten gibt.
Am Fronleichnamstag 2013, dem 30. Mai, war der Gasthof schon um viertel nach elf am Vormittag gut gefüllt – aber die freundlichen Bedienungen ließen sich nicht aus der Ruhe bringen. Souverän und blitzschnell wurde bedient, und offensichtlich zeigte man in der Küche die gleiche Routine, denn das Essen kam schnell und in guter Qualität auf den Tisch. Die Atmosphäre ist gemütlich, aber nicht rustikal. Eine ordentliche, gepflegte Landgasthof-Atmosphäre, halt.
Laut Auskunft der Kellnerin (und so auch der Internet-Seite zu entnehmen) braut man den Zoigl selber; mein bescheidener Wunsch, die Brauerei doch mal schnell angucken zu wollen, wurde aber mit einem Verweis auf den Hochbetrieb abgelehnt. Schade. Aber wenigstens konnte ich den Zoigl kosten.
Der dunkle Zoigl erwies sich als röstig-malziges Dunkelbier, nahezu klar, als ob es gefiltert worden sei. Süffig und aromatisch, malzig und mild, mit kaum spürbarer Herbe, dafür aber überraschend stark gespundet und mit viel, stabilem Schaum. Der helle Zoigl hingegen war etwas herber, leicht opak, ebenfalls mit überraschend viel und lange haltbarem Schaum; leider wies er eine leicht dumpfe Note auf, als sei er ein wenig oxidiert. Noch nicht wirklich störend, aber doch spürbar. Neben diesen beiden Bieren werden noch ein heller und ein dunkler Weizen-Zoigl angeboten, die ich aber – mit dem Auto unterwegs – nicht mehr verkosten konnte.
Puristen mögen nun einwenden, dass echter Zoigl doch in einem Kommunbrauhaus gebraut sein müsste, und dass er auch ungefiltert und trüb sein solle, und niedrig gespundet. Nun, das stimmt. Und ob es sich bei dem hier gebrauten Bier wirklich um einen „echten“ Zoigl handelt, könnte man tatsächlich diskutieren. Aber ist das wirklich wichtig? Hauptsache, er mundet. Und so soll der Brauer Fred Gaisbauer zusammen mit dem Erlhof-Wirt Manfred Erras das Bier nennen, wie er mag.
Der Erlhof hat täglich von 11:00 h bis 21:00 h warme Küche (Sonntags nur bis 20:00 h); montags und dienstags ist Ruhetag. Parken kann man gebührenfrei auf dem riesigen Parkplatz direkt neben dem Erlhof.
Gasthof Erlhof
Laurentiusstraße 9
92 289 Ursensollen – Erlheim
Bayern
Deutschland
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