Im Zentrum Osnabrücks, in einem der ältesten Siedlungsbereiche der Stadt – so die Homepage – befindet sich die Hausbrauerei Rampendahl. Ein großer, eindrucksvoller Giebel, unter dem man den großen und weitläufigen Gastraum betritt. Tagsüber und bei gutem Wetter eher nicht so gut besucht, abends, an Wochenenden und insbesondere bei schlechterem Wetter, wenn keine Biergartenkonkurrenz lockt, rappelvoll.
Zentral im Raum ein recht großer Thekenbereich, an den Wänden und im großen Schankraum zahlreiche Tische unterschiedlicher Größe, und im oberen Stockwerk noch einmal viele Sitzmöglichkeiten. An der einen oder anderen Stelle kleine, gemütliche Winkel, in denen gerade einmal drei oder vier Personen sitzen können und – obwohl mitten im Geschehen – trotzdem unter sich sein können. Im hinteren Bereich des Gebäudes die Sudanlage – eine kupferne Konstruktion, sehr sauber und gepflegt, aber offensichtlich schon etwas älter. Und noch nicht, wie es derzeit so modern ist, auf Ultrahochglanz poliert.
Ein insgesamt ansprechendes Ambiente, wenn auch nicht sonderlich originell.
Jeder Gast bekommt zusätzlich zu seiner Bestellung erst einmal ein Holzbrettchen mit einem ordentlich großen und sehr leckeren Treberbrötchen und etwas Schmalz vorgesetzt – gewissermaßen eine Art Tapas der Hausbrauerei. Eine sehr nette (und schmackhafte!) Geste.
Als wir am 30. September 2011 hier einkehrten, gab es drei Biere zur Auswahl. Wenig überraschend: Hell, Dunkel, Weizen. Nicht sehr einfallsreich. Aber wenigsten kann man alle drei Sorten in kleinen Gläsern, das heißt in 0,25-l-Portionen bestellen, um sie der Reihe nach zu verkosten. Die freundliche Dame hinter der Theke erzählte noch ein wenig und zapfte die Biere (die man sich übrigens auch in große Bügelverschlussflaschen abfüllen lassen kann) sehr sorgfältig.
Trotz aller Sorgfalt und trotz aller Freundlichkeit aber maßlose Enttäuschung. Alle drei Biere hatten einen muffigen, erdigen Geruch und Beigeschmack, den ich irgendwo zwischen Isovaleriansäure und Anisol einordnen würde. Obwohl die drei Biere jeweils deutlich unterschiedlich im Charakter waren, verband diese unangenehme Note als Hausaroma alle drei Sorten. Vielleicht bin ich ein wenig überempfindlich, aber nach meinem Geschmacksempfinden waren die Biere am Rande der Untrinkbarkeit. Sehr schade!
Die Homepage der Brauerei bietet ein paar brauchbare Informationen über Angebote und Büffets und eine Reihe schöne Bildergalerien. Über die Brauerei jedoch nur ein paar Hintergrundinformationen, genau wie über die Geschichte des Gebäudes: Recht allgemein, und bezüglich des Gebäudes nur oberflächlich recherchiert. Zum Brauen selbst nur das übliche allgemeine Bla-Bla über den Brauprozess. Doch halt, was liest man dort: „Bei einer Temperatur von 100 Grad Celsius wird die Stärke aus dem Malz gekocht und wandelt sich in Zucker um.“ Hm. Ich fange an, nachzudenken. Habe ich das nicht irgendwie anders in Erinnerung?
Gastro Betriebs GmbH Hausbrauerei Rampendahl
Hasestraße 35
49 074 Osnabrück
Niedersachsen
Deutschland
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