Das Georgbräu. Ein urig-gemütliches Berliner Gasthaus im Nikolaiviertel direkt am Ufer der Spree. Touristisch günstig gelegen, und somit im Allgemeinen auch gut besucht.
Zwar liegt der Biergarten Mitte November verwaist und dunkel da, rötlich-braunes Herbstlaub raschelt zwischen den Laternen und leichter Nieselregen treibt die Menschen unter die Vordächer der Häuser, aber aus der Wirtsstube leuchtet gemütliches Licht.
Betritt man das Georgbräu, öffnen sich mehrere Räume, und man staunt ein wenig, wie groß dieses Gasthaus tatsächlich ist. Zentral in der Mitte steht das kupferne Sudwerk, auf dem lediglich zwei Biere entstehen: Ein helles und ein dunkles Pils.
Seit Oktober 1992, seit über 20 Jahren also, wird hier gebraut, und von Anfang an zeichnet der Brauer Oliver Kaßan für die Biere verantwortlich. Laut eigener Aussage war er damals, als er angefangen hat, der jüngste Braumeister Berlins. Jetzt ist er nicht mehr der jüngste, stattdessen ist er Mitte 2011 zum Inhaber der Gasthausbrauerei aufgestiegen, hat sie übernommen.
Die Gasträume sind urig und gemütlich eingerichtet; in einer der Stuben zeigen die Wandbilder lauter hopfenbetonte Motive. Das Essen verbindet lokale Berlin-Brandenburger Küche mit rustikalen Brauhaus-Gerichten. Der Brauhaus-Teller mit Schinken, Hackepeter und Harzer Käse, den wir probierten, war ausgezeichnet, und es gab eine reichliche Portion für einen fairen Preis.
Weniger zufrieden waren wir leider mit dem Bier. Beide Biere, sowohl das helle als auch das dunkle Pils, wiesen eine sehr deutliche, fast schon aufdringliche, buttrige Note auf, dem Kenner als Diacetyl vertraut. Ein Hauch von zerlassener Butter mag ein typisch tschechisches Pilsener zieren, aber in dieser Intensität, wie wir es hier vorgefunden haben, hat es uns nicht gefallen.
Den meisten Gästen schmeckt es trotzdem, das sieht man, aber wir waren nicht wirklich zufrieden, und auch im Rahmen eines Gesprächs mit Berliner Bierkennern am folgenden Tag hörten wir häufig die Meinung, dass das Georgbier leider viel zu sehr unter seinem buttrigen Geschmack leiden würde.
Schade.
Das Georgbräu ist täglich ab 12:00 Uhr durchgehend geöffnet; es liegt am Rand des Nikolaiviertels und ist von der U- und S-Bahn-Station Alexanderplatz oder der U-Bahn-Station Klosterstraße in wenigen Schritten zu erreichen.
Brauhaus Georgbräu e.K.
Spreeufer 4
10 178 Berlin
Berlin
Deutschland
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