Mühlhausen hat eine wunderschöne historische Altstadt, und wenn man über den Kornmarkt mitten im Zentrum dieser Altstadt bummelt, sieht man eine Fensterfront, die an ein englisches Pub erinnert. Dahinter verbirgt sich das Brauhaus Zum Löwen.
Geht man durch die kleine Tür, kommt man aus dem Staunen nicht heraus. Hinter der kleinen Theke und den wenigen, kleinen Tischchen öffnet sich ein großer Saal, an dessen langer Seite die kupferne Sudanlage prunkt. Aber damit nicht genug, eine Tür weiter, und man erreicht eine Hotelrezeption, und gegenüber geht eine Tür auf in das noch größere Vergnügungszentrum Leo, mit Tanzbühne, mehreren Theken, zahlreichen Nebenräumen für kleinere Gruppen, Raucher, Cliquen. Hier muss samstagabends der Bär tanzen, hunderte von Gästen finden hier Platz.
Den Chronisten interessierte am 8. November 2014 aber weniger der Platz, denn das Bier. Und dazu ein gutes Essen, denn die Fahrt von Koblenz bis in das idyllische Herz Thüringens war schon recht lang gewesen.
Die Speisekarte sah vielversprechend aus: Neben klassischen Brauhausgerichten auch eher ungewöhnliche Speisen. Nicht nur eine Lammkeule mit Thymian (noch eher konservativ), sondern vor allem interessante Fischgerichte: Nilbarsch, Steinbeißer oder Wels. Letzterer in einer Wasabi-Preiselbeer-Kruste. Spannend. Durchaus innovativ.
Und die Biere dazu? Hm, nun ja. Hier hätte ich mir nur einen Hauch der Kreativität gewünscht, die die Speisekarte aufwies. Aber leider: Treudeutsches Einerlei. Hell, Dunkel, Weizen, Ende.
Das Helle (Brauhaus Pils) ein wenig süßlich und blumig im ersten Schluck, dafür im Abgang kräftig herb. Beide Eindrücke für sich in Ordnung, in der Kombination jedoch unausgewogen, schlecht ausbalanciert. Das Dunkle (Apotheker Dunkles) rund und malzig, aber doch sehr glatt. Zu gefällig, zu vorsichtig, zu sehr Allerwelts Liebling, um sich erfolgreich positionieren zu können. Blieb schließlich noch das Hefeweizen. „Das stammt aber nicht von uns,“ beeilte sich die Bedienung, zu erläutern. Großes Lob für ihre Ehrlichkeit! „Das ist aus einer Schwesterbrauerei von uns, vom Brauhaus in Willingen!“ Danke für diese Aufrichtigkeit.
Positiv zu vermerken: Es gibt das Hefeweizen auch im 0,3-l-Glas, prima! Der bananige Duft ist intensiv und appetitanregend; der Geschmack weich und rund. Lediglich im Abgang macht sich eine raue Kratzigkeit bemerkbar, als ob das Bier oxidiert sei.
Nun denn – die Biere sind trinkbar, wenn auch nicht sonderlich spannend. Das Essen ist gut, im Gegensatz zu den Bieren auch einfallsreich, und die Bedienungen sind fröhlich, hilfsbereit und gut gelaunt. Das Sudwerk ist schön zentral präsentiert, und auch die Gär- und Lagertanks sind durch eine Glasscheibe zu sehen.
Das Brauhaus Zum Löwen ist, da es gleichzeitig Hotelrestaurant ist, täglich von 07:00 bis 01:00 Uhr durchgehend geöffnet. Kein Ruhetag. Vom Bahnhof Mühlhausen ist es etwa eine Viertelstunde zu Fuß; mit dem Auto kann man es direkt anfahren und findet direkt in der Nähe im Allgemeinen auch problemlos einen Parkplatz
Mühlhäuser Brauhaus zum Löwen GmbH & Co. Betriebs-KG
Felchtaer Straße 3
99 974 Mühlhausen
Thüringen
Deutschland
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