Es war ein richtig ekliges Herbstwetter am 10. November 2007, stürmisch und regnerisch, und umso gemütlicher war es im Eisgrub-Bräu, in den urigen, alten Gewölben dieser kleinen, in der Nähe der Mainzer Altstadt gelegenen Brauerei. Kleine verwinkelte, nett mit Brauerei-Utensilien dekorierte Räumchen auf unterschiedlichen Ebenen wirken einladend, und die Möglichkeit, direkt neben den auf Hochglanz polierten Kupferkesseln zu sitzen oder wahlweise von seinem Tisch aus die Kräusen in den offenen Gärbottichen zu beobachten (letzteres natürlich aus Hygienegründen hinter Glas), lässt das Herz des Hobbybrauers hochschlagen.
nett dekorierte und gemütliche Innenräume
Das helle Märzen hat uns allerdings ein wenig enttäuscht – wieder mal ein süßliches, nicht ausgegoren wirkendes naturtrübes Bier. Scheinbar scheint sich das so langsam als Einheitsgeschmack der deutschen Gasthausbrauereien herauszukristallisieren – und dem Kunden gefällt’s offensichtlich. Jedenfalls läuft das Bier in Strömen …
Schwarzes & Märzen
Umso besser war allerdings das Schwarze! Endlich mal wieder ein Schwarzbier, das seinen Namen verdient. Schwarz wie die Nacht, so dass wir kaum feststellen konnten, ob es trüb oder gefiltert war (trüb, natürlich …). Ein leicht beigefarbener Schaum, kremig und feinporig, richtig sahnig, krönte das Glas, und eine röstige, aromatische Duftnote schwebte darüber. Der Antrunk samtig, auf der Zunge und im Abgang dann kräftig-bitter mit schönen und komplexen Röstaromen. Ich komme ins Schwärmen!
das hübsche Sudwerk
Vielen wird es zu röstig, zu bitter sein – aber die mögen doch bitte lieber nach einem Braunbier Ausschau halten. So, und nicht anders sollte ein echtes Schwarzbier schmecken!
offene Gärung
Ach ja, das Essen: Rustikal, der typische Brauhaus-Standard, halt. Grillteller nach Brauhausart, Bratkartoffeln, kleine Schmankerl. Kann man nicht viel verkehrt machen, ist aber auch in Ordnung.
Wir kommen wieder!
Eisgrub-Bräu
1. Mainzer Gasthausbrauerei
Weissliliengasse 1 a
55 116 Mainz
Rheinland-Pfalz
Deutschland
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