Das Brauhaus Remagen – keine Brauerei, wie der Name suggeriert, sondern ein „Brauhaus im kölschen Sinne“. Soll heißen, im unangenehm schlitzohrigen Sinne, bei dem ich mich als Gast immer getäuscht fühle. Ein Ausschank also, in dem das Bier einer Brauerei gut gepflegt ausgeschenkt wird, gegebenenfalls auch als hauseigene Marke, in dem aber definitiv nicht vor Ort gebraut wird. Auch wenn man mit aller Gewalt den Eindruck erzeugen möchte.
Mit aller Gewalt? Ja, denn wenn ich den Text auf der Website des Brauhauses Remagen lese, fühle ich mich bewusst in die Irre geführt: „Nichts geht über ein frisch gezapftes Bier. Wenn dieses dann auch noch frisch gebraut ist, dann ist doch das Paradies schon recht nah. (…) Seit 2009 bieten wir Ihnen das erfrischende Rigomagus-Bräu, naturtrüb, in Hell und Dunkel.“
Zugegeben: Es ist eine schöne und einladende Bierwirtschaft, direkt an der Rheinpromenade, und im Sommer mit einigen Plätzen direkt am Rheinufer. Sitzt man dort in der Sonne beim Bier, so hat man das Gefühl, die Rheinschiffe könne man mit der Hand berühren, so nahe fahren sie an einem vorbei.
Freundliche Bedienungen bringen rustikales Essen für durchaus wenig Geld. Ob Burger mit Pommes, Bratkartoffeln mit Spiegelei, oder doch lieber klassisch Kölsch, wie beispielsweise Himmel und Ääd. Jeder kann hier nach seinem Gusto sattwerden. Was ärgert, ist die Attitüde, für Beilagenänderungen einen Euro zu verlangen. Dienstleistungswüste Deutschland!
Die Biere, die hier ausgeschenkt werden, laufen unter der Marke Rigomagus, also dem latinisierten Namen Remagens, oder kurz Rigo. Angeblich werden sie bei der Lahnsteiner Brauerei gebraut.
Am 2. August 2014 saßen wir eine Weile gemütlich direkt am Rhein und verkosteten sowohl das Rigobräu Hell, als auch das Rigobräu Dunkel. Das Helle ist ungefiltert, ein wenig süßlich, und in der Sommerhitze durchaus erfrischend. Begeisterungsstürme ruft es aber nicht hervor – ein Allerweltszwickel, sozusagen, ein Bier, das ein wenig anders als das normale Industriebier schmeckt, aber nicht so exotisch, dass man den Durchschnittskunden verschrecken würde.
Auch das Dunkle passt in diese Definition. Ein Hauch von Röstgeschmack, eine ansprechende, dunkelkupferne Farbe, allerdings im Gegensatz zum Hellen gefiltert und somit klar. Süffig, nicht sehr charakterstark – die Farbe verspricht mehr, als der Geschmack dann halten kann. Als rascher Durstlöscher aber in Ordnung, zumal ohne Fehlaromen.
Das Brauhaus Remagen ist täglich ab 11:00 Uhr durchgehend geöffnet; kein Ruhetag. Es liegt bereits im Fußgängerbereich der Rheinpromenade, aber nur wenige Meter weiter kann man problemlos gebührenfrei parken – mit der Parkscheibe bis zu zwei Stunden. Oder man kommt mit den öffentlichen Verkehrsmitteln. Der Bahnhof ist nur wenige hundert Meter entfernt, und vom Linienschiff zwischen Köln und Koblenz steigt man direkt „vor der Haustür“ aus.
Brauhaus am Caracciola-Platz / Brauhaus Remagen
Rheinpromenade 44
53 424 Remagen
Rheinland Pfalz
Deutschland
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