Steamworks Sommerbiere
Ein Probierpaket von Steamworks Europe

Biere für den heißen Sommer

Reklame?*

Nachdem der April und der Mai völlig verregnet und viel zu kalt waren, kündigte sich der Juni mit sommerlichem Wetter an. Perfekt passend also, dass sich die Steamworks Brewery aus Vancouver bei mir meldet und mich fragt, ob ich denn gerne einmal die Steamworks Sommerbiere verkosten möchte. Ich brauche nicht viel Bedenkzeit, um zuzusagen, und Augenblicke später macht sich ein Paket von Saaldorf-Surheim in Oberbayern, wo Steamworks Europe seine Vertriebsadresse hat, auf den Weg ins Oberallgäu.

Aber es gibt noch ein bisschen Hin und Her: Der überforderte Paketbote von UPS behauptet, meine Adresse gebe es gar nicht, und meine Nachfrage bei der Hotline ergibt, angeblich stünde mein Name weder am Klingelschild noch am Briefkasten. Das Probierpaket geht also zunächst einmal nach Saaldorf-Surheim zurück, von wo es sich einen Tag später erneut auf den Weg macht – mit unveränderter Adresse. Im zweiten Versuch kommt es problemlos an.

fünf bunt bedruckte Dosen

Fünf bunt bedruckte Dosen lachen mich an, und sowohl die grafische Gestaltung als auch die Beschreibungen der Biere lassen sofort Sommergefühle aufkommen. Schnell in den Kühlschrank damit, und am nächsten Tag geht der Verkostungsreigen los:


Steamworks – Tango – Dry Hopped Sour (5,0% / 5,5%)

Tango – Dry Hopped Sour

Eine leuchtend gelbe Farbe und eine gleichmäßige Trübe zeichnen das Bier aus, das gekrönt wird von feinem, weißem und lange haltbarem Schaum. Maracuja-, Melone- und Ananasaromen schmeicheln der Nase, und der spritzige, leicht säuerliche Antrunk erfrischt schon beim ersten vorsichtigen Nippen. Fein und ausgewogen breitet sich die Säure auf der Zunge aus, die tropischen Fruchtaromen tänzeln darüber und machen sich retronasal bemerkbar, während nach dem Herunterschlucken die Säure sofort Lust auf den nächsten Schluck macht. Ein vorzügliches Bier für die Sommerhitze, spritzig und erfrischend. Aber warum das deutsche Papieretikett, das zusätzlich auf die Dose geklebt wurde, von 5,0% Alkohol spricht, während das Original-Etikett 5,5% vermeldet, und warum auf der deutschen Zutatenliste die im Original erwähnte Lactose fehlt, das ist etwas, das ich mir nicht erklären kann und wovon ich mich ein wenig veräppelt fühle. Aber nur ein bisschen.


Steamworks – Hazy Pale Ale (5,0%)

Hazy Pale Ale

Leuchtend orangefarben, schön gleichmäßig trüb und bedeckt von einer üppigen und lange haltbaren Schaumkrone, die beim Trinken feine „Brüsseler Spitzen“ hinterlässt – so präsentiert sich dieses Bier optisch. Die Nase erschnuppert Pampelmuse, einen Hauch Litschi, aber im Hintergrund auch ein paar Kräuter – etwas Liebstöckel und etwas Petersilie. Das macht Lust auf den ersten Schluck. Spritzig, erfrischend, aber auch kräftig bitter und deutlich kräuterig; die Fruchtaromen treten in den Hintergrund und machen einer soliden, aber nicht übermäßigen Bittere Platz, die von ein paar harzigen, terpenartigen Aromen begleitet wird, die retronasal ein bisschen an Kiefernadeln erinnern. Beim Schluck und danach dominiert dann die Bittere für einen Moment, bevor sie rasch und gleichmäßig in feiner Harmonie abklingt.


Steamworks – Tropical Tart Ale – Passion Fruit & Pomegranate (4,9%)

Tropical Tart Ale – Passion Fruit & Pomegranate

Die Farbe ist kräftig gelb, das Bier gleichmäßig trüb, und obendrüber bildet sich eine reichliche, aber nur in einer dünnen Schicht länger haltbare, schneeweiße Schaumdecke. Der Duft ist kräftig säuerlich, die Passionsfruchtnoten spürbar, aber zurückhaltend, die verwendeten Granatäpfel jedoch durchaus dominant. Da läuft wie bei Pawlows Hund schon vor dem ersten Schluck das Wasser im Mund zusammen. Der Antrunk ist dann spritzig, kräftig säuerlich, ohne zu adstringierend zu wirken, trotzdem aber knochentrocken. Erneut machen sich die Granatapfelaromen im Vordergrund und die Maracujanoten im Hintergrund bemerkbar – diesmal retronasal. Die Säure bleibt auch nach dem Schluck für einen Moment präsent, während sich eine nur sehr zurückhaltende Bittere am Gaumen festsetzt, ohne dort zu lang und zu rau herumzumachen. Rasch klingen die Säure und die Bittere ab und hinterlassen lediglich einen fruchtigen, trockenen Rachen. Zeit für den nächsten Schluck.


Steamworks – Hula Haze – Tropical IPA (6,0%)

Hula Haze – Tropical IPA

Erneut eine kräftig gelbe Farbe und eine gleichmäßige Trübung. Darüber ein üppiger Schaum, schneeweiß und lange haltbar. Ananas und Mandarine dominieren das fruchtige Aroma, das deutlich, aber nicht überbordend in die Nase steigt. Der Antrunk ist spritzig und frisch, ein bisschen kohlensäurescharf, und dann auf der Zunge ausgewogen zwischen einer gewissen Süße und einer kernigen, aber nicht übertriebenen Bittere. Der Schluck ist weich, fast samtig, die Bittere am Gaumen harmonisch, und beim Hinterherspüren macht sich ein deutliches Mandarinenaroma retronasal bemerkbar. Wenn es nach einiger Zeit abklingt, spüre ich einen leicht trockenen Rachen. Achtung: Hohe Durchtrinkbarkeit gepaart mit immerhin sechs Prozent Alkohol kann bei übermäßigem Durst durchaus gefährlich werden!


Steamworks – North by Northwest – IPA (6,8%)

North by Northwest – IPA

Eine schöne goldgelbe Farbe und nur eine ganz geringe Trübung kennzeichnen dieses Bier. Der Schaum ist etwas grobporig, schneeweiß und schön lange haltbar. Die Nase identifiziert herbe und etwas grasig-grüne Hopfenaromen mit Pampelmusennoten im Hintergrund und leichten kräuterigen Akzenten. Der Antrunk ist leicht spritzig und vom ersten Moment an von einer kernigen Bittere geprägt, die sich rasch auf der Zunge und überall im Mund breit macht. Präsent, robust, aber nicht übertrieben stark ist sie, und sie bleibt auch nach dem Schluck für eine lange Zeit erhalten, ohne dass sie kratzig oder übertrieben aufdringlich würde.


Fünf spannende Biere. Jedes einzelne auf seine Art sommerlich. Entweder durch ausgeprägte Fruchtaromen oder durch feine und erfrischende Säure oder durch bizzelnde Spritzigkeit. Oder alles gleichzeitig. Selbst das mit 6,8% Alkohol doch recht kräftige North by Northwest ist noch gefährlich trinkbar und rutscht selbst in der Mittagshitze problemlos den Rachen hinunter, wie mein Selbstversuch bestätigt hat. Empfehlenswert ist das allerdings nur, wenn man sich danach auch bequem hinlegen und ein bisschen dösen kann …

Sommer. Bier. Bunte Dosen. Spannende Aromen. Ein herzlicher Dank geht an Steamworks Europe.

Auspacken und Verkostung

Steamworks Europe
Moosweg 23
83 416 Saaldorf – Surheim
Bayern
Deutschland

* Reklame? Es gibt immer wieder Diskussionen, ob die Bewertung von Bieren, die ich zu eben diesem Zweck, der Bewertung nämlich, kostenfrei zur Verfügung gestellt bekommen habe, Reklame sei. Im Zweifelsfall sollte ein Blogbeitrag daher entsprechend gekennzeichnet werden. Nun denn: Ich habe die Steamworks Sommerbiere von Isabella Ottenschläger von Steamworks Europe kostenfrei zugeschickt bekommen in der Erwartung, dass ich sie verkoste und dann darüber schreibe. Das habe ich hiermit getan. Ich habe allerdings versucht, mich in meiner Bewertung nicht beeinflussen zu lassen. Trotzdem: Reklame!

Hinterlasse jetzt einen Kommentar

Kommentar hinterlassen

E-Mail Adresse wird nicht veröffentlicht.


*


Diese Website verwendet Akismet, um Spam zu reduzieren. Erfahre mehr darüber, wie deine Kommentardaten verarbeitet werden.