Brauprojekt 777
Voerde – Spellen
DEU

Brauprojekt 777. Vier junge Leute – eine Vision.

Im kleinen, beschaulichen Ortsteil Spellen der Stadt Voerde, nicht weit von Dinslaken, ist die Bier-Revolution bereits angekommen. Und das auf eine ungewöhnliche Art und Weise.

Geboren als Idee, für den lokalen Mofa-Klub „Die Kobras“ einmal ein Bier zu brauen.

Mofa-Klub …?

In der Tat …!

Der Sud war ein Erfolg; die Idee nahm konkrete Formen an.

das Brauprojekt 777

Und nun ist daraus eine kleine handwerkliche Brauerei geworden, das Brauprojekt 777. Eingerichtet in einer Halle einer ehemaligen Schlosserei. Zwar mitten in einem Wohngebiet, aber wen stört’s? Die Schlosserei gab es schon immer, jetzt gibt es halt eine Brauerei. Keinen Lärm mehr, dafür Gerüche. Angenehme, zumal!

Das Sudwerk? Selbst entworfen, geplant, gebaut. Gelötet, geschraubt, geschnitten, geschweißt. Form follows function. Schlichter Edelstahl, keine aufwändigen Verblendungen oder Verzierungen, dafür aber zugängliche Installationen, zweckmäßige und transparente Prozesse, zuverlässige Technik, schnelle Wartbarkeit.

Das Sudwerk? Zweckmäßig!

Seit Dezember 2012 brauen Arne Hendschke, Torsten Mömken, Christian Preuwe und Tim Schade in der Halle in der Friedrich Wilhelm Straße in Spellen. Nicht täglich, aber doch regelmäßig. Ein Bier gibt es immer: Das Pilsss. Und daneben werden ständig neue Rezepte ausprobiert. Manchmal nach dem Reinheitsgebot, manchmal nicht. Wen schert’s?

Weizen, Alt, Maibock, Sommerbier, Winterbier, IPA, Honigbier, Single Hop, Christmas Ale, Pale Ale, Landbier, Red Ale, Märzen, Pils, … Die Liste ist nach einem Jahr schon lang. Unendlich lang, schier …

Erfolg?

Keine Frage. Alle paar Wochen ist sonnabends Werksverkauf. Eigentlich von 11:00 bis 16:00 Uhr. Aber wer um 13:00 Uhr kommt, ist schon zu spät dran. Mit viel Glück gibt es dann noch das Pilsss, die einzige Sorte, die immer im Angebot ist. Aber die Spezialitäten sind dann schon lange ausverkauft.

Werksverkauf? Die Ruhe nach dem Sturm.

Stattdessen um dies Uhrzeit die Möglichkeit, mit den vier Brauern zu klönen, ein paar Reste zu verkosten, die Brauerei zu besichtigen und quasi „in den Kessel zu kriechen“. Gelegenheit, zu fachsimpeln, andere Bierfans kennenzulernen, Fotos zu machen.

So, wie es uns am 25. Januar 2014 gelungen ist. Einen Karton Pilsss haben wir bekommen, und lange, gute Gespräche mit allen vier Brauern geführt. Schöne Fotos gemacht, und mit viel Glück noch eine Flasche Altbier und eine Flasche Tripel 7 IPA abgestaubt. Als Belohnung für die weite Anreise. Fast 200 km nur für den Werksverkauf – da haben sich die Brauer erbarmt, je eine Flasche aus dem Notvorrat geopfert und schweren Herzens verkauft.

eine ansehnliche Sammlung verschiedener Biere ist hier schon entstanden

Viel erzählt haben wir. Über Hopfenanbau am Niederrhein, und dass sich dort eigentlich nur englische Sorten wie der Fuggles gut machen. Über die Nachbarschaft in Spellen, die stolz ist auf ihre Brauer. Darüber, dass man im Ort nicht über die Termine des Werksverkaufs nachdenken muss. Wenn die Friedrich Wilhelm Straße zugestaut ist, dann ist im Brauprojekt Werksverkauf. Todsicher! Über die vielen Sorten, die es noch zu brauen gilt, und dass es mehr Ideen als Zeit gibt. Und darüber, dass das fertige Bier den jungen Brauern schneller aus den Händen gerissen wird, als sie es brauen können. Dass sie aber trotzdem nicht dem Größenwahn verfallen. Lieber halten sie das Bier knapp und freuen sich über die Nachfrage.

Aber auch über ihr soziales Engagement. Ihre unkonventionellen Ideen. Schlichte, aber schöne Holzkisten werden von der Lebenshilfe Dinslaken angefertigt, und für 10.- EUR Pfand kann man sein Bier in eben einer solchen Holzkiste kaufen. Und die Brauer freuen sich, wenn die Kiste mit dem Leergut zurückkommt und obendrein originell und künstlerisch verschönert wurde. Die schönsten Kisten werden ausgestellt, die nicht ganz so schönen tragen zur Individualisierung des Leerguts bei.

künstlerisch verschönerte Bierkisten

Ein rundum gelungener und eindrucksvoller Brauereibesuch. Mit süffigem Pilsss und harzig-würzigem IPA, das wir direkt am Tresen verkosten konnten.

Brauprojekt 777 – benannt nach dem Jahr, in dem der Ort Spellen erstmalig urkundlich erwähnt wurde. Über 1200 Jahre Ortstradition. Und über zwölf Monate Brautradition.

Das Brauprojekt 777 ist eine rein handwerkliche Brauerei; es gibt keinen Restaurant- oder Bewirtschaftungsbetrieb. Etwa einmal im Monat ist am Sonnabend Werksverkauf; die Termine gibt es bei Facebook unter Brauprojekt 777. Direkt vor der Halle kann man zum Ein- und Ausladen parken; ansonsten sucht man sich die nächste freie Parklücke im Wohngebiet.

Bilder

Brauprojekt 777 GbR
Friedrich Wilhelm Straße 48
46 562 Voerde OT Spellen
Nordrhein-Westfalen
Deutschland

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