Das ist ja spannend. Da habe ich ein antiquarisch erworbenes Buch in der Hand, lese es und stelle fest, dass mir viele der Texte, eigentlich fast sogar alle, sehr bekannt vorkommen.
Helmut Hochrain
Vom Bayerischen Bier
Der Autor Helmut Hochrain hat im Wesentlichen das Manuskript seines 1957 erschienenen Buchs Bayrisch Bier genommen, etwas überarbeitet und aktualisiert, manche Formulierungen zeitgemäßer gestaltet und das Ganze bei einem anderen Verlag vierzehn Jahre später noch einmal veröffentlicht. Unter anderem Namen – nicht mehr „Bayrisch Bier“, sondern „Vom Bayerischen Bier“. Sprachliche Glättung. Auch der Untertitel lautet nun nicht mehr „Ein vergnügliches Brevier“, sondern „eine vergnügliche Bierkunde“.
Tja. Ich blättere mal hierhin, mal dorthin.
So wie schon im Buch von 1957 sind die Geschichten und Betrachtungen amüsant zu lesen, humorig, kurzweilig, philosophisch, provozierend und nicht immer frei von Sexismus. Letzteres war damals so.
Jetzt habe ich manche Humoreske also zwei Mal im Bücherschrank stehen. Ist nicht schlimm.
gelegentlich wird der Text von kleinen Zeichnungen aufgelockert
Dreist finde ich allerdings, dass der Autor sein eigenes Vorgängerwerk, das er eigentlich nur überarbeitet und sehr geringfügig aktualisiert hat, als Quellenangabe nennt. Unter der Überschrift „Quellen, Helfer am Werk“ listet er sich selbst brav auf: „Hochrain, Bayrisch Bier, München 1957“ Es scheint ihm also nicht an Selbstbewusstsein zu mangeln. Beziehungsweise gemangelt zu haben.
Lässt man diese kleinen Verirrungen einmal außer Acht, so ist das Buch für wenige Euro im antiquarischen Handel eine schöne Ergänzung der heimischen Bier-Bibliothek.
Helmut Hochrain
Vom Bayerischen Bier
Wilhelm Heyne Verlag
München, 1971
ISBN -ohne-
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