Pengüin Bar
Bilbao
ESP

Irgendjemand hatte mir den Tipp gegeben: „Wenn Du in Bilbao bist, kehr unbedingt in der Pengüin Bar ein, das lohnt sich. Tolle Atmosphäre und eine hervorragende Bierauswahl!“

Ach, wenn ich nur noch wüsste, wer das war mit diesem Tipp … War es nur mündlich oder telefonisch, oder bin ich zu ungeschickt, die Nachricht irgendwo in den Weiten der Social Media wiederzufinden? Ich würde so gerne eine Rückkopplung geben, dass an diesem Tipp leider die Hälfte falsch war!

Vor uns im Regen: Die Pengüin Bar.

Wir spazieren gemütlich in Richtung Pengüin Bar, als es plötzlich anfängt, wie aus Eimern zu schütten. Noch hundert Meter? Da lohnt es sich nicht, den Regenschirm aufzuspannen. Ein kurzer, schneller Spurt, und leicht angenässt, aber zufrieden erreichen wir die Bar …

… in der jetzt natürlich kein einziges freies Plätzchen mehr zu finden ist, denn ‘zig andere Gäste, die vorher auf der Terrasse gestanden oder gesessen haben, haben ebenfalls hier Zuflucht gesucht.

Egal, ich stelle mich jetzt erstmal an die Theke und versuche, zwei Bier und einen kleinen Snack zu bekommen, während meine holde Ehefrau im Gewühle nach einem Tisch oder einer Abstellmöglichkeit für die Gläser fahndet.

Es herrscht eine Bombenstimmung. Die Gäste sind gut gelaunt, machen Witze über das Wetter und amüsieren sich über die dicke Luft in der Bar.

die Biere sind toll in Szene gesetzt

Meine gute Laune nimmt vorübergehen Schaden, als ich an der Theke feststellen muss, dass es nichts mehr zu essen gibt. Keine Tapas oder Pintxos, nur noch ein paar klägliche und fast schon unappetitlich wirkende Reste von tagsüber. Schade. Und auch ein bisschen dreist, diese Reste unverdrossen zum ganz normalen Preis anzubieten.

Weil wir beide großen Hunger haben, nehme ich trotzdem zwei „Pintxos“, die wirklich nur noch in Anführungszeichen geschrieben werden können. Aber ohne eine kleine Grundlage wären wir jetzt nicht in der Lage, auch nur ein einziges Bier zu trinken. Dazu bestelle ich mir zwei für die Pengüin Bar gebraute Biere, die in Kooperation mit Txorierri Garagardoak entstanden sind, das 6,0%ige Udaberri Hazy IPA und das 5,5%ige Weiss.

Das alles vorsichtig balancierend drehe ich mich um und sehe meine Frau winken. Sie hat doch tatsächlich zwei Plätze an einem winzigen Tischchen ergattert. „Die beiden sind aufgestanden, und da bin ich wie der Blitz hin geflitzt. Du weißt doch, jahrelanges Training damals im Schulbus!“, lacht sie.

Um uns herum tolle Stimmung, lautes Gelächter und immer wieder auch der Versuch, der Kontaktaufnahme durch die Einheimischen. Aber eine radebrechende Unterhaltung in Pidgin-English und ein paar Brocken Deutsch und Spanisch ist bei dem Lärm leider kaum möglich.

Auf unserer Seite sinkt die Stimmung leider rasch, als wir die Biere probieren. Beide schmecken muffig und dumpf, als wären die Rohstoffe schon jahrealt. Oh, je …

Die anderen Gäste scheint das nicht zu stören. Oder sie haben etwas anderes im Glas. Ich beschließe, noch zwei weitere Biere zu holen – kann ja nur besser werden. Stur bleibe ich bei den Collab-Bräus mit Txorierri Garagardoak und wähle das 5,1%ige Tomahawk IPA und das 6,5%ige Belgian Strong Ale.

vier Biere, vier Mal hart an der Grenze der Trinkbarkeit

Erwartungsvoll nippen wir an unseren Gläsern und … tja, was soll ich sagen? Erneut der dumpfe, muffige Geschmack. Wie schade!

Mit Todesverachtung trinke ich alle vier Reste aus, aber dann wenden wir uns zum Gehen. Zwar werden auch Biere von anderen Brauereien angeboten, und diese würden eine kleine Verkostung zumindest verdienen, aber irgendwie haben wir jetzt die Lust verloren.

Draußen hat der Gewitterschauer zum Glück aufgehört. Fröhlich durch die Pfützen springend machen wir uns auf den Weg zurück zum Hotel. Die schlechten Biere und die sogenannten „Pintxos“ haben wir rasch vergessen und freuen uns wenigstens daran, dass eine so tolle Stimmung herrschte.

Die Pengüin Bar, die sich mal mit, mal ohne Umlaut schreibt (ich bleibe bei der Verwendung des Umlauts), ist täglich ab 12:00 Uhr durchgehend geöffnet; sonntags erst ab 13:00 Uhr, montags ab 17:30 Uhr. Kein Ruhetag. Von der Metrostation Indautxu aus erreicht man in drei Minuten zu Fuß in nördlicher Richtung die Bar. Problemlos. Auch bei Regen.

Bilder

Pengüin Bar
Gregorio de la Revilla Zumarkalea, 8
48 009 Bilbao
Spanien

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