Kupela Ardotxoko
Vitoria-Gasteiz
ESP

Nachdem wir „seine“ Brauerei BÝRA besichtigt haben, also die Brauerei, in der er als Wanderbrauer seine GaragArt-Biere braut, bummeln wir mit unserem baskischen Freund Txomin durch Vitoria-Gasteiz, seine Heimatstadt. Hier ein Denkmal, dort eine Sehenswürdigkeit, und da drüben noch ein Stück altes Gemäuer zum Bestaunen. Wir laufen und laufen, die Sonne brennt, und es gibt sooo viel zu sehen.

„Sagt mal, bekommt Ihr gar keinen Durst?“, fragt Txomin unvermittelt.

„Äh, doch, aber das haben wir wohl verdrängt. Du hast uns so viel gezeigt …“

das namensgebende Fass

„Dann gehen wir hier mal ins Fässchen, da können wir eine ganze Reihe spannender Biere probieren“, schlägt Txomin vor und biegt um die Ecke. Vor uns liegt die kleine Bar Kupela Ardotxoko. Kupela heißt nichts Anderes als Fass, und der Name unterstreicht, worum es hier geht – um gute Weine und Biere nämlich.

„Wobei sich der Schwerpunkt langsam in Richtung Bier verschoben hat“, freut sich Txomin. „Es gibt immer mal wieder neue Biere von neuen Brauereien, aber unsere GaragArt-Biere sind Teil des festen Angebots. Schaut Euch um und setzt euch draußen auf die Terrasse!“

Er bestellt sechs kleine Probiergläser und stellt sie mitten auf den Tisch. „Da können wir mal kreuz und quer alles probieren!“

sechs Probiergläser

Pilsner Urquell, Saltus, Baias und GaragArt – das sind die vier Brauereien, die hier heute vertreten sind, und wir arbeiten uns systematisch durch das Angebot.

Den Auftakt macht das 5,2%ige Amber Ale namens Gorritxo von GaragArt – ein sehr rundes und volles Bier, das den Stil hervorragend trifft. Es wird gefolgt vom 5,6%igen Kloratipa, einem India Pale Ale der Brauerei Saltus – hopfig herb, sehr trocken und dezent tropenfruchtig.

Zwei Biere von Baias folgen, das 6,0%ige Urka, ein West Coast IPA, und das 12 Urte, ein 4,6%iges Session IPA. Insbesondere letzteres beeindruckt uns durch eine intensive Aromatik trotz niedrigen Alkoholgehalts.

Dann kommen wir noch einmal auf GaragArt zurück und probieren das 7,0%ige Hopster Party IPA, ein – wie der Name schon andeutet – sehr ausgeprägt gehopftes Bier, das uns ausnehmend gut gefällt.

Das Weltbier Pilsner Urquell zum Abschluss, eigentlich immer eine Bank, muss sich heute ein bisschen anstrengen, um Maßstäbe zu setzen. Nach fünf spannenden und ausdrucksstarken Bieren erscheint es in seiner runden Gefälligkeit fast schon ein wenig langweilig, zu perfekt. Obwohl es hervorragend gepflegt und gezapft worden ist.

Mit sechs kleinen Bieren ausreichend erfrischt, können wir unseren Stadtrundgang fortsetzen, aber nicht, ohne noch einmal in die kleine Bar hineinzuschauen. Eine winzige, über Eck gebaute Theke sehen wir, davor ein paar Quadratmeter Stehfläche. Nur ein paar ganz wenige Barhocker stehen herum, Tische gibt es keine, und an der Wand läuft ein Brett entlang, auf das man seine Gläser stellen kann. Eine typische Einrichtung für eine spanische Bar, in der man mit dem Glas in der Hand steht und sich unterhält. Lautstark, natürlich! Und wer unbedingt sitzen möchte, der kann das draußen auf der Straße im Freisitz der Bar machen.

simpel und doch sehr ansprechend

Wir sehen die ausgelassene Stimmung und das Gedränge allerdings nur vor unserem inneren Auge, denn jetzt, um die Mittagszeit eines normalen Arbeitstags (es ist Montag!), sind wir die einzigen Gäste. Ein Wunder, dass die Bar überhaupt geöffnet ist.

Womit wir allerdings beim Thema wären: Die Wein- und Bierbar Kupela Ardotxoko ist dann geöffnet, wenn sie geöffnet ist. Niemand kann mir feste Zeiten nennen, nirgends kann ich sie finden. Aber wie man dorthin kommt, das ist wenigstens einfach: Von der Bushaltestelle Olagibel sind es zwei Minuten zu Fuß, vom Bahnhof Vitoria-Gasteiz weniger als zehn Minuten.

Bilder

Kupela Ardotxoko
Foru Kalea, 3
01 001 Vitoria-Gasteiz
Spanien

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