Basquery
Basque. Brewery. Bakery
Bilbao
ESP

Eine kleine, handwerkliche Bäckerei mitten in Bilbao. Eine Bäckerei, in der man beim Brotbacken zusehen, gemütlich sitzen, sich kleine Schnittchen mit dem frischen Brot bestellen und nach Herzenslust genießen kann. Ganz hervorragende kulinarische Spezialitäten gibt es hier. Liebevoll zubereitet.

Wir sitzen an den simplen hohen Tischen, schauen in der einen Richtung auf die Theke, in der anderen Richtung durch das Fenster auf die Straße. Richtig schön ist es hier.

hier entstehen liebevoll zubereitete Leckereien

Und …

Na, meine Leserinnen und Leser werden es schon ahnen, es sind natürlich nicht die Bäckerei und das frische Brot, die uns hierher gelockt haben. Nein, viel interessanter ist, dass hier, in der Basquery, die Hefe auch noch für eine andere Sache genutzt wird, für Bier nämlich.

Natürlich …

Dass Hefe ein vielseitiger Organismus ist, das wissen wir ja schon seit unserer Kindheit, denn im Märchen von Rumpelstilzchen heißt es nicht umsonst „heute back ich, morgen brau ich“. Schon vor vielen hundert Jahren wussten die Menschen, dass am Tag, nachdem ein ordentlicher Hefeteig gebacken worden war, das Bier besonders gut gelingt. Aber sie wussten nicht, warum.

Wir wissen das heute natürlich, denn die noch in der Luft herumschwirrenden Hefezellen sorgten dafür, dass die Gärung schnell und zuverlässig ankommt und irgendwelche Fremdorganismen gar keine Chance haben, das Bier verderben oder sauer werden zu lassen.

in den Tanks werkeln die Reinzuchthefen vor sich hin

In der Basquery verlässt man sich natürlich nicht auf in der Luft herumschwirrende Hefezellen der simplen Bäckerhefe – da hat sich im Laufe der Jahrhunderte doch einiges geändert: In blitzblanken Gär- und Lagertanks aus Edelstahl werkeln heutzutage hochwertige Reinzuchthefen unter kontrollierten Bedingungen vor sich hin. Aber dennoch ist es schön, die Verbindung zwischen handwerklicher Bäckerei und ebenso handwerklicher Brauerei live zu erleben.

Neugierig schauen wir auf die Bierkarte, die – gar nicht so handwerklich! – auf einem Flachbildschirm hinter der Theke präsentiert wird. Tja, da können wir schon einiges probieren, stelle ich fest.

Den Auftakt macht das Gosari, ein 6,0%iges, schön seidiges und röstig-frisch schmeckendes Oatmeal Stout. Es folgt das 4,9%ige Mile 0, ein German Pilsner. Gut trinkbar, aber für ein schönes (nord-) deutsches Pilsner fehlen da noch ein paar Bittereinheiten.

Weiter geht’s mit einem 5,5% Märzen, dem All Iron. Kräftige Farbe, kräftiger Duft, kräftiger Geschmack. Ein Märzen, wie es im Buche steht. Den Abschluss bildet schließlich das Basqueland Ipar Aparra, ein Double IPA mit immerhin 8,0% Alkohol. Kräftig, wuchtig, mit viel Wumms.

Vier verschiedene Biere, das letzte davon ein echter Hammer – für heute muss es reichen!

vier schmackhafte Biere waren es

Aber natürlich ist meine Neugier mit der Verkostung allein noch nicht gestillt, und so mache ich mich auf den Weg in den hinteren Bereich der Basquery. Weitläufige Keller sind es. Es geht über ein paar Stufen in tiefergelegene Nebenräume, in denen man ebenfalls gemütlich sitzen und genießen kann. Auf kleinen Regalen an den Wänden, aber auch in mit Maschendraht verschlossenen Schränken werden verschiedene Bierflaschen präsentiert, und nachdem ich schon einige Meter zurückgelegt habe, sehe ich auch endlich den Lagerkeller. In Reih und Glied stehen die die oben schon erwähnten Edelstahltanks, in denen das Bier vor sich hin reift.

die Keller laden zur Erkundungstour ein

Ein toller Gegensatz: Auf der einen Seite blitzender Edelstahl, auf der anderen Seite unverputzte Stein- und Ziegelwände. Modernes Handwerk mit Controllern und Rührwerken neben klassischer Handarbeit beim Rühren des Teigs oder beim Zusammenstellen der Malzschüttung. Alt trifft neu, und gemeinsam entstehen vorzügliche Biere und köstliche Backwaren.

Ein ansprechender Ort mit sehr freundlichen Menschen hinter der Theke; ein Ort, an dem wir lange sitzen, unsere Biere genießen, ein paar frisch gebackene Brotstückchen essen, uns ein paar lokale Spezialitäten dazu servieren lassen. Eine feine kulinarische Perle mitten in der quirligen Großstadt Bilbao.

Wie schön!

Die Basquery – Basque. Brewery. Bakery ist täglich ab 08:30 Uhr bis spät abends durchgehend geöffnet; sonnabends erst ab 09:30 Uhr. Sonntags ist Ruhetag. Sie dient sowohl als Bäckerei und Konditorei als auch als Bar, Speiselokal, Bierbar und Anlaufstätte für Nachbarn und Touristen gleichermaßen. Von der Metro-Haltestelle Abando sind es drei, vier Minuten zu Fuß in Richtung Norden.

Bilder

Basquery
Basque. Brewery. Bakery
Ibáñez de Bilbao Kalea, 8
48 001 Bilbao
Spanien

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