Um fünf Minuten verpasst hatte ich am 21. Juni 2009 nachmittags den Termin der letzten Führung durch die Brauerei Plzeňský Prazdroj, und so musste ich mich am Morgen des folgenden Tages damit begnügen, das berühmte Portal am Eingang zu fotografieren. Auf ein Andermal!
Wofür die Zeit allerdings noch reichte, war ein Besuch im Brauereimuseum Pilsen, dem Pivovarské Muzeum v Plzni, von dem ich mir hier, in der Stadt, die letztlich die Wiege des modernen Lagerbieres ist, allerdings etwas mehr erhofft hatte. Zwar waren die Ausstellungstücke, beginnend mit den handbetriebenen Flaschenabfüllern über die alte Malzdarre bis hin zu den Werkzeugen einer Büttnerei, außerordentlich interessant, aber der Bezug zur Geschichte des Pilsener Bieres wurde letztendlich nur einem Ausstellungsraum unmittelbar hergestellt.
ein funktionsfähiges Modell einer Industriebrauerei
Was mich allerdings begeisterte, war das funktionsfähige Modell einer Industriebrauerei, ganz aus Metall gebastelt, in dem tatsächlich wenige Liter Bier gebraut werden könnten, wollte man sich nur die Mühe machen, das Modell mit ähnlichem Aufwand in Betrieb zu setzen, wie es auch bei einer „richtigen“, also kommerziellen Brauerei der Fall wäre.
Nachdem das Museum pünktlich um achtzehn Uhr seine Pforten geschlossen hatte, kehrte ich noch im nach dem Restaurace Na Špilce zweitberühmtesten Brauereiausschank ein, dem Šenk Na Parkánu. Das hier servierte unfiltrierte Pilsner Urquell schmeckte ganz einfach fantastisch, und auch das halbdunkle Master 13° und das schwarze Master 19° waren prima. Ganz im Gegensatz zum Essen, das billigste touristische Massenware war. Nur der Preis versöhnte: Die Mahlzeit einschließlich dreier Gläser Bier kostete umgerechnet nur 7,50 €. Ein preiswerter, wenn auch qualitativ fraglicher Ersatz für eine richtige Brauereibesichtigung.
Pivovarské Muzeum v Plzni
Veleslavínova 6
301 14 Plzeň
Tschechien
Šenk Na Parkánu
Veleslavínova 59
301 00 Plzeň
Tschechien
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