Fleisbacher Brauerei
Sinn
DEU

Nachtrag 3. März 2023: Heute wurde ich in den Social Media darauf aufmerksam gemacht, dass die Fleisbacher Brauerei mittlerweile Geschichte sei. Näheres wusste der Tippgeber aber leider nicht zu berichten.

Die Website der Brauerei gibt zumindest einen dezenten Hinweis, dass sich hier etwas massiv geändert hat, denn dort heißt es in einem Pop-up:

„Liebe Freunde der Fleisbacher Brauerei, da sich unsere Produktionsstätte verlagern wird, werden ab dem 25. September 2022 keine Brauereiführungen mehr stattfinden. Schon reservierte Brauereibesichtigungen ab dem 25.09.2022 können nicht mehr durchgeführt werden. Gutscheine können gegen Produkte der Fleisbacher Brauerei bis zum 28.10.2022 eingelöst werden. Dazu sind wir donnerstags von 10.00 – 15.00 Uhr sowie freitags von 12.00 – 18.00 Uhr in der Brauerei. Für Fragen stehen wir per Mail unter info@fleisbacher-brauerei.de zur Verfügung. Wir hoffen auf euer Verständnis. Liebe Grüße und alles Gute aus Fleisbach!“

Ansonsten keine weiteren Informationen im direkten Umfeld. Auf Facebook und Instagram enden etwa alle Einträge am 9. August 2022, und schlagartig ist es mit jeder Aktivität im Netz vorbei. Am Tag nach meinem Besuch dort … Wie gruselig!

Nach kurzer Suche finde ich auf der Website der IHK Lahn-Dill zumindest einen kleinen Eintrag vom 18. Januar 2023: „Fleisbacher Brauerei (…) Nicht mehr GF: Alexander Burenin, Moscow/Russland. (…)“ Möglicherweise hat sich da also aufgrund des Angriffskriegs Russlands auf die Ukraine und dessen Folgen etwas in der Geschäftsgrundlage verschoben. Wer weiß?

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Fleisbacher Brauerei

Heute ist der 8. August 2022. Ein Montag. Ein anstrengendes Feierwochenende liegt hinter uns – eine Hochzeit auf dem Land garantiert, dass man sich am Montag danach immer noch nicht fit fühlt. Insofern strengen die vielen Autobahnkilometer zurück in die Heimat richtig an.

Schön, wenn dann nur wenige Kilometer von der Autobahn entfernt eine kleine Brauerei zu einem Zwischenstopp einlädt – in diesem Fall die Fleisbacher Brauerei.

Keine Gasthausbrauerei, kein Taproom, kein Ausschank – einfach nur eine Produktionsstätte im Gewerbegebiet eines kleinen Örtchens irgendwo in Hessen. Aber einen Verkaufsraum soll es geben.

Wenige Minuten später rollt unser Auto auf den Hof der Brauerei, und ich stelle fest: Montags und dienstags geschlossen. Also kein Biereinkauf, sondern nur ein, zwei Fotos von außen.

nur ein Bild von außen

Gerade, als ich mich wieder ins Auto setzen will, öffnet sich die Tür des kleinen Ladens: „Kann ich Dir irgendwie helfen?“

Tja, auch wenn das Geschäft zu ist, manchmal müssen doch Verwaltungsarbeiten erledigt werden, und so komme ich in den Genuss, hier elf verschiedene Biere einkaufen zu können, obwohl doch eigentlich zu ist. Und weil wir uns gerade so schön über das Bier und die vor vier Jahren erst gegründete Brauerei unterhalten, schenkt mir der junge Verkäufer auch noch ein passendes Teku-Glas zum Verkosten der frisch erworbenen Biere. Fein!

im Verkaufsraum

Ein Blick ins Sudhaus ist allerdings nicht möglich. Die Tür ist zu, den Schlüssel hat der Brauer, nicht der Verkäufer. Aber immerhin … elf Biere zum Verkosten, das ist doch auch nicht schlecht!

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Fleisbacher Brauerei
Zur Dornheck 45
35 764 Sinn
Hessen
Deutschland

Verkostungsnotizen

Pinz – Das Fleisbacher Original – Zwickelbier; Pinz – Das Fleisbacher Original – Lahn Dill Export naturtrüb

Pinz – Das Fleisbacher Original – Zwickelbier (5,2%)

Pinz? Ein ungewöhnlicher Name für ein Bier. Ich kenne das Wort nur im Diminutiv: Pinzje. Oder gedehnt: Pienzje. Das ist im Hessischen der Begriff für eine wehleidige Person, für einen Jammerlappen oder ein Mimöschen. Ob das mit diesem Biernamen gemeint ist?

Das Bier ist jedenfalls ein ganz einfaches Zischbier. Nicht negativ gemeint.

Dunkelgelb, gleichmäßig trüb und mit schön kremigem, altweißem und lange haltbarem Schaum steht es vor mir im Glas. Der Duft ist klassisch „bierig“, soll heißen, ich rieche eine fast schon neutrale Hopfennote mit einem ganz leicht metallischen Einschlag und einem Hauch Heu, und dahinter spüre ich noch eine ganz zarte malzige Note, die entfernt an Biskuit erinnert. Alles aber sehr zurückhaltend. Der Antrunk ist spritzig, und auf der Zunge machen sich sowohl eine ordentliche Hopfenbittere als auch eine leichte Malzsüße bemerkbar. Schön ausbalanciert, aber was mir fehlt, ist eine retronasale Aromatik. Da kommt nur wenig – ein bisschen Heu, ein bisschen Biskuit, aber beides, wie im Duft auch schon, nur ganz zurückhaltend. Es folgt der Schluck, und danach bleibt eine den Rachen leicht belegende, neutrale Bittere für einen Moment haften. Ein sehr solides Alltagsbier für den großen, schnellen Schluck nach einer anstrengenden Bergwanderung.

Pinz – Das Fleisbacher Original – Lahn Dill Export naturtrüb (5,8%)

So, inzwischen weiß ich auch, dass Pinz nichts mit Pinzje, dem hessischen Begriff für eine wehleidige Person, zu tun hat, sondern der regional übliche Name für den kleinen Bach, die Fleisbach, ist, nach der wiederum der Ort benannt ist, in dem die Brauerei steht.

Das Bier ist hellgelb und nur leicht trüb. Schaum entwickelt sich fast keiner – nur eine hauchdünne Schicht bildet einen feinporigen, weißen Deckel auf dem Bier. Leichte Honignoten stehen beim Duft im Vordergrund, dahinter ein paar dezente Kräuter und eine feine Malzsüße. Der Antrunk ist mild und weich, und auf der Zunge macht sich das Bier sehr vollmundig und malzig süß breit. Die retronasalen Aromen gehen ebenfalls in Richtung eines süßlichen, ausgewogenen Honigs mit nur ganz leichten Kräutern dahinter. Der Schluck ist mild, und es bleibt viel weiche Süße auch im Rachen haften. Ein Hauch weniger Süße, etwas mehr feine und zurückhaltende Bittere hätte dem Bier als Export gut gestanden, aber auch so ist das Bier durchaus durchtrinkbar.

Pinz – Das Fleisbacher Original – Rauchbock; Pinz – Das Fleisbacher Original – Bock

Pinz – Das Fleisbacher Original – Rauchbock (6,9%)

Der Pinz Rauchbock hat eine schöne, strohgelbe Farbe, ist leicht trüb und trägt eine dünne, aber lange haltbare, feinporige Schaumschicht. Der Duft ist angenehm rauchig – sehr weich und mild und mit ein paar estrig-fruchtigen Aromen im Hintergrund. Aber nicht, wie häufiger in Rauchbieren, mit Vinyl- und sonstigen Aromen, die eher an eine Kabelverschwelung erinnern als an sauberen Holzrauch. Das ist schon mal ein Pluspunkt.

Der Antrunk wirkt weich, fast schon kremig-viskos, und auf der Zunge überrascht das Bier mit einer kremigen Malzsüße, die die Schleimhäute recht feist belegt. Eine zurückhaltende Hopfenbittere nimmt der Kremigkeit das allzu Klebrige, so dass die retronasalen Aromen schön zur Geltung kommen: Erneut sauberer Holzrauch und dezent fruchtige Gärungsester. Der Abgang unterstreicht den Malzkörper noch einmal nachdrücklich. Die Viskosität scheint zuzunehmen, die Süße wird prägnanter – und all das bei gleichbleibender Rauchintensität. So angenehm das Bier schmeckt, so sehr leidet allerdings die Durchtrinkbarkeit unter der Viskosität. Kein Bier für den großen Schluck; kein Bier für drei, vier Halbe hintereinander. Aber ein schönes Bier für den bewussten Genuss am ersten Herbsttag – bei einem Wetter, das den ersten Schnee auf die Bergspitzen gebracht hat.

Pinz – Das Fleisbacher Original – Bock (7,1%)

Das Bier ist goldgelb, leicht trüb und trägt eine dünne, aber kremig und appetitlich aussehende, altweiße Schaumschicht. Der Duft ist malzig, sehr intensiv und erinnert an Biskuit-Teig und frisch gebackene Kekse – und zwar in einer Intensität, in der ich es bei einem Bier selten erlebt habe.

Der Antrunk ist weich und recht voll, und wenige Augenblicke später habe ich das Gefühl, in eine Packung Butterkekse zu beißen. Der weiche und sämige Malzkörper, die retronasalen Biskuit-, Keks- und leichten Butteraromen – all das verbindet sich zu einem Eindruck, als stünde ich direkt am Rührwerk der Leibniz-Butterkeks-Fabrik. Eine nur leichte Hopfenherbe verschwindet hinter diesen teigigen Aromen fast völlig. Nach dem Schluck wandeln sich die Teigaromen langsam und lassen Honigaromen hervortreten. Eine leichte, viskose Schicht legt sich auf die Schleimhäute, hält dies Honigaromen noch einen Moment fest und sorgt dafür, dass das sensorische Spiel nur sachte und langsam abklingt.

Pinz – Das Fleisbacher Original – Weizen; Legends of Fleisbach – 7 Hops

Pinz – Das Fleisbacher Original – Weizen (5,0%)

Die Farbe gefällt: Ein sattes Dunkelgelb mit einer feinen, gleichmäßigen Trübung. Der Schaum ist kremig, altweiß und nicht ganz so üppig, wie ich es bei einem Weizen erwarten würde – trotzdem aber schön. Der Duft weist ein paar bananige Aromen auf, geht aber insgesamt eher in die phenolische, kräuterig-kümmelige und ein wenig an Gewürznelken erinnernde Richtung; erst später, als das Bier im Glas etwas wärmer wird, gewinnen die Bananenaromen ein wenig an Boden.

Der Antrunk ist weich und rund, auf der Zunge gibt sich das Bier recht vollmundig und malzig-süß. Bittere ist fast gar nicht zu spüren. Retronasal spüre ich erneut Bananen- und Kümmelaromen. Der Schluck ist weich, fast schon samtig, und er unterstreicht noch einmal den süßlichen, fast schon zuckrigen Charakter dieses Biers.

Legends of Fleisbach – 7 Hops (6,0%)

Unter der Marke „Legends of Fleisbach“ bietet die Fleisbacher Brauerei ihre Craftbiere an.

Das „7 Hops“ hat eine leicht ins Orangene gehende, dunkelgelbe Farbe, ist nur ganz leicht trüb und trägt einen hellbeigefarbenen, kremigen Schaum, der zwar nicht sehr üppig ist, aber schön lange hält und feine Trinkränder hinterlässt. Der Duft ist kräuterig-würzig und etwas harzig – die sieben verschiedenen Hopfensorten scheinen eher dem klassischen europäischen Spektrum zu entstammen. Keine tropischen Obstkörbchen, sondern würzige Tannen- und Kieferndüfte, frisches Baumharz, Terpene von trockenen Baumnadeln in der Sommersonne.

Der weiche Antrunk gefällt und lässt mich einen deutlich größeren Schluck nehmen, als zum Verkosten beabsichtigt. Der Mund füllt sich mit einer durchaus noch spürbaren Malzsüße, während die Zungenränder und der hintere Bereich der Zunge ob kräftiger Bitternoten jubilieren. Die Bittere bleibt aber weich, geradezu kremig; sie kratzt und beißt nicht, und sie führt auch nicht zu stark adstringierenden Effekten. Nur eine ganz dezente Trockenheit der Schleimhäute ist zu spüren, und darüber entwickeln sich die würzigen, harzigen Aromen, die an einen Nadelwald im Hochsommer erinnern, retronasal recht deutlich. Ein vorzügliches Bier, das auch noch eine ganze Weile nach dem Schluck seine schönen, ausgewogenen Aromen Revue passieren lässt.

Pinz – Das Fleisbacher Original – Alt Bier; Pinz – Das Fleisbacher Original – Schwarzbier

Pinz – Das Fleisbacher Original – Alt Bier (4,8%)

Ein Altbier aus Hessen statt aus Düsseldorf …

Das Bier hat eine hellbraune, fast ein wenig ins Orangene changierende Farbe, ist leicht trüb und entwickelt nicht allzu viel Schaum, der dann auch noch recht rasch zusammenfällt. Der Duft ist malzig, ganz leicht röstig und weist, wohl von der obergärigen Hefe, ein paar estrige Aromen auf, die fruchtig und aprikosig in der Nase kitzeln.

Der Antrunk ist frisch und leicht malzsüßlich. Auf der Zunge paaren sich Malzsüße und eine feste, aber nicht übermäßig starke Hopfenbittere zu einer schönen Balance. Mir persönlich hätte eine deutlich kernigere Hopfung noch besser gefallen, aber auch so ist es schon absolut in Ordnung. Auch retronasal finde ich feine Aprikosennoten; das Röstaroma hingegen ist nicht mehr zu spüren. Der Schluck gefällt gut – er bringt die Hopfenbittere ein wenig mehr in den Vordergrund (sie ist mir aber immer noch nicht intensiv genug …) und unterstreicht auch die Aprikosennoten noch einmal. Ein sehr durchtrinkbares Bier, von dem ich gerne auch eine große Flasche (oder mehrere!) trinken würde.

Pinz – Das Fleisbacher Original – Schwarzbier (5,0%)

Tiefschwarz und blickdicht – so muss das sein! Die Farbe stimmt also schon mal. Der Schaum ist, nun ja, vielleicht etwas zu zurückhaltend – es bleibt lediglich ein feiner, beigefarbener Rand. Der Duft ist dezent röstig und spürbar metallisch – auch das passt durchaus zum Stil.

Schauen wir also mal zum Antrunk: Frisch, spritzig, recht trocken. Das gefällt. Auf der Zunge dann eine röstig-herbe und ganz leicht säuerliche Sensorik. Metallischer Duft und leicht Säure – das kommt vom Röstmalz und kann und darf so sein. Was es nicht dürfte, wäre, noch stärker, noch intensiver zu sein. Es ist gerade noch innerhalb des Limits, das ich persönlich zu akzeptieren bereit bin. Restsüße spüre ich kaum – das Bier ist sehr hochvergoren und schlank. Der Schluck setzt dies fort: Trocken, leicht röstbitter, schlank. Und retronasal? Da gibt sich dieses Schwarzbier recht zurückhaltend. Ein paar feine Röstaromen, eher in Richtung Kaffee als in Richtung Kakao oder Bitterschokolade gehend, ein Hauch Säure, ein Hauch Eisen. Nichts davon lange anhaltend oder gar nachhängend.

Legends of Fleisbach – Choco Brown Porter; Legends of Fleisbach – S.P.A. – Summer Pale Ale; Legends of Fleisbach – I.P.L. – India Pale Lager

Legends of Fleisbach – Choco Brown Porter (6,0%)

Der Name verspricht nicht zu viel! Dunkelbraun, fast schwarz und kräftig trüb fließt das Bier ins Glas und bildet eine dicke und lange haltbare Schicht hellbraunen Schaums. Der Duft ist … na, was wohl? Schokoladig, natürlich. Dichte Bitterschokoladenaromen, etwas Kakao, etwas Mokka – und gaaanz im Hintergrund ein Hauch Säure.

Der Antrunk ist weich und rund, von Beginn an wirkt das Bier auch im Mund intensiv schokoladig. Eine deutliche Restsüße ist vorhanden, sie ist aber nicht klebrig, sondern ergänzt einfach nur die Schokoaromen ganz hervorragend. Die Bittere ist sehr zurückhaltend – kaum Hopfenbittere, eigentlich keine Röstbittere. Sehr schön komponiert. Der Schluck ist dann auch entsprechend – das Bier rutscht den Rachen hinunter wie ein Stück aufgelutschte Bitterschokolade. Weich, sämig, schokoladig. Retronasal kommen Kakaonoten hervor und eine ganz feine Säure rundet das sensorische Erlebnis ab.

Legends of Fleisbach – S.P.A. – Summer Pale Ale (4,8%)

Eine schöne dunkelgelbe Farbe, eine leichte und gleichmäßige Trübung sowie ein schöner, weißer Schaum zeichnen die Optik dieses Biers aus – allerdings zeigt der Schaum wenig Durchhaltefähigkeit. Der Duft ist angenehm hopfig, aber dezent, und der Schwerpunkt liegt auf harzigen, eher erdigen Aromen. Wobei ich, was den Geruch anbelangt, heute etwas Schwierigkeiten habe, da durch die Lüftung ein intensiver Geruch nach Schokoladencreme hereinzieht – die Zuckerbäckerei in der Nähe des Hotels läuft gerade unter Volllast.

Der Antrunk ist spritzig, leicht pfeffrig, und auf der Zunge gibt sich das Bier trotz einer gewissen Restsüße angenehm frisch und leicht herb. Die Hopfenaromatik wird retronasal ein wenig leichter und spielerischer. Die harzigen und erdigen Grundaromen bleiben zwar, geben sich aber luftiger und nun auch ein bisschen fruchtig und blumig, ohne gleich ins übertriebene Obst- und Blumenkörbchen-Aroma abzugleiten. Der Schluck setzt die angenehme Frische fort – eine leichte Herbe bleibt zurück und macht Lust auf den nächsten großen Zug aus dem Glas.

Legends of Fleisbach – I.P.L. – India Pale Lager (5,0%)

Die Farbe ist ein schönes, helles Kupfer; das Bier ist dabei leicht trüb und trägt einen zwar nicht üppigen, aber sehr stabilen, fast schon flockig wirkenden, altweißen Schaum, der auch schöne Trinkränder hinterlässt. Der Duft ist sehr zurückhaltend. Bis auf eine ganz leicht an Herbstlaub erinnernde Aromanote kann ich eigentlich nicht viel Duftiges feststellen.

Der Antrunk ist spritzig und frisch, und auf der Zunge macht das Bier einen sehr sauberen Eindruck. Eine ganz leichte Restsüße ist da, aber sie ist so zurückhaltend, dass das Bier trotzdem schön schlank wirkt. Eine feine Hopfenbittere kommt hinzu, und retronasal hält sich das Bier ziemlich zurück. Erneut diese feine Note, die mich an Herbstlaub erinnert, die ich aber gar nicht näher spezifizieren kann, obwohl sie mir sehr gut gefällt. Der Schluck ist angenehm ausgewogen und bringt erstmals eine ganz leichte Fruchtnote ins Spiel – die große Schleimhautfläche im Rachen ermöglicht es, jetzt auch eine leichte Beerennote zu spüren. Sind es Stachelbeeren? Weiße Johannisbeeren? Der Hauch ist zu dezent, um dies mit Sicherheit sagen zu können.

Ein sehr schönes, ausbalanciertes Bier, mit dem man Einsteiger an das Thema Craftbier heranführen kann, ohne sie gleich beim ersten Schluck schon dauerhaft zu verschrecken.

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