Liquid Story: Mango-Garlic Hoppy Sour Ale

Ein Blogbeitrag über ein einzelnes Bier? Einfach nur mal so?

Nun ja, wenn eine Brauerei, hier die Liquid Story aus Braunschweig, auf die Idee kommt, ein Hoppy Sour Ale einzubrauen, dann ist das heutzutage nichts besonders Originelles mehr. Auch nicht, wenn dieses Bier mit Mangopüree verfeinert wird. Aber wenn eine Portion Knoblauch ihren Weg in den Sudkessel findet, dann ist das schon noch ungewöhnlich und erregt meine Aufmerksamkeit.

Ob das aber am Ende auch schmeckt?

Wer weiß …

„Also, ich schon!“, lässt sich der liebe Frank R. vernehmen, drückt mir eine Dose dieses Biers in die Hand und lächelt wissend.

„Und?“ Ich schaue fragend. Aber er grinst nur. „Das wirst Du selbst herausfinden. Herausfinden müssen!“

Auf geht es also zum Selbstversuch, und dieser endet mit den folgenden …

Verkostungsnotizen

Liquid Story – Mango-Garlic Hoppy Sour Ale (7,0%)

Also, im Glas sieht es ja mal toll aus. Zwar nicht unbedingt wie ein Bier, aber immerhin wie ein mit viel Schwung eingeschütteter Mangosaft: Eine leuchtende, leicht ins Orangene tendierende Farbe, eine saftige, blickdichte Trübung und eine dünne Schaumschicht. So, als ob der Mangosaft schon angefangen hätte, zu gären.

Vorsichtig schnuppere ich am Glas. Oha! Kräftige Schwefelnoten, die mich jetzt nicht unbedingt an Knoblauch erinnern, sondern eher an den Hauch, den der Teufel in Luthers Schreibstube auf der Wartburg hinterlassen hat, nachdem dieser sein Tintenfass nach ihm geworfen hatte. Zwar scheinen dahinter auch noch ein paar fruchtig-säuerliche Mangoaromen auf, haben aber keine Chance, sich durchzusetzen.

Der Antrunk des „Mangosafts“ (inzwischen ist der Schaum nämlich absolut spurlos verschwunden) ist säuerlich, spritzig und verspricht ein paar fruchtige Aromen, aber in dem Moment, in dem das Bier die Zunge erreicht, ist der Zauber dahin. Säure ist zu spüren, eine leichte Bittere ebenfalls, aber eben auch eine kräftige Schwefel- beziehungsweise jetzt doch eher Knoblauchnote, die nicht wirklich zur Mango passt. Käme irgendjemand auf die Idee, die frisch geschälte Mango mit Knoblauchscheiben zu garnieren und zu essen? Nee, natürlich nicht!

Ich schlucke und spüre, wie sich das Knoblaucharoma von der Zunge in den Rachen verlagert, um von dort kräftig retronasal zurück zu dampfen.

Hmpf. Vielleicht sollte nicht alles, was das Lebensmittelrecht erlaubt, auch ausprobiert werden …


Notabene: Es gibt offensichtlich durchaus ein Rational, auf dessen Basis man zumindest mal über die Kombination Mango und Knoblauch nachdenken könnte. Die Bieralleswisserin (und das ist nicht despektierlich gemeint, ganz im Gegenteil, sie ist eine der Besten) Lana Svitankova schreibt zu diesem Bier nämlich Folgendes:

„Interesting enough, when you have an overripe mango in a fridge, really, really overripe, it starts to give off a discernable sulfuric whiff. I wonder if this was the idea behind the beer, creating this overripe impression, which has gone too far.”

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