BeSte Bräu, Cochem, DEU

Nachtrag 10. März 2014: Laut einer Zeitungsmeldung vom September 2013 ist die BeSte Bräu bereits nach kurzer Zeit in die Insolvenz geraten. Mit Stand 10. März 2014 ist die Homepage der Brauerei zwar noch unverändert und gibt keinen Hinweis darauf, dass Gastronomie- oder Braubetrieb eingestellt seien, aber Küche, Einrichtung, Schankwagen und Fahrzeuge der BeSte-Bräu stehen zu diesem Zeitpunkt bei einem Cochemer Auktionshaus zur Versteigerung an.

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BeSte Bräu

Noch ganz jung in der Szene der Gasthausbrauereien in Deutschland ist Stefan Sausens BeSte Bräu in Cochem: Erst im Frühjahr 2012 wurde die Cochemer Biermanufaktur, wie sich das Brauhaus selber nennt, eröffnet. Untergebracht ist die Brauerei im Gebäude der Cochemer Feuerwehr, und wenn man den Schankraum betritt, sieht man das auch sofort. Die großen Roll-Tore, die weite Halle – man hat sich bemüht, die alte Architektur weitestgehend so zu lassen, wie sie war. Feuerwehrtypische Gegenstände zieren die Wände, hie und da hängt ein Feuerwehrhelm, und in einer Nische an der Seite steht auch noch eine historische Feuerspritze, auf einem Holzwagen und für Handpumpbetrieb ausgelegt.

feuer(wehr)rote Ledermöbel

Den ersten Eindruck dominieren jedoch die feuer(wehr)roten Ledermöbel – Sofas und Stühle an den in der großen Halle zahlreich stehenden Tischen sind mit leuchtend rotem Kunstleder bezogen. Wenn sie auch ungewöhnlich aussehen, so sind sie doch bequem und laden auch zum längeren Verweilen ein. In der Mitte der Halle eine große, hell erleuchtete Theke, und dahinter sieht man durch große Glasscheiben direkt in die Küche. Und rechts von der Theke, in gebürstetem Edelstahl und farblich changierend bunt angestrahlt, das überraschend große 10-hl Sudwerk.

Insgesamt also eine für eine Gasthausbrauerei ungewöhnliche Atmosphäre – modern, stylisch, kühl statt klassisch, rustikal und urig. Aber attraktiv.

Die Bedienungen sind blitzschnell und auf eine Art und Weise dezent aufmerksam, wie ich es in dieser Perfektion in Deutschland selten erlebt habe. Man hat das Gefühl, sie würden die Gedanken des Gastes schon erraten können, noch bevor dieser den Mund zur Bestellung aufmacht. Prima!

Schön wäre es, man könnte das Bier genauso loben, doch hier war ich am 15. September 2012 leider tief enttäuscht. Zwar schlug die Kellnerin von sich aus vor, ich möge doch von jedem der vier Biere zunächst einen Schluck kosten, bevor ich bestelle, und brachte mir ein paar Pröbchen. Aber leider erwiesen sich diese von zweifelhafter Geschmacksqualität. Das „Obergärige“ war stark phenolisch, wesentlich stärker als selbst für ein Weizenbier üblich, und es verbreitete Gerüche wie eine frisch geöffnete Packung mit einem Antibiotikum. Das „Rauchbier“ verbreitete zwar ein angenehm mildes Raucharoma und war im Antrunk auch recht lecker, wartete dann aber im Abgang mit einem lange klebenden, unangenehmen Gummi-Nachgeschmack auf. Das „Untergärige“ war leicht hopfig-herb, aber hatte eine auffällig säuerliche Note, die nicht nur nicht mit der Hopfigkeit harmonierte, sondern fast schon an ein umgekipptes Bier denken ließ. Einzig das „Dunkle“ schien keine Geschmacksfehler zu haben, es war recht malzig-süßlich, fast mastig, aber als mildes, nahrhaftes Dunkles nicht verkehrt.

hier entstehen die Biere

Den Gästen scheint es aber trotzdem zu schmecken – für die Stunden zwischen Mittag- und Abendessen waren erstaunlich viele Gäste da, und dies trotz der Konkurrenz durch das auf der anderen Seite des Gebäudes stattfindenden Feuerwehrfestes.

Die Gasthausbrauerei BeSte Bräu ist täglich ab 11:00 Uhr geöffnet (kein Ruhetag); Parkplätze (gebührenpflichtig, aber preiswert) sind im gleichen Gebäude direkt über der Brauerei reichlich vorhanden.

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BeSte Bräu
Cochemer Biermanufaktur und Brauerei-Gastronomie „Feuerwache“
Endertstraße14-20
56 812 Cochem
Rheinland-Pfalz
Deutschland

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