[Blick zurück auf September 2024]
Es geht ja nix über ein gesundes Selbstbewusstsein!
Mehr als vierundvierzig Dienstjahre als Soldat gehen zu Ende, und in wenigen Tagen gehe ich in Pension. Grund genug für die kleine Gruppe von vier deutschen Soldaten, mit denen ich in der westpommerschen Provinzstadt Stargard zusammengearbeitet habe und die mir zu lieben Freunden geworden sind, mir in Szczecin eine schöne Abschiedsparty zu bereiten.
Das Fleisch brutzelt auf dem Grill, ein Fass mit feinem Craft-Pils ist angeschlagen, die Sonne scheint, und selbst eine Girlande, die mir alles Gute zum Ruhestand wünscht, wurde aufgehängt. Und …

… es gibt ein bieriges Abschiedsgeschenk. Feierlich überreicht man mir ein Tablett mit einer großen umetikettierten Flasche La Trappe und vier Biergläsern, auf denen meine lieben Kameraden sich mit ihren Porträts verewigt haben. Sauber und dauerhaft auf’s Glas gedruckt. Auf dass ich ihre Gesichter bei jedem Glas, das ich trinke, vor Augen haben werde.
Unvergesslich!
So eine liebe, aber auch so eine selbstbewusste Aufmerksamkeit!
Schön!
Und das Bier? Das war auch sehr fein, beweisen die …
Verkostungsnotizen
Bierbrouwerij de Koningshoeven – La Trappe – Tripel – Trappist (8,0%)
Das Bier hat eine dunkelgelbe, fast schon orangene Farbe und ist bei vorsichtigem Einschenken nur ganz leicht trüb. Der altweiße Schaum ist feinporig und kremig und wird durch den recht hohen Kohlensäuregehalt des Biers recht lang genährt.
Der Duft ist angenehm estrig-fruchtig. Feine Bananenaromen und Aprikosennoten geben sich ein Stelldichein; im Hintergrund spüre ich eine dezente Hefenote.
Der Antrunk ist spritzig, fast schon kohlensäurescharf. Auf der Zunge offeriert das Bier einen angenehmen Malzkörper, ohne zu dick zu wirken – es bleibt durch die hohe Spundung eher schlank. Die aprikosen- und bananenartigen Aromen sind auch retronasal sehr präsent. Die Schleimhäute spüren eine leicht adstringierende Textur – eine feine Rauigkeit. Letztere wird nach dem Schluck noch ein bisschen deutlicher. Auch der im Duft schon kurz aufscheinende hefige Tupfer wird nach dem Schluck intensiver, gemeinsam mit einer etwas rauen Bittere wird er sogar dominierend.
Wäre diese Adstringenz, diese leichte Pelzigkeit nicht … das Bier würde noch einen Ticken besser sein als ohnehin schon.
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