Nach den Sommerferien kommen Bierfans nicht einfach nur zurück nach Hause – sie bringen mit nach Hause, was sie in den Ferien genossen haben. So brachte Andre Krause, Stammgast des Lahnsteiner Bierseminars, einige Köstlichkeiten aus der Mittenwalder Privatbrauerei und aus der Ettaler Klosterbrauerei mit.
Zum Einstand gab es vorab das Lahnsteiner Sommerbier „Citra Hop“, ein obergäriges naturtrübes Craftbier mit Aromahopfen „Citra“, das mit fruchtigen herben Citrus- und Limettennoten herrlich in das Bukett des Sommers passt. Im kommenden Jahr wird es ein weiteres Lahnsteiner Sommerbier mit Aromahopfen geben.
Grünhopfenbier selbst zubereitet
Parallel hatten die Teilnehmer Gelegenheit sich selbst ein „Grünhopfenbier“ aus frisch geerntetem wildem Hopfen aus dem Rheintal zuzubereiten. Dr. Markus Fohr hatte wenige Tage zuvor wilden Hopfen geerntet. Jeder zupfte sich selbst die Dolden ab, legte diese in einem Glas vor und goss typisch rheinisches obergäriges Bier darüber. Dieses ließ man nun einige Zeit ziehen und konnte im Anschluss Grünhopfenbier mit seiner unverwechselbaren grasigen und heuähnlichen Note genießen.
Nun zu den Mitbringseln: 1609 gründete das Kloster Ettal seine eigene Brauerei. Mit der Säkularisation von 1803 war zwar das Ende des alten Klosters Ettal gekommen – die Klosterbrauerei wurde jedoch auf Staatskosten weiterbetrieben und schließlich 1809 verkauft. Nach mehreren Eigentümerwechseln erwarb am 4. November 1899 die Abtei Scheyern das frühere Kloster und ermöglichte so seine Wiedergründung am 6. August 1900. In der Folge ging die Brauerei wieder in den Besitz des Klosters über.
1998 konnte mit dem Ettaler Brauerei- und Destillationsmuseum eine neue Attraktion in Ettal geschaffen werden. Auf über 400 qm-Ausstellungsfläche wird die Geschichte der Klosterbrauerei Ettal dokumentiert und mit Brauereigerätschaften aus vergangenen Zeiten das Bierbrauen den Besuchern erläutert. Die Klosterbrauerei Ettal ist heute eine der wenigen wirklich echten Klosterbrauereien, in denen die Mönche noch selbst für das Brauwesen verantwortlich zeichnen. Mehr dazu unter www.klosterbrauerei-ettal.de
Das Sortiment der Brauerei umfasst heute Biersorten, wobei ausschließlich bayrische Rohstoffe zum Einsatz kommen. Zur Verkostung standen dem entsprechend auch zwei typische bayrische Bierstile: Edel Hell und Kloster Dunkel.
Die Mittenwalder Privatbrauerei gilt seit 1808 als höchst gelegene Privatbrauerei Deutschlands. Seit 1860 befindet sie sich im Besitz der Familie Neuner, die höchsten Wert auf regionale Rohstoffe und lange Reifezeiten ihrer Biere legt. 14 Mitarbeiter produzieren 17.000 hl Bier und 5.000 hl alkoholfreie Getränke im Jahr.
Von den insgesamt 15 Bieren verkosteten die Teilnehmer drei wiederum typisch bayerische Bierstile: Karwendel Hell, Edel Märzen und Jager Dunkel. Weitere Infos gibt es unter www.brauerei-mittenwald.de
Neben den Urlaubsmitbringseln aus dem fernen Bayern begrüßte das Lahnsteiner Bierseminar mit Dominik Selt und Sebastian Schär aus dem nahen Neuwied am Rhein zwei Hobbybrauer, die entsprechend ihrer Leidenschaft ein selbst gebrautes Dubbel mitbrachten. Das Dubbel ist ein belgischer Bierstil in Form eines obergärigen dunklen Starkbieres, dem es offenbar auch am Rhein gefällt. Selt und Schär planen, ihr Dubbel zukünftig in größerem Stil bei der Lahnsteiner Brauerei brauen zu lassen.
Hobbybrauer mit „Rheinischem Dubbel“: Dominik Selt (2.v.l.) und Sebastian Schär (2.v.r.)
Der Höhepunkt des Abends stammte aus der Brauerei Faust in Miltenberg. 1654 gründete Kilian Francois Mathieu Servantaine in Miltenberg die Löwenbrauerei. 1875 gelangte diese in den Besitz der heutigen Inhaberfamilie Faust, behält jedoch bis 1993 den Namen Löwenbrauerei. Erst dann erhält sie ihren heutigen Namen Brauhaus Faust. Seit 1996 leitet mit den Brüdern Cornelius und Johannes Faust die vierte Generation Faust die Geschicke des Unternehmens, das 2016 die Auszeichnung „Craftbierbrauerei des Jahres“ erhielt.
Neben dem klassischen Biersortiment braut Faust „Bier-Raritäten“, zu denen die „Brauerreserve 1237“ zählt. Die Brauerreserve 1237 ist ein mit 10,9 Vol.-% Alk. sehr starkes und somit lange lagerfähiges Bier mit fruchtigen Aromen. Diese mit einer ausgewählten Malzkomposition eingebraute Bier-Rarität erhielt ihren Namen zu Ehren der Stadt Miltenberg.
Autor: Markus Fohr
(Pressemitteilung der Lahnsteiner Brauerei GmbH & Co. KG)
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