Der 27. Februar 2009. Kilometer über Kilometer rollten wir geduldig durch die Berge. Links und rechts von uns riesige Schneewände. Die Straße geräumt zwar, aber schmal. Streckenweise geschlossene Schneedecke oder tiefer Matsch. Aber schließlich tauchte sie vor uns auf: Die nach eigenen Angaben höchst gelegene Brauerei in Deutschland, die Brauerei Mittenwald.
Brauerei Mittenwald
Ein riesiger Brauereigasthof namens Postkeller, eine interessante Speisekarte und eine lange Bierkarte: Insgesamt 13 verschiedene Biere waren aufgelistet. Wenn auch einige Saisonbiere darunter waren, die derzeit gerade nicht verfügbar waren, war dies doch eine schöne Überraschung.
Ich beschränkte mich auf die vier Biere vom Fass, den Josefi-Bock (dunkel, kräftig, malzig und stark), das naturtrübe Kellerbier (würzig, aromatisch und angenehm herb), das Helle (glatt und weich, fast schon zu mild, fast wässrig) und das Pils (aromatisch, herb, allerdings sehr blumig).
Josefi-Bock
Dazu ein reichhaltiger Grillteller, solide und lecker, wenn auch ohne exotische Raffinesse, und ein großes krosses, frisches Brot mit Griebenschmalz, appetitlich und einladend dekoriert. Letzteres mit einem Preis von lediglich 2.- € ein rechtes Schnäppchen.
Wir saßen am großen Panorama-Fenster, wärmten uns an der Heizung, blickten hinaus auf die Berge und genossen die Atmosphäre. Nicht sehr brauereitypisch, aber dafür typisch bayerisch.
Brauerei Mittenwald Johann Neuner GmbH und Co. KG
Innsbrucker Straße 13
82 481 Mittenwald
Bayern
Deutschland
Das Prädikat der höchstgelegenen Brauerei in Deutschland dürfte inzwischen auf die Bernardibräu in Kranzegg übergegangen sein wenn man mal von der Enzianhütte in Oberstdorf absieht, was aber irgendwie keine richtige Brauerei ist
Hallo, Gernot,
damit hast Du zu 100% recht. BernardiBräu (https://blog.brunnenbraeu.eu/?p=1113) ist definitiv höher gelegen als die Brauerei Mittenwald.
Die Enzianhütte (https://blog.brunnenbraeu.eu/?p=27722) ist noch einmal viele Meter höher. Sie verfügt über ein Sudwerk, verkauft ihre selbstgebrauten Biere im eigenen Biergarten, aber auch in Flaschen zum Mitnehmen. Formal ist sie damit natürlich eine Brauerei, auch wenn das Gefühl bleibt, es handele sich nur um einen Werbegag. Jedenfalls ist sie mehr Brauerei als all die Wanderbrauer ohne eigenes Sudwerk, die mal hier, mal da als Gast bei anderen ihre Rezepte realisieren.
Ich denke, jedes Geschäftsmodell hat so lange seine Berechtigung, wie ein gutes Bier dabei rauskommt.
Mit bestem Gruß,
VQ