Nachtrag 14. September 2016: Neun Jahre hat es gedauert, bis ich wieder in der BrowArmia Królewska eingekehrt bin. Und, was soll ich sagen, wieder unter Zeitdruck. Eine Konferenz, internationale Besucher galt es, zu betreuen, ein Stadtrundgang wurde organisiert. Und wie aus heiterem Himmel meinte der Stadtführer plötzlich: „Und hier machen wir jetzt mal eine Viertelstunde Pause. Suchen Sie sich ein Café oder eine Wirtschaft, erfrischen Sie sich, ruhen sich einen Moment aus, und in fünfzehn Minuten sehen wir uns wieder!“
Fünfzehn Minuten nur – aber wenigstens Zeit für ein paar Bilder aus dem Erdgeschoss, ein dunkles Bier, das in der heutigen Sommerhitze wegzischte, wie nichts, und einen kleinen Flirt mit der hübschen und netten Bedienung.
noch dominiert das alte Logo
Was noch der Erwähnung wert ist: Die Nachricht, dass die Gasthausbrauereikette Bierhalle die BrowArmia Królewska unlängst übernommen hat. Schon breitet sich das Bierhalle-Logo aus, am Eingang und auf den Biergläsern prangt es bereits. Das Emblem am Zaun des Biergartens hingegen verweist noch auf die BrowArmia Królewska und ihr Gründungsjahr 2005. Es bleibt abzuwarten, wieviel vom alten Image erhalten bleibt, und wieviel der Corporate Identity der Bierhalle geopfert werden wird. Grund genug also, beim nächsten Warschau-Besuch wieder hier vorbeizuschauen.
BrowArmia Królewska
In der Królewska Straße in Warschau, mit Eingang von der berühmten Flaniermeile Krakowskie Przedmieście (Krakauer Vorstadt) aus befindet sich seit 2007 eine Gasthausbrauerei. Es handelt sich um das ehemalige Gebäude des polnischen Generalstabs, und so trägt die Brauerei konsequenterweise (und wortspielerisch) auch den Namen BrowArmia Królewska.
Dem Zeitgeist entsprechend und den Ansprüchen der hauptstädtischen Jugend folgend, präsentiert man sich farbenfroh, stylisch und nicht nur auf das Bier fokussiert, sondern auch auf Drinks, Cocktails, Livemusik und Themenparties. Im Erdgeschoss befindet sich der Restaurantbereich, in dem man – hinter großen Glasflächen – auch die Lagertanks sehen kann, und im Tiefgeschoss findet man die kupferne Sudanlage an der Stirnseite des langgestreckten Kellerraums.
das Sudwerk im Kellerraum
In diesem Kellerraum erlebte ich am 28. September 2007 die schnellste Brauereibesichtigung meines Lebens: Draußen wartete das Taxi zum Flughafen, drinnen ein Freund, der ab und zu in diesem Brauhaus arbeitet und mir unbedingt alles noch zeigen wollte. Was soll ich sagen – in sieben Minuten flog alles an mir vorüber, die Maischepfanne, der Läuterbottich, die Lagertanks, und, und, und …
Es reichte aber für zwei direkt aus dem Lagertank gezwickelte Biere (Weißbier, Stout) und ein ganz normal gezapftes Ingwerbier. Alle drei sehr lecker. Und es reichte für den Eindruck, dass es sich hier um eine mit solider, wenn auch wenig ergonomisch installierter, Technik ausgestattete Brauerei und eine moderne, insbesondere von jungen Menschen gut angenommene Kneipe handelt.
Vielleicht irgendwann einmal mehr? Wenn ich mal wieder in Warschau bin und etwas mehr Zeit habe?
Die BrowArmia Królewska ist täglich ab 12:00 Uhr durchgehend geöffnet. Zu erreichen ist sie am besten mit den Buslinien 116, 122, 175, 178, 180 und 195, Haltestelle Universität, direkt vor der Tür.
BrowArmia Królewska
ulica Królewska 1
00-065 Warszawa
Polen
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