Angefangen hat alles mit einer Weinstube. Ausgerechnet! Es war 1835, als Jakob Zorn begann, für seine Weinstube auch Bier zu brauen und dieses dort auszuschenken. Es kam bei den Gästen offensichtlich gut an, denn der Bierausstoß stieg kontinuierlich. Getreu dem Motto „Das Beste an einer Weinprobe ist das Bier danach!“ erwies sich die Entscheidung als Glücksgriff für die Weinstube.
Palmbräu nannte sich die Brauerei aber erst Jahrzehnte später. Das Gasthaus war wohl einmal mit Palmen dekoriert worden, anschließend in Gasthaus zur Palme umbenannt worden, und irgendwann sprang der Name dann auch auf das Bier und die Brauerei über.
Ende des 20. Jahrhunderts hatte sich die Brauerei zu einer anerkannten regionalen Größe entwickelt und zeichnete sich durch ein bis heute erhaltenes überraschend großes Produktportfolio aus. Auch heute noch, am 5. April 2015, umfasst die Bierliste auf der Homepage der Brauerei über zwei Dutzend verschiedene Biermarken. Und selbst wenn man die alkoholfreien und Misch-Getränke abzieht, bleiben immer noch mehr als zwanzig „richtige“ Biere übrig.
Angesichts dieser langen Liste könnte man die großen wirtschaftlichen Schwierigkeiten vor wenigen Jahren, die die Brauerei bewältigen musste, fast vergessen. 2002 hat die Palmbräu Insolvenz anmelden müssen und überlebte nur dadurch, dass die Weldebräu aus Plankstadt die Mehrheit an der Palmbräu übernahm, die Marke jedoch eigenständig fortführte. 2008 kam es erneut zur Insolvenz, und in den Medien wurde jede Menge schmutzige Wäsche gewaschen. Vorwürfe bis hin zur absichtlich herbeigeführten Pleite machten in den Zeitungen und Nachrichten die Runde. Eine erneute Übernahme, diesmal durch das Brauhaus Pforzheim, konnte die Insolvenz abwenden, und mittlerweile scheint die Palmbräu wieder auf Erfolgsspur zu sein.
Seit 2010 waren Sudhaustechnik, Abfüllerei und Energieversorgung modernisiert und auf den neuesten Stand wirtschaftlicher Technik gebracht worden, und seitdem läuft die Produktion reibungslos.
Das Sudhaus steht unmittelbar am Rand der historischen Fachwerk-Altstadt Eppingens, und durch große Fenster kann man die alten Kupferkessel sehen. Das Bier wird in der Region ausgeschenkt und in den Getränkemärkten im Südwesten Deutschlands eigentlich überall angeboten. Und mit der Aktion „Bier des Monats“, derzeit ein Frühlingsbock, versteht es die Brauerei, jeden Monat erneut Interesse zu erwecken.
Der Werk- oder Rampenverkauf der Palmbräu ist werktags von 08:00 bis 12:00 Uhr und von 13:30 bis 17:00 Uhr geöffnet. Zu erreichen ist die Brauerei am besten mit dem Auto; man kann direkt in der Nähe problemlos parken. Vom S-Bahnhof (Linie S5 von Heidelberg) bis zur Brauerei sind es aber auch nur wenige hundert Meter.
Palmbräu Eppingen GmbH
Ludwig Zorn Straße 2
75 031 Eppingen
Baden Württemberg
Deutschland
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