Bereits zum zweiten Male hatte ich am 20. und 21. Juni 2008 die Gelegenheit, am von der Großbrauerei Żywiec und dem Hausbrauversand browamator.pl gesponserten Hausbrau-Wettbewerb in Żywiec in Südpolen als Juror teilzunehmen, diesmal in einem recht internationalen Umfeld.
Monate zuvor hatte sich unter den polnischen Hausbrauern bereits Unruhe breit gemacht, und spätestens, als von den Organisatoren die sechs zugelassenen Bierkategorien bekannt gegeben worden waren, wurden landesweit die Braukessel geschürt und schließlich weit über 80 Biere zur Verkostung eingereicht.
Belgisches Witbier, Englisches Bitter, Märzen, Maibock, Baltic Porter und Stout standen im Wettbewerb, um in drei parallelen Panels und in zwei Sitzungen verkostet sowie – hoffentlich – zum Sieger gekürt zu werden. Die drei Panels waren hochrangig besetzt – neben meiner Wenigkeit fanden sich hier vier Vertreterinnen der Qualitätssicherung polnischer Brauereien in Sierpc, Lublin und Szczecin, zwei tschechische Bierliebhaber und geschulte Tester, drei ehemalige britische Bierbrauer, die jetzt im Institute of Brewing and Destilling arbeiten, ein ausgebildeter Biersommelier der Mälzerei Weyermann in Bamberg und mehrere zu Verkostern ausgebildete polnische Hausbrauer.
Die Qualität der eingereichten Biere war von außerordentlich hohem und gleichförmigem Niveau, noch besser als im letzten Jahr, und es bedurfte wirklich äußerster Konzentration, unter diesen exzellenten Bieren die besten herauszufiltern. Intensive Diskussionen, langes Überlegen und detailliertes Abgleichen der Biere gegen die für den Stil typischen Qualitätsmerkmale bestimmte unsere Arbeit.
Bierverkostung
Zusätzlich zu diesen beiden Sitzungen fand noch ein weiterer Wettbewerb statt, in dem insgesamt sieben Weißbiere von polnischen Gasthausbrauereien zu verkosten waren. Auch hier eine deutliche Qualitätssteigerung der Produkte gegenüber dem letzten Jahr.
Einmal mehr war dies für mich die Erfahrung, dass die Bierverkostung je nach Anzahl und Qualität der eingereichten Biere eine echte Herausforderung darstellen kann und bisweilen richtig in Arbeit ausartet. Zum Glück blieb in den Pausen zwischen den Sitzungen die Möglichkeit, bei einem Besuch des Brauereimuseums, einem Bummel über die Tauschbörse der Biersammler und während einer Brauereibesichtigung abzuschalten und andere Eindrücke zu sammeln. Und auch abends im Feriendörfchen, in dem die Organisatoren des Wettbewerbs und einige der Verkoster untergebracht waren, gab es reichlich Zerstreuung – in erster Linie durch Verzehr der bei der Verkostung übrig gebliebenen Biere!
im Brauerei-Museum
Insgesamt wieder ein sehr schönes Erlebnis – wenn auch die hin und zurück zusammen etwa 2000 km Autofahrt objektiv betrachtet ganz schön aufwendig waren …
Dokumentiert seien die beiden interessanten Tage in der folgenden Bilderstrecke – gegenüber letztem Jahr allerdings im Umfang deutlich reduziert und nicht mehr nach Brauerei und Hausbrauwettbewerb getrennt. Immerhin haben sich einige Motive, wie zum Beispiel die Żywiec-Braukessel, in diesen zwölf Monaten nicht wirklich verändert …
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